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Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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misstrauischen Blick auf das Häufchen Elend, das Doro an ihm vorbei in die Küche führte und folgte ihr mit ungutem Gefühl.
    „Merle, gib Charles ein Stück Erdbeerkuchen und ein Glas Milch. Ich kümmere mich erst mal um dieses zarte Wesen.“ Doro drückte Lady Ariana auf eine Holzbank und setzte sich neben sie. „Kind, du zitterst ja, du musst Schreckliches erlebt haben.“ Doro ahnte nicht, dass es die Wut war die in Lady Ariana bebte und ihren Körper erzittern ließ.
    „Wie ist dein Name“, hakte Doro voll Mitleid nach. „Isa, mein Name ist Isa“, log Lady Ariana.
    „Nun Isa, erst bekommst du ein sauberes Kleid von meiner Tochter Merle, dann probierst du meinen Erdbeerkuchen. Ich werde mit Rory MacLeod reden. Wir könnten Hilfe in der Küche brauchen.“
    „Danke“, hauchte Lady Ariana gespielt freundlich. „Komm mit, mein Kind.“ Doro erhob sich. Lady Ariana lächelte gequält und stand zögerlich auf.
    „Ich fürchte, ich kann Lord MacLeod heute noch nicht gegenüber treten. Ich fühle mich zu schwach“, wisperte sie.
    „Mach dir keine Sorgen, es reicht, wenn du ihm morgen gegenübertrittst“, beruhigte Doro Lady Ariana.
    „Wir sind gleich zurück“, rief Doro ihrer Tochter Merle zu und verließ, gefolgt von Lady Ariana, die Küche. Merle blickte ihrer Mutter nachdenklich hinterher. „Was denkst du über die Fremde?“, fragte sie Charles und schob ihm ein Stückchen Kuchen und ein Glas Milch zu, bevor sie neben ihm Platz nahm.
    „Ich habe das Gefühl, mit dieser Frau stimmt was nicht“, knurrte Charles.
    „Dann sind wir schon zwei.“ 

33
    „Du siehst aus, als wäre jemand gestorben“, entfuhr es Magda, als Draven die Küche betrat.
    „Jemand ist gestorben“, erwiderte Draven leise.
    „Meine Güte, wer?“, fragte Magda fassungslos.
    Draven atmete tief durch und setzte sich zu Magda, Viktoria und Ramaja an den Tisch. Alle Augen ruhten auf ihm. „Silvan hat mich aufgesucht“, erklärte Draven. „Er überbrachte mir schlechte Nachrichten.“
    „Nun sag schon“, drängte Magda.
    „Mein Bruder ließ Silvan heute Morgen zu sich rufen. Mervan braucht seine Dienste.“ Draven schwieg und schien nachdenklich.
    Beunruhigt sahen Magda und Ramaja sich an.
    „Wer ist im Haus deines Bruders gestorben?“, fragte Viktoria vorsichtig und ergriff Dravens Hand.
    „Es ist James, mein früherer Diener“, erwiderte Draven mit rauer Stimme.
    „Meine Güte, James“, Magda schlug entsetzt die Hände vors Gesicht.
    „Mervan hat Silvan befohlen, heute Abend mit zwei Särgen zu ihm zu kommen. Silvan soll James im Wald vergraben, ohne Zeugen.“
    „Sagtest du zwei Särge?“, hakte Ramaja nach.
    Draven nickte. „Silvan befürchtet, der zweite Sarg sei für mich.“ Viktoria, die neben Draven saß, zuckte zusammen. Zu deutlich lagen ihr Magdas und Ramajas Worte über Mervan noch im Ohr.
    „Ich werde meinen Bruder aufsuchen und ihn zur Rede stellen.“
    „Bitte tu das nicht“, flehte Viktoria und klammerte sich fest an Dravens Arm. Auch Magda und Ramaja, die Draven gegenüber saßen, schienen beunruhigt.
    „Ich werde morgen auf den Markt gehen. Sicher ist Flora dort“, erklärte Magda „lass mich erst mit ihr reden, bevor du etwas unternimmst.“
    „Schön“, stimmte Draven zu und Viktoria atmete erleichtert auf.
    „Lässt du zu, dass James im Wald verscharrt wird?“, fragte Magda leise.
    „Nein, das lasse ich nicht zu“, versprach Draven.
    „Wir holen James nach Hause und bestatten ihn würdig. Ich habe mit Silvan ein Treffen vereinbart.
    Silvan wird mir den Sarg heute Abend übergeben.“

34
    Misstrauisch beäugte Merle, wie Lady Ariana, die ihr am Küchentisch gegenüber saß, zaghaft in ein Stück Erdbeerkuchen biss.
    „Mein blaues Kleid steht dir gut“, bemerkte Merle. Lady Ariana lächelte gequält und legte das Stück Kuchen auf den Teller zurück. „Ich danke dir für das schöne Kleid“, heuchelte sie.
    „Aus welchem Dorf kommst du?“, hakte Merle nach. „Aus einen Dorf aus dem Süden“, log Lady Ariana. „Deine Hände sehen sehr zart aus, du scheinst keine harte Arbeit gewöhnt zu sein.“
    Lady Ariana schluckte ertappt. „Du bist sehr neugierig“, presste sie heraus.
    Merle kniff ihre blauen Augen zusammen und betrachtete Lady Ariana aufmerksam. „Du hast Manieren wie eine Lady und dein Porzellangesicht verrät mir, dass du nicht oft in der Sonne bist“, provozierte Merle ihr Gegenüber. Lady Ariana atmete tief durch. „Entschuldige mich, ich bin noch

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