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Gestern, heute - jetzt

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Titel: Gestern, heute - jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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„Was soll ich mit ihr tun?“, fragte er.
    „Du kannst alles an Schützenhilfe gebrauchen, was zur Verfügung steht“, versetzte Gabrielle. „Was auch immer du zu Simone gesagt hast oder vermutlich nicht gesagt hast, Rafe, du hast sie tief verletzt. Du brauchst den Welpen, um überhaupt Gehör zu finden.“
    „Bist du dir sicher?“ Skeptisch betrachtete er das warme Bündel in seinen Armen, das gerade am Armband seiner Uhr herumknabberte. „Ich glaube nicht, dass du diese Sache wirklich durchdacht hast.“
    „Vertrau mir“, erwiderte Gabrielle. „Tu es einfach.“
    Er fand sie im alten Rosengarten, wo sie ein paar neue Blumenstöcke setzte. Sie trug eine abgeschnittene Jeans, ein blassrosa T-Shirt und ein Paar alte Gartenhandschuhe. Das seidig schwarze Haar hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Rafe setzte den tollpatschigen Welpen ab und beobachtete resigniert, wie der Kleine sofort auf Simone, die Pflanzen und die aufgehäufte Erde zutapste.
    „Hallo. Wo kommst du denn her?“ Der Welpe wackelte wie wild mit dem Schwanz und biss verspielt in einen von Simones Gartenhandschuhen. Simone tippte ihm leicht auf die Schnauze. „Na, na, wo sind denn deine Manieren?“
    Der kleine Golden Retriever setzte sich auf die Hinterbeine, kratzte sich am Hals und begann dann, am Gras zu knabbern. Simone lachte und blickte sich um, vermutlich auf der Suche nach dem Besitzer des Welpen.
    Da sah sie ihn.
    Ihr Lachen erstarb. Rasch stand sie auf, zog die Handschuhe aus und klopfte sich den Schmutz von der Kleidung. Abgesehen von diesem ersten überraschten Blick, schaute sie ihn überhaupt nicht an.
    „Mir gefällt, was du mit dem Garten gemacht hast“, bemerkte er im Plauderton. In diesem Moment ging es ihm nur um irgendeinen Small Talk, auch wenn Simone nicht antwortete. Stattdessen bückte sie sich und streichelte eine halbe Ewigkeit lang den Welpen.
    „Wie ist ihr Name?“, fragte sie, nachdem sie am Halsband des Hundes vergeblich nach einem Namensschild gesucht hatte.
    Name? Welcher Name? Tierbesitzer suchten Namen aus. Er nicht. Was in aller Welt hatte sich seine Schwester nur dabei gedacht? „Ruby“, sagte er, weil es das Erste war, was ihm einfiel.
    „Wie lange hast du sie schon?“
    „Nicht lang“, erwiderte er.
    Simone richtete sich auf und wischte sich die Hände an der Hose ab. Für einen kurzen Moment schaute sie ihm in die Augen, ehe sich ihr Blick wieder abwandte.
    „Wie ich hörte, warst du in Maracey“, sagte sie ruhig.
    „Wie ich hörte, bist du schwanger.“ So viel zum Small Talk.
    „Ja.“ Trotzig hob sie das Kinn – eine Geste, die er nur zu gut aus ihrer Kindheit kannte.
    „Ist es mein Kind?“
    „Der Begriff von Eigentum ist doch eine merkwürdige Sache“, entgegnete sie sanft. „Ich meine, wir können an Dingen hängen und uns hingebungsvoll um sie kümmern – ich kümmere mich beispielsweise um diesen Garten –, aber gehören uns diese Dinge jemals wirklich?“
    „Ja.“ Rafael hatte kein Problem mit dem Konzept von Eigentum. „Beantworte mir meine Frage, Simone. Ist das Kind von mir?“
    „In Anbetracht der Tatsache, dass du eine sehr strikte Vorstellung von Eigentum hast, würde ich einen Mittelweg einschlagen und sagen, dass es unser Kind ist.“ Sie blickte ihn an, und da sah er es bereits – den unerschütterlichen Beschützerinstinkt, die bedingungslose Mutterliebe. Am liebsten hätte er geweint.
    Er musste sich entschuldigen.
    „Simone, diese Dinge, die ich in Sydney zu dir gesagt habe … Es tut mir leid. Ich wusste schon in dem Moment, als ich es sagte, dass ich völlig danebenlag. Ich wollte dir hinterherfahren. Ich wollte mit dir über eine Million Dinge reden. Ich wollte …“ Dich. Einfach nur dich. Doch die Bedürftigkeit dieser Aussage war zu groß, als dass er es laut hätte aussprechen können. „… ich wollte dir nacheilen.“
    „Aber du hast es nicht getan.“ Sie lächelte wehmütig. Rafe durchschnitt es wie ein messerscharfer Schmerz, dass sie so zerbrechlich und niedergeschlagen aussah. „Du schaust nie zurück, Rafael. Aber manchmal … manchmal solltest du es tun.“
    „Komm mit mir nach Maracey“, bat er verzweifelt.
    „Warum?“
    „Damit ich mich um dich kümmern kann.“
    „Schau dich doch um, Rafael. Bin ich knapp an Geld? Brauche ich Hilfe?“ Sie schüttelte den Kopf. „Wenn ich tatsächlich Unterstützung brauchen sollte, dann bekomme ich sie hier. Nein. Wenn du möchtest, dass ich dich nach Maracey oder

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