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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Handy auf dem Nachttisch. »Ich wünschte, eine gewisse Person wäre tot.«
    »Eine gewisse Person ist bereits tot.«
    Die Erregung wich in einem Sturzbach aus ihm, und an ihre Stelle trat jenes vertraute bumm, bumm, bumm in seiner Brust.
    »Kat.«
    »Hallo, Marty«, sagte sie sanft. »Tut mir leid, wenn ich dich störe.«
    Katherine Meyer.
    Er stemmte sich in den Kissen hoch und rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Der Bart, den er seit drei Tagen nicht abrasiert hatte, juckte, und er kratzte sich das Kinn in einem aussichtslosen Versuch, an irgendetwas anderes als an Kats engelsgleiches Gesicht und die Tatsache zu denken, dass sie die letzte Person war, von der zu hören er erwartet hätte, und die einzige, mit der er überhaupt sprechen wollte. »Nein, du störst nicht. Ich hab nur gerade versucht, ein bisschen Schlaf nachzuholen, obwohl es verdammt hell hier ist und ich auch schon vor deinem Anruf nicht viel abbekommen habe.«
    »Ach ja? Wo bist du denn?«
    Scheiße! Vorsicht Fettnäpfchen – Fuß rein. Er zögerte. »Ähm … «
    »Schon gut«, sagte sie. »Ich versteh schon.«
    Er wusste, dass sie das tat, und es beruhigte ihn. Er lehnte sich zurück an das abgewetzte Kopfende des Hotelbettes, schob seine rechte Hand unter den Körper und dankte Gott für die süße Ablenkung, die Kat ihm bot. Es zählte nicht, aus welchem Grund sie anrief, sondern nur, dass sie es überhaupt tat.
    Er dachte nach, wie er sie dazu bringen könnte weiterzureden. Ihre Stimme hatte einen so sanften Schwung, wenn sie seinen Namen sagte. »Ziemlich sonnig heute«, murmelte er. »Viel zu hell in diesem schäbigen Zimmer.«
    »Ich bin sicher, es ist besser als Schnee. Im Moment würde ich wirklich fast alles für ein paar Sonnenstrahlen geben.« Er hörte das flüchtige Lächeln heraus und lächelte ebenfalls.
    »Eingeschneit, was? Wie viel Zentimeter?« Er wäre jetzt gerne mit ihr zusammen eingeschneit, egal, wo.
    »Schon fast dreißig. Und bisher lässt es kaum nach.«
    »Wo bist du?«, fragte er. »Es hallt so.«
    »Oh, ich bin in einer Art Garage.«
    Es war nicht ihre Antwort, die bei ihm die Alarmglocken schrillen ließ, sondern die Sorge, die er plötzlich in ihrer Stimme hörte.
    Und jetzt dämmerte es ihm. Es musste sechs Monate her sein, seit er das letzte Mal von ihr gehört hatte. Sechs sehr lange Monate. Kurz vor diesem letzten Anruf von ihr hatte er noch überlegt, selbst nach Upstate New York zu fahren, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Was, wie er wusste, unmöglich war.
    »Kat, ist alles in Ordnung?«
    »Ich … «
    Ihr leichtes Zögern war alles, was er brauchte, um zu wissen, dass sie in Schwierigkeiten steckte. »Es ist also etwas passiert. Was ist los?«
    »Ich … ich bin ein bisschen in die Klemme geraten heute Abend. In New York.«
    Seine Nerven spannten sich immer mehr an, während sie kurz die Ereignisse im Auktionshaus und die Überlandfahrt durch Pennsylvania mitten in einem gewaltigen Blizzard schilderte. Er erfuhr, warum sie gerade jetzt aus ihrem Versteck gekommen war und ihr Leben riskiert hatte. Und wusste, noch bevor sie es sagte, wen sie im Schlepptau hatte.
    Eine Salve von Flüchen schoss ihm durch den Kopf, doch er verkniff sie sich.
    Nichts davon hätte ihn eigentlich überraschen sollen, aber aus irgendeinem törichten Grund tat es das doch. Sie hatte keineswegs vor, ihn um eine zweite Chance zu bitten, nachdem er derjenige gewesen war, der vor langer Zeit in Ägypten mit ihr Schluss gemacht hatte. Nicht, da sie sich kurz darauf in Peter Kauffman verliebt hatte. Und schon gar nicht jetzt, da sie offiziell tot und ihr guter, alter Freund Marty Slade der skrupellose CIA -Mitarbeiter war, der dafür gesorgt hatte.
    Verflucht! Egal, wie er es drehte, er war der Dumme.
    Sein Instinkt sagte ihm, dass sie schon so gut wie tot war. Keine Chance, dass er sie beschützen konnte, doch tief in seinem Inneren hatte er das Gefühl, dass er ihr etwas schuldig war für die Art und Weise, wie er sie behandelt hatte, als sie zusammen gewesen waren.
    Aber zu wissen, dass sie in diesem Moment bei Kauffman war! Ja, das ließ einen seltsamen Beschützerdrang in ihm aufwallen. Und war eine weitere Bestätigung dafür, dass er den Tag definitiv in die Tonne treten konnte.
    »Ich kann nicht zu dir, Kat. Ich bin zu weit weg.«
    »Ich weiß. Ich … ich hab’s vermasselt. Ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte.«
    Okay, denk nach! Das Blatt hatte sich gewendet, dadurch dass sie aus der

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