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Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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von Dravens muskulösem Arm zu lösen.
    „Es tut mir leid, dass du das Kleid einer Dienstmagd tragen musst. Ich lasse heute Nachmittag einen Schneider kommen. Er wird dir Kleider nach deinen Wünschen anfertigen“, erklärte Draven mit leidenschaftlichen Blick auf Viktoria.
    „Danke“, hauchte Viktoria glücklich und fühlte sich geborgen. Viktoria quälten keine Schuldgefühle gegenüber einer Frau, die aus Dravens Erinnerung und Leben verschwand. In Viktorias Seele herrschte Frieden. Nun war sie die Frau im Licht und der Schatten, den sie dank der Mittagssonne warf, besaß nicht Elisabeths Gesicht.

28
    Tränen des Glücks und des Schmerzes zugleich liefen Magda beim Blick in die Zinkschale über die Wangen. „Sie lebt in einem Kloster“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.
    „Sie lebt mit Gott“, tröstete Ramaja seine Frau. „Lass uns jetzt Dravens neues Schicksal beschützen. Ich sorge mich sehr wegen Mervan und Olivia.“
    „Schade, dass wir Mervan nicht austauschen können“, seufzte Magda und Ramajas Augen blitzten auf.
    „Was geht in deinem Kopf vor?“, hakte Magda misstrauisch nach.
    „Ich kann ihn nicht austauschen, doch ich kann ihn in eine andere Zeit verbannen. In eine Zeit, in der er kein Blut vergießen kann. Du bist brillant, meine Liebe.“ Magda schüttelte fassungslos den Kopf. „Wie willst du das anstellen? Olivia hat Mervan sicher erzählt, dass du ein Magier bist und er wird vor dir auf der Hut sein“, gab Magda zu bedenken.
    „Ich bin sicher, dass er es weiß. Doch auch wenn Viktoria Draven Kinder schenkt, bleibt Mervan und was er tut, ist unberechenbar. Ich will kein Risiko eingehen und werde dich morgen auf den Markt begleiten. Mervans Dienstmagd Fiona wird uns sicher helfen. Reden wir mit ihr.“ „Versuchen wir es. Flora hat mir oft erzählt wie sehr die Dienerschaft Mervan verabscheut“, stimmte Magda Ramajas Plan zu und warf einen letzten wehmütigen Blick in die Zinkschale, die Elisabeths Aufenthaltsort offenbarte.
    „Leb wohl, Elisabeth“, flüsterte Magda und erhob sich. Ihr Blick wanderte aus dem Fenster. „Die Sonne steht hoch. Zeit, sich um das Mittagessen zu kümmern.“

29
    „Ich mache mir Sorgen um James, vor zwei Stunden sollte er zu den Herrschaften kommen, seitdem wurde er nicht mehr gesehen, stattdessen betrat ein Sargbauer das Anwesen. Kommt dir das gar nicht seltsam vor?“ „Pst, rede nicht so laut“, warnte Amelie ihre Tochter Flora leise. „Willst du, dass die Herrschaften dich hören? Hilf mir lieber, das Essen zuzubereiten. Wir können James sowieso nicht helfen.“
    Flora atmete tief durch und setzte sich zu ihrer Mutter an den Küchentisch. „Dieses Haus war schon immer die Hölle, doch seit diese schreckliche Frau an Mervans Seite ist, hat sich unser Schicksal noch mehr verdunkelt.“ „Ich weiß, was du meinst, Kind. Nur sehe ich nicht, wie wir dieser Hölle entkommen.“
    Flora griff nach einem Messer und begann seufzend die Kartoffeln zu schälen.
    Amelie blickte ihre Tochter besorgt an. „Es tut mir leid, dass ich dir kein besseres Leben bieten kann.“
    „Es macht mir nichts aus, eine Dienstmagd zu sein, Mutter. Es macht mir nur etwas aus, eine Dienstmagd in diesem Haus zu sein“, erwiderte Flora und blickte ihrer Mutter tief in die Augen. „Vermisst du Johann?“
    „Nein.“
    Flora wusste, dass ihre Mutter nicht die Wahrheit sprach. Nach dem Tod ihres Vaters waren sich Johann und ihre Mutter näher gekommen, dann hatte Draven befohlen, dass sie in Mervans Anwesen ziehen.
    Flora wurde schwer ums Herz, nichts ersehnte sie mehr, als wieder in einem Haus voller Liebe zu leben.

30
    Viktoria lief wie auf Wolken und spürte den Schmerz nicht, den ihr die kleinen Kieselsteine unter ihren Füßen zufügten. Ihr Herz schlug heftig und in Viktorias Kopf gab es nur einen Gedanken, nun nannte man sie und Draven in einem Atemzug.
    „Deine Füße bluten“, stellte Draven entsetzt fest.
    „Ich spüre nichts“, wisperte Viktoria, von ihren Gefühlen für Draven berauscht.
    „Der Spaziergang ist beendet.“ Beherzt griff sich Draven Viktoria und trug sie auf seinen starken Armen ins Haus.
    „Was ist passiert?“, fragte Ramaja, der gerade die Treppen herunterkam.
    „Es war wohl keine gute Idee, barfuß spazieren zu gehen“, erwiderte Draven besorgt.
    „Bring sie in die Küche, das haben wir gleich.“ „Mylord“, Johann näherte sich ungehalten, „Ihr habt einen Gast. Ich brachte ihn in das Kaminzimmer.“ „Danke

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