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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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stattdessen fühlte er sich matt und leer bei dem Gedanken, Kingsmede Manor und Sara gleich danach wieder verlassen zu müssen.
    Etwas hatte sich verändert.
    Sie hatte sein Leben verändert.
    In der kurzen Zeit, die sie sich kannten, hatte sie ihm schon so viel gegeben. Und was hatte sie von ihm zurückbekommen? Ein wenig von seiner kostbaren Zeit, eine professionelle Beratung – aber keine Aufrichtigkeit. Er war ihr gegenüber nicht ehrlich, und das hatte sie nicht verdient.
    Was auch immer in Zukunft geschehen mochte, sie war es wert, dass er ihr gegenüber offen war.
    Wahrscheinlich würde sie zutiefst verletzt und wütend sein, wenn sie erfuhr, dass er sie angelogen hatte. Er hatte im Leben schon viele Menschen verletzt und enttäuscht, sie war nicht die Erste.
    Er zog den Vorhang zur Seite, um das Fenster zu öffnen.
    Heute Abend war die letzte Gelegenheit, sich Sara als der Mann, den sie bisher kannte und in ihm sehen wollte, zu präsentieren.
    Sie sollte den Abend aus den richtigen Gründen in guter Erinnerung behalten.
    Sara zupfte am Rocksaum ihres azurblauen Cocktailkleids herum, holte dann tief Luft, hob das Kinn und ging gemessenen Schrittes durch die Lobby des Kingsmede Hotels. Diesmal nicht als Dienstmädchen oder Blumenlieferantin, sondern als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, das der Einladung eines angesehen Hotelgasts folgte.
    Heute Abend kam sie als elegante Frau, die sich mit einem höchst attraktiven, charmanten Mann zum Essen verabredet hatte. Ein Mann, der ihre Begleitung zu genießen schien.
    Allein diese Vorstellung machte sie schon nervös. Fast wäre sie auf dem blank polierten Marmorfußoden über ihre hochhackigen Schuhe gestolpert, die sie seit Jahren zum ersten Mal wieder aus dem Schrank geholt hatte. Sie konnte sich kaum mehr vorstellen, dass sie früher solche Schuhe jeden Tag trug und die damit verbundenen Schmerzen als Preis für eine gewisse Eleganz in Kauf nahm. Doch das Citygirl von einst hatte ausgedient, tief in ihrem Herzen war sie es auch nie gewesen. Was Leos Interesse an ihr nur noch unwahrscheinlicher machte. Noch immer konnte sie es kaum glauben, dass er seinen letzten Abend hier mit ihr verbringen wollte.
    Sie lächelte dem Mann am Empfang kurz zu, der ihr beifällig zuzwinkerte, und umklammerte ihre Handtasche, um ihre Aufregung zu verbergen. Dann schlenderte sie möglichst lässig auf die Hotelbar zu. Sie war noch nicht dort, als sich die Fahrstuhltür öffnete und der Mann, mit dem sie verabredet war, heraustrat.
    Leo trug ein tailliertes himmelblaues Hemd, das seinen dunklen Teint und seine breiten Schultern betonte. Sie musste einem starken inneren Drang widerstehen, sich auf ihn zu stürzen, ihn in den Aufzug zurückzudrängen und sofort mit ihm aufs Zimmer zu fahren. Als einstige Herrin des Gutshauses durfte sie die Angestellten nicht durch ungebührliches Benehmen brüskieren. Wie schade eigentlich.
    „Heute bin ich ausnahmsweise pünktlich“, rief sie mit bebender Stimme. „Schönes Hemd übrigens.“
    Leo tat verlegen, sah würdevoll an sich hinunter und wischte einen imaginären Fussel vom Hemd.
    „Sie kommen immer zur richtigen Zeit“, sagte er dann mit viel Schmelz in der Stimme. „Ich dachte mir, ich tu Ihnen einen Gefallen und ziehe einmal eine andere Farbe als Schwarz an. Aber das ist eine große Ausnahme, nur weil Sie es sind.“
    „Ich fühle mich geehrt“, gab sie augenzwinkernd zurück und neigte den Kopf zur Seite. „Soll ich Ihnen etwas verraten? Es steht Ihnen ausgezeichnet.“
    Statt zu antworten, taxierte er sie lustvoll mit funkelnden Augen von den hochhackigen Schuhen bis hinauf zu dem blauen Cocktailkleid, das eine Schulter freigab. Jede Frau wäre von seinem Blick elektrisiert gewesen, und Sara bildete da keine Ausnahme.
    Sie wusste nicht, ob sie sich verlegen oder geschmeichelt fühlte, jedenfalls machte es sie befangen. Was für ein unverschämter Typ! Er fraß sie ungeniert mit seinen Blicken auf. Ihr wurde ganz schwindlig, so sehr raste ihr Herz. Wenn das so weiterging, musste sie noch vor der Vorspeise eine kalte Dusche nehmen.
    „Sie sehen hinreißend aus“, flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte. „Leider habe ich nun Ihren glanzvollen Auftritt beim Eintreten in die Empfangshalle verpasst. Könnten Sie das vielleicht wiederholen? Einfach rausgehen, und dann erneut das große Entree – mir zuliebe?“
    Ihr Blick machte ihm unmissverständlich klar, dass er schiefgewickelt war, sollte er das ernst

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