Gestohlene Leidenschaft
auch herkommen? Wir haben vorhin die Wachen wegreiten sehen.“
„Ich lasse Ariana zu Mervan und Olivia in den Kerker werfen. Ich bin sicher, Rory begleitet sie. Draven wandte sich Magda zu. „Tu mir einen Gefallen, sorge dafür, dass Johann, Amelie und Flora die Burg verlassen. Wir brauchen keine Zeugen, wenn wir Mervan, Olivia und Ariana ihrer gerechten Strafe zuführen.“
„Ich lasse sie Mervans Anwesen säubern. Das sollte den ganzen Tag dauern. Ich sage ihnen, es war dein Befehl!“ Mit schelmischem Blick auf Draven verließ Magda den Raum.
„Wie wirst du Mervan, Olivia und Ariana bestrafen?“, hakte Viktoria nach.
„Ramaja hat einen Plan, der meine Zustimmung findet.“
„Wie sieht der Plan aus?“
Draven blickte unsicher zu Gwen.
„Gwen weiß Bescheid über Ramaja.“
„Ihr werdet es mit eignen Augen sehen“, versprach Draven.
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„Johann, Amelie und Flora sind aus dem Tor“, berichtete Magda, als sie in die Küche zurückkehrte.
„Gut“, erwiderte Draven, der mit Ramaja am Küchentisch saß. „Dann gibt es keine Zeugen.“
„Nein, keine. Silvan hab' ich, wie gewünscht, auf der Westseite der Burg untergebracht. Wofür gibt es keine Zeugen?“
„Zeugen einer ewig andauernden Bestrafung“, erwiderte Draven.
*
„Was, wenn er mich nicht will?“
„Du wirst Rory ganz sicher gefallen“, versuchte Viktoria ihre Freundin Gwen, die wie gebannt aus dem Fenster starrte, zu beruhigen.
„Oh, mein Gott, das Tor öffnet sich.“ Gwens Herz drohte, vor Aufregung zu zerspringen. Nun wurde der Mann aus ihren Träumen eins mit der Wirklichkeit. Auch Viktoria warf einen neugierigen Blick auf den Mann, der noch letzte Nacht vom Feuer entstellt in Dravens Bett lag.
Stolz saß Rory MacLeod auf seinem schwarzen Hengst, Lady Ariana fest im Griff.
„Oh, diese Frau“, zischte Gwen verärgert und eifersüchtig. „Wieso fasst er sie an?“
„Rory ist nach Draven der schönste Mann, den ich je gesehen habe“, schwärmte Viktoria.
Gwens Blick haftete an Rory, der von seinem Pferd stieg und dann die Frau, die sie zutiefst verabscheute, vom Pferd hob.
„Wieso hat er dieses Weib nicht ans Pferd gebunden und sie her geschleift?“
Viktoria musste lächeln. „Sei nicht eifersüchtig. Sie genießt Rorys Berührungen nicht gerade.“
Wütend blickte Gwen auf die Frau, die sich heftig gegen Rory wehrte, als dieser sie am Arm ins Haus zerrte, während die Wachen die Pferde in den Stall brachten. Überwältigt wendete Gwen sich vom Fenster ab.
„Rory ist so schön, dass es weh tut, hinzusehen“, hauchte sie.
***
„Wir schaffen sie gleich in den Kerker“, ordnete Draven an, der Rory entgegen eilte.
„Der Teufel soll euch holen“, schrie Lady Ariana voller Haß und versuchte, sich erneut von Rory loszureißen.
„Geh' vor“, erwiderte Rory, ohne Lady Ariana Beachtung zu schenken.
„Keine Sorge, Ariana, du wirst Gesellschaft haben“, erklärte Draven kalt.
***
„Ich bin froh, dass du kein Blut vergießt.“ Dankbar blickte Magda ihrem Mann in die Augen. Ramaja lächelte: „Meine Liebe, Tote zerfallen irgendwann zu Staub und ihre Seelen werden wiedergeboren. Meine Strafe wird niemals enden.“
***
Wütend schloss Draven die Kerkertür auf und öffnete sie.
„Sehnsucht nach mir, Brüderchen?“, erklang höhnisch Mervans Stimme.
„Rein mit ihr“, befahl Draven. Rory stieß die Frau in seinen Armen angewidert in den Kerker.
Lady Ariana fiel auf den kalten Steinboden. Hasserfüllte Augen funkelten Rory an.
„Schließ die Tür, bevor ich die Beherrschung verliere“, bat er Draven.
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Überrascht näherte sich Mervan der Frau auf dem Boden und reichte ihr die Hand.
„Lady Ariana, womit habt Ihr meinen Bruder verärgert?“
Mürrisch ergriff Lady Ariana Mervans Hand und ließ sich hochziehen.
„Und was habt Ihr angestellt?“, erwiderte Lady Ariana kühl.
„Ich würde Euch gerne eine Antwort darauf geben, doch leider entzieht sich das meiner Kenntnis. Wir überbrachten meinem Bruder nur eine mündliche Einladung zur Hochzeit und fanden uns Augenblicke später hier im Kerker wieder. Darf ich Euch bei der Gelegenheit meine Verlobte Olivia vorstellen?“ Mervan zeigte auf Olivia, die auf einer Holzbank saß und mit Tränen der Wut kämpfte.
„Wollt Ihr uns jetzt sagen, warum Ihr hier seid?“, hakte Mervan nach.
„Ich hatte vor, in Rory MacLeods Schlafgemach ein Feuer zu legen, das ihn zu Asche verbrennt“, erklärte Lady Ariana hasserfüllt „doch leider wurde
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