Gestohlene Leidenschaft
hing und öffnete die Kerkertür. Ein hasserfüllter Blick traf Draven, der mit Rory und Ramaja den Kerker betrat. Mervan fuhr von der Holzbank hoch. „Warum klären wir das nicht im Zweikampf wie Männer?“, höhnte er großspurig.
Olivia stand ängstlich an die kalte Wand gepresst und blickte Ramaja, der vor ihr stand, trotzig in die Augen. „Ich gehöre nicht in diese Zeit, das hast du mir angetan. Schick mich zurück, alter Mann“, zischte sie.
Rory zog Lady Ariana von der Holzbank hoch. „Euer Schicksal wartet, Mylady.“
„Das wirst du bereuen, Rory MacLeod. Du kannst mich nicht töten, als wäre ich eine gewöhnliche Magd“, schrie sie aus Leibeskräften.
„Keine Sorge, Ihr werdet nicht sterben. Ihr werdet ewig leben.“ Grob zog Rory Lady Ariana mit sich. „Vorwärts.“ Draven stieß Mervan vor sich her.
„Darf ich bitten?“ Ramaja lächelte freundlich. Wütend folgte Olivia den anderen.
Gwen spürte einen Stich der Eifersucht in ihrem Herz, als sie Lady Ariana erblickte, die von Rory an James Grab gezogen wurde.
Auch Draven schubste Mervan an James' Grab.
„Ich muss euch nicht bekannt machen. Du kennst dein Werk.“
Olivias wütender Blick blieb an Viktoria hängen.
„Das ist Dravens Verlobte“, flüsterte Ramaja ihr ins Ohr.
„Beginnen wir“, drängte Draven.
Ramaja erhob die rechte Hand: „Vivere exul in lapis!“
„Was hat er gesagt?“, flüsterte Viktoria Magda zu.
„Leben verbannt in Stein.“
Gebannt hing Viktorias Blick an den drei Personen, die sich langsam in Stein verwandelten. Auch Gwen stockte der Atem beim Anblick der Macht, die von Ramaja ausging.
„Es ist vorbei.“ Magda klang erleichtert.
„Was ist jetzt mit Ihnen?“, hakte Viktoria nach.
„Ihre Seelen sind lebendig. Ihr Verstand hellwach. Sie werden nun ewig James' Grab bewachen“, erklärte Ramaja.
Draven wandte sich Rory zu. „Würdest du dich um Gwen kümmern? Ich habe etwas mit Viktoria zu besprechen.“
„Ist mir ein Vergnügen, mein Freund.“
Lächelnd und mit wild schlagendem Herzen näherte sich Rory Gwen. „Darf ich dir meinen Arm anbieten und dich um einen Spaziergang bitten?“
Gwen durchflutete ein Glücksgefühl und jede Faser ihres Körpers schrie ja.
„Sehr gern, Rory.“ Gwen zwang sich, beherrscht zu klingen.
Lächelnd blickte Viktoria den beiden hinterher.
„Sie sind ein schönes Paar“, schwärmte sie.
„Das sind wir auch“, erwiderte Draven glücklich.
„Lass uns nach oben gehen. Ich habe dir etwas zu sagen.“ „Hat das was mit dem weißen Stoff zu tun, den Silvan dabei hatte?“
„Wer weiß“, erwiderte Draven und ergriff Viktorias Hand. „Wir sehen uns später“, rief er Magda und Ramaja zu, bevor er mit Viktoria im Haus verschwand.
„Mein Herz schlägt voller Erleichterung, mein Lieber. Das Schicksal ist gewendet. Draven ist glücklich, die Zukunft des Volkes unblutig“, erklärte Magda ihrem Mann mit innerem Frieden.
Fest nahm Ramaja seine Frau in die Arme. „Auch in mir lebt Erleichterung.“
Magda atmete befreit. „Und die Vergangenheit lebt als Warnung in Stein.“
***
„Erfahre ich jetzt, warum Ihr mich am helllichten Tag in Euer Schlafgemach schleift, Mylord?" Herausfordernd blickte Viktoria in Dravens Augen. Dravens Herz schlug wild und Hitze stieg in ihm auf, als er Viktorias Hand ergriff.
„Kein Mann auf dieser Welt ist glücklicher als ich. Du bist die schönste Frau aller Zeiten und seit dem ersten Moment unserer Begegnung liebe ich dich.“ Draven sank auf die Knie. „Viktoria“, hauchte er heiser „würdest du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?“ Viktoria stockte der Atem und ihre Erinnerung führte sie in die Zukunft zurück. In eine Zukunft, in der sie, eifersüchtig auf Lady Elisabeth, eine Liebe ersehnte, die ihr nun zu Füßen kniete.
Viktoria kniete sich überwältigt zu Draven auf den Holzboden.
„Mein Herz wollte immer schon das deine. Für ewig will ich deine Frau sein.“
75
Zwei Wochen später
Überglücklich nahm Magda Viktoria in die Arme.
„Ich gratuliere dir von ganzem Herzen, Lady MacKinnen.“
„Ich danke dir und Ramaja für das Glück mit Draven“, hauchte Viktoria.
„Draven, mein Freund.“ Rory schloss Draven in die Arme. „Ich freue mich für dich. Ich hoffe, auf meiner Hochzeit wirst du mein Trauzeuge sein.“
„Nichts lieber als das“, erwiderte Draven lachend. „Sie ist die schönste Braut, die ich je sah“, raunte einmal Flora ihrer Mutter Amelie zu.
„Silvan hat
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