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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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der ganzen Fahrt ums Kap Hoorn herum mit mir streiten wollen, ist es für mich in Ordnung.“
    â€žSie wollen, dass ich mich mit Ihnen anlege?“ Sie saß viel zu nah bei ihm. Außerdem hielt er noch immer ihre Hände fest. Es fühlte sich beunruhigend gut an.
    â€žJa. Und ich will Muffins.“
    â€žWirklich?“
    â€žAlso was ist? Muffins und keine Insubordination, ja oder nein?“
    Sie sahen sich im Mondschein an, und ihr Herz begann, wie verrückt zu klopfen. Worauf lasse ich mich da ein, fragte sie sich, doch plötzlich war es ihr egal. Der Abend war warm, die Jacht herrlich und die Ausstrahlung dieses Mannes faszinierend.
    Aber du musst vorsichtig sein, ermahnte sie sich. „Ja“, sagte sie dann schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Was hast du getan, überlegte Ramón. Er würde drei Monate mit einer Frau auf hoher See verbringen, deren Nachnamen er nicht einmal kannte. Er wusste lediglich, dass sie segeln und kochen konnte.
    Ãœber die jungen Leute, die er für gewöhnlich anheuerte, war er besser informiert. Bevor er sie an Bord nahm, prüfte er zumindest kurz deren Herkunft. Außerdem engagierte er sie jeweils nur für die Strecke bis in den nächsten Hafen.
    Jenny hatte er für ein ganzes Jahr eingestellt! So lange würde er gar nicht auf der Marquita sein. Hatte er das durchdacht? Nein, und er sollte es schnellstens nachholen.
    Sollte er ehrlich sein und ihr sagen: „Ich habe Ihnen das Angebot aus Mitgefühl gemacht. Hätte ich Ihnen nur Arbeit für drei Monate gegeben, hätten Sie die Begleichung Ihrer Schulden nicht akzeptiert.“
    Dies war nicht die volle Wahrheit. Neben Mitleid hatten ihn noch andere Gründe zu dem Vorschlag veranlasst. Und deshalb herrschte in seinem Kopf nun ein ziemliches Chaos.
    In drei Monaten würde er nach Bangladesch fliegen. Musste er überhaupt dorthin? Genau genommen, brauchte er nichts zu tun. Er hatte das riesige Erbe von seiner Großmutter gut investiert. Wenn er wollte, konnte er sein restliches Leben die Hände in den Schoß legen und den Luxus genießen.
    Nur hatte dies ihm und seinen nächsten Angehörigen noch nie behagt. Zwar waren die Mitglieder des Fürstenhauses von Cepheus für ihren Müßiggang, ihre Verschwendung und sogar für ihre Grausamkeit bekannt. Doch nachdem seine Großmutter aus der Fürstenfamilie ausgeschlossen worden war, hatte sie angefangen, sich nützlich zu machen.
    Sie hatte sich für hilfsbedürftige Menschen engagiert. Und so hatte sie mit ihren Kindern, seinem Vater und seiner Tante, eine wohltätige Stiftung in Bangladesch gegründet. Diese finanzierte den Bau von Häusern in tief liegenden Deltagebieten. Es waren Häuser mit Schwimmböden, die sich dem steigenden Wasserpegel anpassten.
    Das Projekt hatte ihn schon als Junge fasziniert. Nach dem Tod seines Vaters war er dann noch entschlossener gewesen, dass er nichts mit dem Fürstenhaus zu tun haben und sein Leben sinnvoll gestalten wollte. Also hatte er mit siebzehn begonnen, das Bauwesen von der Pike auf zu lernen. Inzwischen unterstützte er das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch mit seiner Hände Arbeit.
    Während der Regenzeit konnte nicht gebaut werden. In diesen Monaten war er früher auf die Insel zurückgekehrt, die er noch immer sein Zuhause nannte. Er hatte Zeit mit seiner Mutter und seiner Schwester verbracht und sich um Investitionen gekümmert, um das wohltätige Engagement dauerhaft zu sichern.
    Doch dann waren seine Mutter und seine Schwester tödlich verunglückt. Ein alkoholisierter Autofahrer hatte ihm seine Liebsten genommen. Plötzlich war es ihm unerträglich gewesen, nach Hause zu kommen. Er hatte die Leitung des Finanzimperiums seiner Familie mehreren Topleuten übertragen und die Marquita gekauft.
    Wenn er nicht in Bangladesch arbeitete, war er mit der Jacht unterwegs und maß seine Kräfte mit dem Meer. Auch das tat ihm gut. Trotzdem spürte er noch immer die große Lücke, die seine Mutter und seine Schwester hinterlassen hatten. Er würde sie nie füllen können – und er wollte es auch nicht, wie er rund ein Jahr nach deren Tod beschlossen hatte. Wenn der Verlust geliebter Menschen so schmerzte, schien es dumm, zu einem anderen wieder Nähe zuzulassen.
    Warum also hatte er Jenny an Bord geholt? Er ahnte doch bereits, dass „Nähe“ ein echtes Problem

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