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Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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ich meinen Bruder vor zwei Jahren zur Beerdigung unseres Vaters. Er hat mich kaum eines Blickes gewürdigt. Es macht mir nichts aus, sollte er das Zeitliche segnen.“
    „Ihr standet euch nie nah?“, hakte Olivia nach. „Draven ist vier Jahre älter als ich. Er wurde von klein an auf sein Leben als Lord vorbereitet, da blieb wenig Zeit für Bruderliebe. Ich bekam Draven genauso selten zu sehen, wie unseren Vater. Dieses Anwesen schenkte mir Vater zu meinem achtzehnten Geburtstag.“
    „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte die einundzwanzigjährige Olivia neugierig. „Sechsundzwanzig.“ Mervan senkte seinen Kopf und seine Lippen legten sich leidenschaftlich auf die von Olivia.
    Endlich, dachte Mervan, hatte er eine Frau gefunden, die seiner würdig war.

6
    Seit zwei Stunden blickte Ramaja, geheimnisvoll lächelnd, in zwei rehbraune Augen, die der Zukunft gehörten. Er konnte nicht noch eine Frau aus der Zukunft als entfernte Verwandte vorstellen, ohne Misstrauen zu ernten. Also hatte er einen Plan geschmiedet, der nicht scheitern konnte.
    „Jetzt lass mich wissen, wer du bist“, flüsterte Ramaja und schloss die Augen. Tief atmete er den Rauch ein, der Viktorias Gesicht preisgab.
    Ramaja spürte Viktorias Sanftheit, ihre Liebe zu Draven und ihre Sehnsucht nach einem Leben an seiner Seite. Zufrieden öffnete er die Augen.
    „Euch beide zu vereinen, wird einfacher als ich dachte“, sprach er zu sich selbst und fügte hinzu: „Tut mir leid, dass du für deine Liebe ins kühle Nass tauchen musst, Viktoria.“

7
    Tränen liefen über Lady Elisabeths Wangen, während ihre Zofe Fiona ihr langes braunes Haar kämmte. Im Spiegel vor dem sie saß, blickte sie sich selbst in ihre rot verweinten Augen.
    Noch gestern hatte Elisabeth die Liebe eines unbekannten Mannes gespürt, der kommen und sie retten würde, vor dem Schicksal, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. Doch heute waren dieses Gefühl und diese Hoffnung Vergangenheit. Elisabeth spürte seit zwei Stunden diesen Mann nicht mehr, obwohl sie sein Gesicht nie sah, war ihre Seele sicher gewesen, dass sie ihre wahre Liebe finden würde. Doch nun schwieg Elisabeths Seele und das Herz war ihr schwer.
    Etwas hatte sich verändert und das schöne Gefühl in ihr fortgenommen.
    „Kann ich noch etwas für Euch tun?“, fragte Fiona leise.
    „Nein, Danke. Geh nur, ich komme jetzt allein zurecht.“
    Fiona knickste und zog sich zurück. Sie warf noch einen letzten besorgten Blick auf Elisabeth, bevor sie die Tür schloss.
    Elisabeth wischte die Tränen fort und erhob sich. Sie fröstelte auf dem Weg zu ihrem Bett.
    Ihr graute vor dem Gedanken, mit wem sie es bald teilte.

8
    Nackt wie Gott sie schuf und überglücklich schmiegte sich Olivia nach dem leidenschaftlichen Liebesspiel an Mervans muskulösen Körper. Verträumt lauschte sie dem Knacken und Knistern des Holzes im Kamin, dessen Flammen ihr Wärme schenkten und den Raum erhellten.
    Sanft streichelte Mervan über Olivias Rücken.
    „Draven wird die Einladung zu unserer Hochzeit bestimmt nicht ausschlagen. Bleibt nur noch die Frage zu klären, woher wir das Gift bekommen, meine Schöne.“ „Sorge dich nicht, Liebster. Ich hatte nie vor, mein Leben lang die Gemahlin deines Bruders zu sein. Ich habe ein Gift aus der Zukunft mitgebracht“, erklärte Olivia mit einem eisigen Lächeln.
    „Sollte ich auch auf der Hut sein?“, knurrte Mervan misstrauisch.
    Überrascht hob Olivia den Kopf und blickte Mervan tief in die braunen Augen.
    „Wir haben der Welt gemeinsam so viel Boshaftigkeit zu geben. Nie im Leben bringe ich mich um diesen Spaß, andere durch unser Potenzial leiden zu sehen. Ich bin die deine, bis ans Ende der Zeit.“
    Leidenschaftlich legte Olivia ihre Lippen auf die des Mannes, dessen Herz so schwarz war wie das ihre, und stöhnte auf. Sich mit dem Bösen zu vereinen, hieß viele Tränen würden fließen und das Unglück beweinen, das sie über die Menschheit brachten.

9
    „Was hast du alter Zausel wieder vor?“ misstrauisch durchbohrte Magda Ramaja mit ihren Augen. „Wenn du nicht so alt wärst, würde ich dir den Hintern versohlen“, schimpfte sie. „Als wäre diese schreckliche Frau aus der Zukunft dir nicht Warnung genug, führst du schon wieder etwas im Schilde.“
    „Ich mache lediglich ein Picknick mit Draven“, erwiderte Ramaja und lächelte schelmisch.
    „Ja, ja, als würde ich dich nicht kennen. Ich möchte wissen, welcher Teufel mich reitet, dass ich es schon vierzig

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