Geständnis
Mr. Lamb und sein Sohn in wenigen Stunden befassen würden,
wenn sie die Leiche anwärmten, ihr die Kleider auszogen und ihre
unaussprechlichen Verrichtungen vornahmen. Deshalb wollte sie diese
wenigen kostbaren Augenblicke mit ihrem Sohn genießen, während er
noch unversehrt und intakt war.
Morgen würde sie die Beerdigung planen und sich um andere
Details kümmern. Sie würde stark und tapfer sein. Aber jetzt wollte
sie allein mit ihrem Kind sein, um hemmungslos trauern, leiden und
weinen zu können, wie es jede Mutter getan hätte.
Chapter TEIL
III
Chapter DIE
ENTLASTUNG
Chapter
30
Am Freitagmorgen vor Sonnenaufgang verließ ein kleiner
Fahrzeugkonvoi die Stadt in Richtung Osten. Die Führung hatte
Robbies umgebauter Van übernommen, mit Aaron Rey am Steuer und
Carlos auf dem Beifahrersitz. Robbie saß auf seinem Lieblingsplatz,
schlürfte Kaffee, überflog die Zeitungen und ignorierte Martha
Handler weitgehend, die Kaffee in sich hineinschüttete, sich
Notizen machte und versuchte, wach zu werden. Hinter ihnen kam der
von Keith gefahrene Subaru, in dem Boyette seinen Stock umklammerte
und in die Dunkelheit starrte. Dann folgte ein
Dreivierteltonner-Pick-up mit Fred Pryor am Steuer. Seine Fahrgäste
waren zwei Männer von einem privaten Sicherheitsdienst, die in den
letzten Tagen sporadisch Robbies Kanzlei und Haus geschützt hatten.
Der Pick-up gehörte Fred und enthielt Schaufeln, Taschenlampen und
andere Ausrüstungsgegenstände. Dahinter folgte ein weiterer Van,
ein weißes Fahrzeug ohne Beschriftung, Eigentum des Fernsehsenders
von Slone. Gefahren wurde es vom Nachrichtenchef namens Bryan Day,
der aus offensichtlichen Gründen den Spitznamen „Hairspray Day“
trug. Day wurde von einem Kameramann namens Buck
begleitet.
Die vier Fahrzeuge hatten sich um fünf Uhr morgens in der
langen Auffahrt zu Robbies Haus versammelt und sich erfolgreich
durch Seitenstraßen und über Nebenstrecken davongestohlen.
Angesichts der zahlreichen Anrufe und E-Mails, die in der Kanzlei
eingegangen waren, war Robbie davon überzeugt, dass sich bestimmte
Leute sehr dafür interessiert hätten, wohin er am Freitag
wollte.
Er hatte fünf Stunden geschlafen, und auch das nur mit Hilfe
einer Tablette. Erschöpfung war kein Ausdruck für seinen Zustand,
aber es gab noch so viel zu tun. Nachdem er den Toten bei Lamb
& Son kurz gesehen hatte, nahm er seine Entourage mit nach
Hause, wo es DeDe gelang, genügend Essen für alle zu produzieren.
Keith und Boyette schliefen auf Sofas im Keller, während ein
Hausmädchen ihre Kleidung wusch und bügelte.
Alle waren müde, aber niemand hatte Probleme mit dem
Aufstehen.
Carlos telefonierte über sein Handy, hörte mehr zu, als dass
er redete. „Das war mein Mann beim Radiosender“, sagte er, als das
Gespräch beendet war. „Etwa vierzig Verhaftungen, zwei Dutzend
Verletzte, aber keine Toten, was an ein Wunder grenzt. Der Großteil
der Innenstadt ist abgeriegelt, und im Augenblick hat sich die Lage
beruhigt. Jede Menge Brände, zu viele, um sie zu zählen. Die
Feuerwehren von Paris, Tyler und sonst wo haben Fahrzeuge
geschickt. Mindestens drei Polizeiwagen sind mit Molotow-Cocktails
angegriffen worden, die sich größter Beliebtheit erfreuen. Die
Pressekabine am Footballfeld ist angesteckt worden und brennt immer
noch. In erster Linie werden leerstehende Gebäude angezündet.
Bisher keine Wohnhäuser. Angeblich schickt der Gouverneur noch mehr
Nationalgardisten. Das ist aber bisher nur ein unbestätigtes
Gerücht.“
„ Und wenn wir die Leiche finden?“, fragte Martha.
Robbie schüttelte den Kopf und überlegte einen Augenblick.
„Dann war das von letzter Nacht noch gar nichts.“
Sie hatten verschiedene Kombinationen und Arrangements für die
Fahrt diskutiert. Damit sich Boyette nicht absetzte, hätte Robbie
ihn am liebsten unter den wachsamen Blicken von Aaron Rey und Fred
Pryor in seinem Van gehabt. Aber er konnte den Gedanken nicht
ertragen, mehrere Stunden auf engem Baum mit diesem widerlichen
Menschen verbringen zu müssen. Reith bestand darauf, seinen Subaru
zu fahren, vor allem weil er am späten Freitagnachmittag in Topeka
sein wollte - mit oder ohne Boyette. Wie Robbie legte er nicht den
geringsten Wert darauf, neben Boyette zu sitzen, aber nachdem er es
einmal geschafft hatte, würde er es auch ein zweites Mal
überstehen, wie er Robbie versicherte.
Fred Pryor schlug vor, Boyette mit vorgehaltener Waffe auf dem
Rücksitz der Kabine seines Pick-ups
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