Gestohlene Leidenschaft

Tod sprachen, und sind sofort hergekommen.“
    „Wird Flora böse, wenn wir ihre Kleider tragen?“, fragte Viktoria ängstlich.
    „Nein, ich rede mit ihr“, erwiderte Magda und zog die Tür hinter sich zu.
    „Diese Lady Ariana möchte ich zu gern zu Gesicht bekommen“, zischte Gwen.
    „Ich brenne auch darauf, sie kennenzulernen. Ich habe Rorys verbrannten Körper in Dravens Bett liegen sehen. Fassungslos nahm Gwen auf dem Bett Platz und klopfte mit der Hand auf den Platz neben ihr.
    „Setz dich, ich will alles erfahren über Rory.“
    Viktoria atmete tief durch und setzte sich zu Gwen.
    „Es fing alles damit an, dass Ramaja für Draven eine Frau aus der Zukunft suchte. Seine erste Wahl fiel auf Olivia. Draven mochte sie nicht und Olivia wandte sich Mervan, Dravens Bruder, zu.“
    „Wieso suchte dieser Ramaja eine Frau aus der Zukunft? Gibt es hier nicht genug Adlige?“, hakte Gwen neugierig nach.
    „Sicher, doch keine Adlige gefiel Draven und Ramaja wollte ihm helfen“, log Viktoria ihre beste Freundin an.
    „Er suchte nach der schönsten Braut und fand Olivia in der Zukunft.“
    „Ach, verstehe.“
    „Olivia und Mervan planen Dravens Tod. Olivia brachte aus der Zukunft ein Gift mit. Um dessen Wirkung zu testen, brachten sie Mervans Diener James um. Silvan, der Mann, der die Särge zimmern sollte, erzählte Draven davon. Ein Sarg war offensichtlich für Draven bestimmt. Als Silvan den Leichnam von James bei Mervan abholte, übergab er ihn Draven.
    Lady Ariana hatte sich als Magd ausgegeben und es so in Rorys Anwesen geschafft. In der Nacht legte sie ein Feuer. Wir hielten gerade eine Wache an James' Sarg, da brachten Rorys Mägde Doro und Merle und deren Freund Charles, Rorys Leichnam. Rory wurde in Dravens Schlafgemach gebracht. Draven war so verzweifelt, dass es mir das Herz brach. Ich bat Ramaja, die Zeit sechs Stunden zurückzudrehen und Rory zu retten. Draven und Ramaja suchten Rory in seiner Burg auf und erklärten ihm alles. Sie nahmen Lady Ariana auf frischer Tat gefangen.“
    „Hier ist ja mehr los als in der Zukunft“, schwärmte Gwen. „Ich will mich nicht beschweren, doch wieso fiel die Wahl auf mich?“
    „Ramaja hat aus seinem Fehler gelernt, anstatt nach der schönsten Braut zu suchen, suchte er die wahre Liebe. So kam ich zu Draven und du zu Rory.“

72
    „Die neue Mylady trägt mein Kleid. Ich fühle mich geschmeichelt“, glücklich strahlte Flora übers ganze Gesicht.
    „Ich hoffe, Lady Viktoria ist während des Überfalls auf sie und ihre Freundin nichts geschehen“, warf Amelie besorgt ein.
    Magda überfiel ein schlechtes Gewissen. „Nein, Viktoria und ihre Freundin wurden nur ihrer Kleider und ihres Schmuckes beraubt“, erwiderte sie leise.
    „Wann lerne ich Lady Viktoria kennen?“ Flora klang ungeduldig.
    „Ich bringe etwas Obst nach oben. Ich werde sie fragen, ob sie in der Verfassung ist, deine Bekanntschaft zu machen.“ Magda zwinkerte Flora zu und verließ eilig mit einem Tablett Obst die Küche. Im großen Saal traf sie auf Draven und Ramaja, die gemeinsam am Tisch saßen und sich über Mervan, Olivia und Ariana unterhielten.
    „Ihr habt mir noch nicht verraten, welche Strafe ihr den dreien zugedacht habt. Ich bringe Gwen nur etwas Obst, dann geselle ich mich zu euch.“
    Verwirrt blickte Draven Magda hinterher. „Wer ist Gwen?“
    Ramaja räusperte sich. „Sie ist Viktorias Freundin.“
    „Und was tut sie im Schlafgemach meiner Mutter?“
    „Magda und Viktoria baten mich, Gwen aus der Zukunft zu holen.“ Ramaja schwieg.
    „Und?“, bohrte Draven nach.
    „Sie ist die perfekte Braut für Rory MacLeod.“
    Draven erhob sich.
    „Wo willst du hin?“
    „Ich will Rorys Braut sehen!“
    ***
    „Floras Kleid    steht dir gut, Gwen, und die Schuhe passen perfekt dazu.“ Magda stellte das Tablett auf einem kleinen Holztisch ab, der neben der Tür stand.
    „Danke Magda.“
    „Ich musste eure Anwesenheit erklären.Bitte, vergesst nicht, wenn ihr auf die Hausangestellten trefft, ihr kommt aus dem Norden. Ihr wurdet überfallen und beraubt. Niemand darf wissen, dass ihr aus der Zukunft seid.“
    „Das hört sich aufregend an“, erklärte Gwen euphorisch.
    „Ladies!“ Draven hatte unbemerkt den Raum betreten. Gwen stockte der Atem.
    „Das ist Draven“, flüsterte Viktoria Gwen zu.
    „Willkommen in meinem Heim.“ Draven musterte Gwen aufmerksam.
    „Danke“, piepste sie.
    Viktoria lief auf Draven zu, der sie sofort in seine Arme zog.
    „Wird Rory