Gestohlene Leidenschaft
packte Rory Lady Ariana am Arm. Mit der anderen Hand ergriff er die Fackel.
„Du Bastard!“, schrie Lady Ariana hysterisch. „Woher hast du es gewusst?“
Rory beugte sich zu Lady Arlanas Ohr. „Ein guter Freund hat es mir geflüstert.“
„Geschafft, das ist der letzte Eimer“, verkündete Draven und blickte zufrieden auf die gelöschten Flammen.
„Du verdammtes Weib, was hast du dir dabei gedacht?“, fuhr er Lady Ariana an und warf den leeren Wassereimer vor ihre Füße.
„Niemand verlässt mich, niemand“, brüllte Lady Ariana außer sich. „Du Bastard hast den Tod verdient. Du solltest brennen - brennen!“
„Bringen wir sie in den Kerker und legen sie in Ketten“, ordnete Draven an.
„Mit Vergnügen“, erwiderte Rory und verstärkte den Griff um Lady Arlanas Arm, die schmerzhaft aufstöhnte.
„Vorwärts Weib! Bevor ich beschließe, dich aus dem Fenster zu werfen!“ Rorys Stimme klang zornig.
Draven und Ramaja folgten Rory, der Lady Ariana wütend mit sich zog.
„Ich liebe es, ihn so lebendig zu sehen. Ich danke dir, mein Freund“, flüsterte Draven Ramaja glücklich zu.
„Sein Herzschlag bereitet auch mir Freude“, erwiderte Ramaja, „doch seine Wiedergeburt bleibt ein Geheimnis dieser Nacht.“
63
„Bei aller Macht, die ich habe, konnte ich dein Leben nicht retten. Verzeih mir, alter Freund“, flüsterte Ramaja, der neben Magda, Viktoria und Draven am Sarg von James stand.
„Was geschieht mit seinem Mörder?“ Mürrisch trat Johann an den Sarg heran und musterte das Gesicht seines toten Freundes James.
„Der gehört mir“, erwiderte Ramaja zornig, bevor Draven Worte fand.
„Und wird es noch mehr Tote geben?“, hakte Johann gereizt nach.
Schuldbewusst wandte sich Draven Johann zu.
„Du hast mein Wort, Amelie und Flora verlassen morgen früh Mervans Anwesen.
„Lasst uns nicht über Mervan reden. Diese Nacht gehört James. Lasst uns seiner gedenken und ihn würdig bestatten“, mahnte Magda.
Johann wandte seinen Blick auf James und bekreuzigte sich. „Mein Freund, möge dir der ewige Schlaf Frieden schenken. Dein Geist wird mich in diesen Mauern begleiten, solange ich lebe.“
Ramaja legte seine Hand auf Johanns kalte gefaltete Hände. „Jede Sekunde meines Lebens wirst du mir fehlen. Schlaf gut, mein Freund.“
Magda kämpfte mit den Tränen. „Ich danke dir für deine Güte, deine Freundlichkeit. Ich danke dir für jedes Lächeln, für jedes aufmunternde Wort. Deine Stimme klingt weiter in mir“, flüsterte sie.
Viktoria, die keinen Blick von Draven ließ, spürte seine Verzweiflung, zu wissen, dass sein Bruder ein Mörder war und ergriff tröstend seine Hand.
„Alles, was ich noch für dich tun kann, ist, dir mein Wort zu geben, dass der, der dich uns nahm und ins Dunkel schickte“, Draven schwieg und blickte Ramaja tief in die Augen, „sich vor einer Macht verantworten muss, die sein wertloses Leben mit dem Schicksal des Todes besiegelt.“
64
„Wie findest du mich?“ Olivia drehte sich übermütig in ihrem violetten Kleid im Kreis.
„Willst du meinen Bruder becircen oder töten?“, erwiderte Mervan, der am Frühstückstisch saß, ungehalten.
Frohgelaunt setzte sich Olivia zu ihm.
„Gönne deinem Bruder einen letzten Blick auf meine bemerkenswerte Schönheit, bevor er sein wertloses Leben aushaucht.“
„Wenn ich dich erinnern darf, meine Liebe, stirbt Draven erst am Samstag, dem Tag unserer Hochzeit. Heute überbringen wir lediglich die Einladung zu seiner Beerdigung.“
***
„Hast du das gehört?“, zischte Flora ihrer Mutter Amelie zu, mit der sie, eng an die Wand gepresst, neben der Tür zum Speisesaal stand.
„Ich habe es gehört“, erwiderte Amelie fassungslos. Nur widerwillig war sie der Bitte ihrer Tochter, die Tür zum Speisesaal geöffnet zu lassen, nachdem sie Mervan und Olivia das Frühstück brachte, gefolgt.
„Ich bleibe keine Sekunde länger hier“, flüsterte Flora. „Was ist mit dir, Mutter?“
„Verschwinden wir.“
65
„Mylord.“ Jeremy verneigte sich ehrfürchtig. Draven erhob sich vom Frühstückstisch, an dem er mit Ramaja allein saß, nachdem Viktoria und Magda sich nach oben zurückgezogen hatten, um, wie sie es nannten, ein Gespräch unter Frauen zu führen.
„Jeremy, danke, dass du so kurzfristig Zeit gefunden hast, um für meine zukünftige Frau ein paar Kleider zu entwerfen.“
„Es ist mir eine Ehre, Mylord. Ich habe die schönsten und edelsten Stoffe auf meinem Wagen.“
„Ich helfe
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