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Geständnis

Titel: Geständnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bernd
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„Meines Wissens hält er sich noch im Gebäude auf, will sich
aber nicht mehr äußern. Ich werde mit ihm reden und herausfinden,
was seine Pläne sind.“
    „ Danke, Mr. Flak.“
    „ Ich bin in einer halben Stunde wieder da“, sagte er und stieg
die Treppe hinauf. Keith, Aaron und Martha folgten ihm. Die
Emotionen kochten hoch, als sie das Besprechungszimmer betraten und
Carlos, Bonnie, Sammie Thomas, Kristi Hinze, Fanta und Fred Pryor
sahen. Es gab Umarmungen, Beileidsbekundungen und
Tränen.
    „ Wo ist Boyette?“, fragte Robbie.
    Fred Pryor deutete auf die geschlossene Tür zu einem kleinen
Büro.
    „ Gut, da bleibt er am besten auch. Setzen wir uns an den Tisch.
Ich würde gern schildern, wie es war, solange die Erinnerung noch
frisch ist. Vielleicht kann mich Reverend Schroeder unterstützen,
er war nämlich auch dabei. Er hat mit Donte gesprochen und
miterlebt, wie er gestorben ist.“
    Keith saß bereits auf einem Stuhl an der Wand, ausgelaugt,
erschöpft, am Boden zerstört. Die anderen sahen ihn ungläubig an.
Er nickte, ohne ein Lächeln.
    Robbie zog das Sakko aus und lockerte die Krawatte. Bonnie
brachte eine Platte mit belegten Broten und bot sie ihnen an. Aaron
nahm sich eines, Martha auch. Keith wedelte abwehrend mit der Hand:
Ihm war der Appetit vergangen. Als alle saßen, fing Robbie an zu
erzählen. „Er war sehr tapfer, aber er hoffte auf ein Wunder in
letzter Minute. Das tun sie wohl alle.“
    Wie ein Grundschullehrer, der seiner Klasse Geschichten
erzählt, schilderte Robbie ihnen die letzte Stunde in Dontes Leben,
und nachdem er geendet hatte, weinten alle wieder.
     
    Es flogen Steine, einige von Teenagern geworfen - die sich
hinter Gruppen weiterer Teenager versteckten -, andere von
unsichtbaren Personen. Sie landeten in der Walter Street, wo
Polizei und Nationalgarde eine lockere Verteidigungslinie hielten.
Der erste Verletzte war ein Beamter aus Slone, der einen Stein
gegen die Zähne bekam und zusammenbrach, sehr zur Freude der Menge.
Der Anblick des am Boden liegenden Cops inspirierte weitere
Steinewerfer, bis die Stimmung im Civitan Park schließlich
explodierte. Ein Polizeisergeant begann, die Menge aufzulösen, und
forderte alle per Megafon auf, unverzüglich abzuziehen, wenn sie
nicht festgenommen werden wollten. Das löste eine wütende Reaktion
aus, weitere Steine und Trümmer flogen. Die Menge verhöhnte Polizei
und Soldaten, stieß wüste Beschimpfungen und Drohungen aus und
machte keinerlei Anstalten, der Aufforderung Folge zu leisten. Die
mit Helmen und Schilden bewehrten Polizisten und Soldaten bildeten
einen Keil, überquerten die Straße und drangen in den Park vor.
Mehrere Studenten, unter denen sich auch Trey Glover, Tailback und
ursprünglicher Anführer des Protests, befand, traten mit
ausgestreckten Händen vor, um sich verhaften zu lassen. Als Trey
Handschellen angelegt wurden, prallte ein Stein gegen den Helm des
Beamten, der ihn verhaftete. Der Beamte brüllte und fluchte, vergaß
Trey und verfolgte den Jungen, der den Stein geworfen hatte. Einige
der Demonstranten zerstreuten sich und liefen durch die Straßen,
aber die meisten kämpften weiter und warfen, was immer sie finden
konnten. Die Spielerbänke an einem der Baseballfelder waren aus
Hohlblocksteinen, die sich wunderbar in Stücke brechen und den
Uniformierten entgegenschleudern ließen. Ein Student wickelte eine
Schnur mit Knallfröschen um einen Stock, zündete die Lunte an und
schleuderte das Ganze in den Keil. Verschreckt durch die
Explosionen lösten sich Polizisten und Soldaten aus der Formation
und rannten in Deckung. Die Menge tobte. Von irgendwo hinter dem
Keil kam ein Molotow-Cocktail geflogen, der auf dem Dach eines
unbesetzten Zivilfahrzeugs der Polizei am Rand der Walter Street
landete. Die Flammen breiteten sich in Windeseile aus, als das
Benzin über das Fahrzeug lief. Die Menge quittierte es mit einer
weiteren Welle begeisterten Beifalls und Gebrülls. Als es so
richtig losging, tauchte ein TV-Übertragungswagen auf. Die
Reporterin, eine Wasserstoffblondine, die besser beim Wetter
geblieben wäre, kletterte, mit einem Mikrofon bewaffnet, heraus und
wurde von einem wütenden Polizisten in Empfang genommen, der sie
aufforderte, sofort wieder einzusteigen und zu verschwinden. Der
weiß lackierte Van mit der auffälligen roten und gelben Schrift war
die ideale Zielscheibe und wurde schon nach wenigen Sekunden mit
Steinen und Schutt beworfen. Dann traf ein scharfkantiges Stück
Hohlblockstein

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