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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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natürlich, ich helfe dir. Und das hat seinen Preis.“
    „Seine Gläubiger? Und was soll das heißen … du willst mir helfen?“ Sie setzte sich kerzengerade auf.
    „Ich glaube, das weißt du bereits. Sonst denk mal gründlich nach, während ich uns zu unserem Mittagessen fahre“, schlug Max unbarmherzig vor. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ließ den Motor wieder an.
    Fassungslos blickte Sophie auf Max’ breiten Rücken. In diesem Moment hätte sie am liebsten einen Dolch hineingestoßen, aber das war natürlich keine ernsthafte Option. Je mehr sie über dieses Gespräch nachdachte, desto mehr wuchsen ihre Sorge und ihre Wut. Doch sie hielt es für klüger, sich nicht mehr mit Max anzulegen, bevor sie nicht genau wusste, worum es überhaupt ging.
    Angespannt saß sie auf der Kante ihres Sitzes und versuchte, sich von der Schönheit der Umgebung etwas ablenken zu lassen. Mitte Oktober, wenn es nicht mehr so heiß und der große Touristenansturm vorüber war, erstrahlte Venedig wahrhaft wie ein magischer Ort. Die prachtvollen alten Palazzi in der goldenen Herbstsonne, die Boote und Schiffe auf den Kanälen, die kunstvollen Brücken – Sophie hätte verzaubert sein müssen. Doch sie war zu aufgewühlt, um sich wirklich davon gefangen nehmen lassen zu können.

5. KAPITEL
    Langsam näherte sich das Motorboot einem Landesteg. Am Ufer des Kanals ragte ein großes, elegantes, blassrosa getünchtes Haus auf, zu dem eine massive Steintreppe hinaufführte. Ein Mann kam durch die riesige doppelflügelige Eingangstür, lief die Treppe hinunter und fing das Tau auf, das Max ihm zuwarf. Sekunden später war das Boot fest vertäut.
    Max nahm ihre Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Als Sophie versuchte, sich seinem Griff zu entziehen, hielt sie er unnachgiebig fest. „Benimm dich, Sophie“, warnte er sie in gedämpftem Ton. „Ich werde nicht zulassen, dass du mich vor meinen Angestellten in Verlegenheit bringst, ist das klar?“
    Zornig hielt sie seinem Blick stand. „Und ich will nicht hier sein. Wir könnten unsere Probleme also mit einem Schlag lösen, wenn du mich einfach gehen ließest.“
    Er lachte spöttisch. „Netter Versuch, aber nein.“
    Den Arm fest um ihre Schultern gelegt, stellte Max sie kurz darauf Diego vor, seinem Faktotum, der das Boot festgebunden hatte. Gemeinsam folgten sie Diego die Treppe zu dem imposanten Eingang hinauf.
    Das Haus war einfach unglaublich. Staunend blieb Sophie in der großen Eingangshalle stehen und sah sich um. Der Boden war mit einem großartigen Marmormosaik ausgelegt – in Elfenbein und warmen Erdtönen. Kunstvolle vergoldete Stuckarbeiten zierten die cremefarbenen Wände und bildeten zusammen mit hohen Marmorsäulen den passenden Rahmen für geschmackvoll arrangierte antike Skulpturen. Hinter einer offenen Tür sah sie eine lange Tafel, die für zwei Personen gedeckt war. Sophie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete bewundernd die Deckenkuppel über sich, deren Gemälde der Sixtinischen Kapelle nachempfunden war. Und der gewaltige Kronleuchter war zweifellos aus Muranokristall. Die eindrucksvolle Eingangstreppe draußen spiegelte sich innen in einer nicht minder imposanten marmornen Freitreppe wider, die in einem eleganten Schwung zu einer Galerie hinaufführte, von der man vermutlich zu den Schlafzimmern im Obergeschoss gelangte.
    „Willkommen in meinem Heim, Sophie.“
    Ehrlich beeindruckt wandte sie sich Max zu. „Es ist wundervoll! Aber ich wusste gar nicht, dass du in Venedig lebst.“ Wenn sie es geahnt hätte, wäre sie niemals so unvorsichtig gewesen, einen Fuß in die Stadt zu setzen.
    „Als wir uns damals kennenlernten, hatte ich dieses Haus gerade erst gekauft – ein heruntergekommener Palazzo , den ich mit viel Aufwand zu seiner ursprünglichen Schönheit habe restaurieren lassen. Gefällt es dir?“
    „Machst du Witze? Es ist fantastisch.“ Lächelnd vergaß sie für einen Moment ihre Feindseligkeit – um im nächsten Moment gnadenlos daran erinnert zu werden.
    „Schön, dann wirst du ja kein Problem damit haben, eine Weile hier zu leben“, erwiderte Max.
    „Warte! Ich …“
    Noch bevor Sophie protestieren konnte, dass sie nicht einmal vorhabe, zum Mittagessen zu bleiben, zog Max sie in seine Arme und versiegelte ihr den Mund mit einem so leidenschaftlichen Kuss, dass es ihr den Atem raubte. Vergeblich versuchte sie, sich loszumachen, doch er presste sie nur noch fester an sich. Und zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie wildes

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