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Gestaendnisse

Gestaendnisse

Titel: Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Samaro
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ich sie gestoßen hatte. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich. All ihre Muskeln im Unterleib und ihr schöner flacher Bauch zogen sich zusammen. Im wilden Finale bäumte sich Chantal auf und schrie mir ihre Lust ins Gesicht. Das war der Moment auf den ich gewartet hatte. Ich griff nach dem Messer über dem Bett und ließ die kalte Klinge durch ihren Hals gleiten. Warm schoss mir ihr Blut ins Gesicht.

Hektor

    Wissen sie, die Menschen betrachten meine Arbeit mit einem gewissen Argwohn. Sie haben kein Gespür für meine Werke. Die Sinfonie der Gefühle, der Geruch, dieses einzigartige Privileg das ich diesen Frauen zukommen lasse. Große Werke menschlicher Nächstenliebe.
    „Können sie sich einen schöneren Tot vorstellen?“
    Aber was rede ich hier, entschuldigen sie, ich schwelge in Erinnerungen. All das muss sie fürchterlich langweilen. Wo ist nur meine gute Kinderstube geblieben. Ich habe mich ihnen ja noch gar nicht vorgestellt. Wie unhöflich.

    „Mein Name ist Hektor. Schön, dass sie Zeit gefunden haben.“
    Ja, das erste Mal war schon etwas ganz besonderes. Nichts wird je den Zauber des ersten Kusses überflügeln können, nichts ist so aufregend und spannend wie der erste Sex. Und glauben sie mir, das alles ist Nichts im Vergleich mit dem ersten Mord. Der Ausdruck in ihren schönen Augen wenn sie auf dem Gipfel der Lust realisieren, dass gleich das Leben aus ihnen geflossen sein wird. Der letzte verzweifelte Versuch sich gegen die eigene Lust zu wehren, die immer noch durch ihre Körper drängt. Nichts ist endgültiger als die Stille nach diesem letzten Orgasmus.
    Lange Jahre hatte es in mir geschlafen bis es in dieser Nacht an die Oberfläche kam. Ja, Jenny hat mir die Augen geöffnet, als sich ihre für immer geschlossen habe. Vor ein paar Jahren habe ich mir, in einer melancholischen Nacht, ihren Namen auf die Schulter tätowieren lassen. Aber was erzähle ich ihnen, ich schweife schon wieder ab.
    In dieser Nacht habe ich meine wahre Bestimmung gefunden, meine Passion sozusagen. Bitte denken sie jetzt nichts Falsches von mir. Ich bin keiner dieser Frauen-mordenden Perversen, die Spaß daran, haben einen Menschen zu quälen. Nein, nichts liegt mir ferner. Es ist mir viel mehr ein inneres Bedürfnis den Tot möglichst lustvoll zu gestalten. Eine Sinfonie der Sinne sozusagen. Und glauben sie mir, ohne jetzt zu dick auftragen zu wollen, ich habe es in den Jahren meiner Tätigkeit zu einer gewissen Perfektion gebracht. Ja, man könnte mich einen Meister meines Fachs nennen. Ach, wenn ich zurück denke, wie alles begann. Es war eine schöne Zeit. Ja, Jenny, dein Bild brennt noch immer in meinem Kopf. Noch immer bestimmst du mit routinierter Kontinuität meine Welt. Du warst meine Erste. Mit dir habe ich meine wahre Bestimmung entdeckt. Ich kann deine Wärme noch immer spüren. Der Geschmack deiner Haut. Deine schönen Augen, als das Leben blutrot aus deinem schlanken Hals heraus floss.

    Was soll ich sagen? Meine jungen Jahre waren schwer. Ich liebe die Frauen, die Schönheit, die Kunst und den Müßiggang. Mir war es nicht vergönnt mit einem goldenen Löffel im Mund auf die Welt zu kommen. Ich hatte stehst hart für meine Ziele arbeiten müssen. Das prägte mich, machte aus mir einen Kämpfer. Kein pralles Erbe das mir einen leichten Start ins Leben verhieß. Eine langweilige Lehre als Bankkaufmann war nicht gerade der schnelle Weg zum großen Geld. Man konnte wahrlich nicht behaupten, dass mir die Sonne aus dem Arsch geschienen hätte. Ich spürte deutlich, ich war für ein anderes Leben berufen. Etwas Größeres drängte in mir. Immer stärker wurde das Bedürfnis in mir. Ein lukrativerer Job musste her. Einer, der es mir ermöglichte, meinem inneren Aufruf zu folgen. Und das Schicksal meinte es wirklich gut mit mir. Als mein damaliger Ausbilder wieder einmal eine seiner geschmacklosen Zoten zum Besten gab, kam mir die zündende Idee, die mein ganzes Leben nachhaltig verändern sollte.
    „Was ist eine sizilianische Scheidung?“
    „Ein Paar Schuhe aus Beton und ein schönes Plätzchen im See.“
    Über seine dummen Witze konnte er selbst am besten lachen. Er hatte ein unangenehmes, lautes und aufdringliches Lachen. Sein Atem stank. Alles in Allem war er ein wirklich übler Zeitgenosse. Keiner hätte ihm eine Träne nachgeweint, wenn man ihn selbst im See versenkt hätte. Aber dieses Mal hatte er mich wirklich auf eine gute Idee gebracht. Ein sehr lukratives Geschäftsmodell wie sich schnell

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