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Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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sehr erschöpft. Der Weg hierher war weit. Ich ziehe mich in die Kammer zurück und ruhe mich ein wenig aus.“ Lady Ariana bemühte sich, freundlich zu klingen. Hastig erhob sie sich und verließ die Küche. „Ich lasse dich nicht aus den Augen, du Biest“, zischte Merle ihr kaum hörbar hinterher.
    ***
    „Mylord, ich bringe Euch das Mittagessen.“
    Lächelnd betrat Doro den großen Saal und fand Rory MacLeod, der wie jeden Mittag vor dem Gemälde seiner Mutter stand und es wehmütig betrachtete.
    „Danke Doro“, erwiderte er, ohne sich umzudrehen. Doro räusperte sich und stellte das Tablett auf dem Tisch ab. „Mylord, ich brauche Eure Aufmerksamkeit.“ Rory MacLeod wandte sich vom Gemälde seiner Mutter ab. „Was bedrückt dich?“ Besorgt näherte er sich Doro und blieb vor ihr stehen.
    „Heute Morgen tauchte eine junge Frau hier auf in einem jämmerlichen Zustand. Ihre Hütte ist abgebrannt und sie fühlt sich noch sehr schwach. Ich habe ihr ein Bett in Merles und meiner Kammer bereitet. Ich versprach, Euch zu bitten, ihr Arbeit zu geben.“ Erwartungsvoll blickte Doro zu Rory MacLeod auf.
    „Wenn du sie in der Küche brauchst, soll sie bleiben“, verkündete Rory MacLeod und nahm am Tisch Platz.
    „Ihr habt ein gutes Herz, Mylord.“
    „Ich weiß Doro.“
    „Ich habe Euch Fasan zubereitet, Mylord.“ Doro schob Rory MacLeod den köstlich duftenden Teller zu. „Bitte, das Silberbesteck. Merle hat es gestern gereinigt“, verkündete Doro stolz.
    „Sag Merle, ich danke ihr sehr. Seit Mutters Tod wurde es nicht mehr benutzt.“ Rory MacLeod wirkte nachdenklich.
    „Eure Mutter liebte dieses Besteck, besonders die eingravierte Rose auf den Griffen. Euer Vater hat es für Eure Mutter zur Hochzeit fertigen lassen.“
    „Meine Mutter erzählte mir davon. Die Rose war das Symbol der großen Liebe zwischen meiner Mutter und meinem Vater.“
    „Macht euch keine Sorgen, Mylord. Ihr findet eine Liebe, die so groß ist, wie die Liebe die Eure Eltern füreinander empfanden.“
    „Geben wir dem Schicksal Zeit, Doro“, seufzte Rory MacLeod, dessen Herz noch keine Frau erobern konnte.

35
    Flora seufzte: „Es ist schon später Nachmittag und James ist noch immer nicht zurückgekehrt.“ Amelie blickte besorgt auf ihre Tochter, die ihr am Küchentisch gegenüber saß und eine Tasse Tee umklammert hielt. „Etwas Unheimliches geht in diesem Haus vor“, betonte Flora. „Ich habe es in den Augen der Herrschaften gesehen, als wir ihnen das Mittagessen brachten.“
    „Ich sorge mich auch um James“, gab Amelie zu.
    „Aber du weigerst dich, nach ihm zu suchen“, warf Flora ihrer Mutter vor.
    „Was denkst du, was passiert, wenn Mervan uns hier durchs Haus schleichen sieht. Ich versuche nur, dich zu schützen, Kind.“
    Flora atmete tief durch. „Wir sollten unsere Koffer packen und bei Lord Draven um unsere Rückkehr bitten“, schlug sie vor.
    „Was willst du Lord Draven erzählen? Alles was wir haben ist ein ungutes Gefühl.“
    Floras Blicke durchdrangen ihre Mutter. „Ich hoffe, unser Zögern kostet uns nicht unseren Herzschlag.“

36
    Viktorias Herz schlug im Rhythmus einer Leidenschaft, die sie nie zu erfahren glaubte. Sanft streichelte Draven über Viktorias blondes Haar. „Wie Seide“, flüsterte er. Tief blickte Viktoria in Dravens himmelblaue Augen. Ihr Herz drängte sie, den Mann, den sie liebte, vor seinem Bruder zu warnen. Ihr Verstand verdammte sie zum Schweigen. Wie sollte sie Draven erklären, dass sein Bruder sein Mörder war, ohne zu offenbaren, dass Ramaja die Zeit dreißig Jahre zurückdrehte und ihm seine große Liebe Lady Elisabeth nahm. Viktoria atmete tief die warme Sommerluft ein und ließ ihren Blick auf den See wandern, in dem sie heute Morgen fast ertrunken wäre.
    Draven lächelte. „In diesem See hielt ich dich zum ersten Mal im Arm.“
    „Ich glaube immer noch, ich träume“, säuselte Viktoria und schmiegte sich in Dravens Arme.
    „Ich könnte dich ewig so halten“, flüsterte Draven in Viktorias Ohr. „Heute Morgen saß ich noch mit Ramaja auf dieser Decke und sehnte mich nach einer Frau wie dir und jetzt bist du Wirklichkeit.“
    „Eine Wirklichkeit ohne Schuhe“, lachte Viktoria, die von Draven die dreihundert Meter vom Haus zum See getragen wurde.
    „Keine Sorge, meine Schöne. Ich schickte einen Boten nach Jamal. Er wird morgen hier eintreffen und solange trage ich dich auf Händen.“ 

37
    „Ich liebe es, wenn mir die Männer zu Füßen liegen“,

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