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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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waren beide mit einer zentimeterdicken Staubschicht bedeckt, erhitzt und verschwitzt von der Arbeit unter der Erde, aber vor Aufregung ganz aus dem Häuschen. Dr. Latham hatte Kat endlich eine neue Aufgabe zugeteilt. Er hatte ihr und Shannon die zuletzt entdeckte Grabkammer übertragen. Nach dreieinhalb Monaten bekam sie endlich einen Vorgeschmack darauf, was die Arbeit an der Ausgrabungsstätte wirklich bedeutete. Und sie war noch nie so aufgeregt gewesen. Und noch nie so müde.
    »So verlockend das auch klingt«, sagte sie mit einem Grinsen, während sie die letzte Treppe erklommen, die sie ans nachlassende Tageslicht führte, »ich muss leider passen. Du schuldest mir noch etwas dafür, dass du mich überredet hast, mit Pete auszugehen. Schon vergessen?«
    Shannon schnaubte hinter ihr. »Ich bin immer noch der Meinung, dass du ihn mit irgendetwas vergrault hast. Er war verrückt nach dir. Hast du dir in den Zähnen rumgepult oder zu viel über deinen Ex oder über Nofretete schwadroniert? Du hast nämlich manchmal die Angewohnheit, das zu tun, weißt du.«
    Im schwachen Licht warf Kat ihrer Wohnungsgenossin einen verdutzten Blick zu. »Ich habe die Angewohnheit, mir in den Zähnen herumzupulen?«
    Shannon verdrehte die Augen und drängelte sich an ihr vorbei. »Über ägyptische Geschichte zu schwadronieren. Es nutzt sich langsam ab.«
    »Das mache ich gar nicht.«
    »Doch, das machst du. Hätte ich geahnt, dass du dich lächerlich machen würdest, hätte ich dir vorher ein paar Tipps gegeben.«
    »Ich kann’s gar nicht erwarten, deine Tipps zu hören«, murmelte Kat und trottete hinter ihr her. Shannon zog die Männer an wie ein Magnet, und das wusste sie auch. Schulterlange blonde Locken, grüne Augen, die die Kerle verrückt machten, und die unbeirrbare Fähigkeit, ohne jede Hemmung mit so gut wie jedem Typ zu flirten. Sie wusste, wie man mit Männern umging, und sie war gut darin, doch sie war gleichzeitig auch die reizendste Person, der Kat je begegnet war.
    »Ich bin Ägyptologin«, brachte Kat zu ihrer Verteidigung vor. »Natürlich will ich mich über ägyptische Geschichte unterhalten. Und er ist Kunsthändler. Glaub mir, er war sehr interessiert.«
    »An dir oder an dem Zeug, mit dem du ihn gelangweilt hast?«
    Kat machte den Mund auf, schloss ihn aber wieder, als ihr klar wurde, dass ihr keine Antwort darauf einfiel. Hatte sie ihn gelangweilt? Sie wusste genau, dass sie sich nicht in den Zähnen herumgestochert und ganz bestimmt nicht über Marty gesprochen hatte, also lag Shannon vielleicht richtig. Vielleicht hatte Pete, als das Abendessen vorüber war, festgestellt, dass er schlicht und einfach das Interesse an ihr verloren hatte.
    Dieser Gedanke machte sie niedergeschlagener, als ihr recht war. Sie hatte in den letzten zwei Wochen mehr Zeit, als gut für sie war, damit verbracht, darüber nachzudenken, wie er ihr nachgestellt hatte, wie sie ein, ihrer Meinung nach, wunderbares Abendessen mit ihm verbracht und er sich danach so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht hatte.
    »Okay«, sagte Shannon, als sie die letzte Stufe erreichten. »Ich gebe zu, dass mein mangelnder Nachhilfeunterricht möglicherweise zum Scheitern deines missglückten Dates beigetragen hat. Da er auf und davon ist und es keine zweite Chance gibt – es gibt doch keine, oder?«
    »Nicht die geringste.« Verdammt!
    »Also gut, als Entschädigung biete ich dir an, heute Abend mit mir einen draufzumachen. Wie wär das?«
    Kat konnte nicht anders, als über Shannons armseliges Angebot zu lachen. »Und ich darf nicht nur als Erste die Dusche benutzen, sondern auch noch dein Date mit Sawil ruinieren? Ich nehme an.«
    »Es ist kein Date. Es ist nur ein Kinobesuch. Du weißt doch, dass er nicht mein Typ ist. Und die Sache mit dem Badezimmer war eigentlich nicht Teil der Abmachung, du Sadistin.«
    »Du kannst trotzdem nicht als Erste unter die Dusche, Shannon. Du warst das letzte Mal dran.«
    Shannon blieb direkt hinter dem Ausgang stehen, und ihre Stimme nahm einen zuversichtlichen Tonfall an. »Bist du dir da sicher? Wie wär’s mit einer kleinen Wette?«
    »Ich bin mir ganz sicher«, sagte Kat, trat neben ihre Zimmergenossin und bemerkte, wie Shannons Augen in die Ferne schweiften. »Wo zum Teufel guckst du hin?«
    »Ach, nirgendwohin«, sagte Shannon mit einem leichten Lächeln. »Nur noch ein Tourist.«
    Kat folgte Shannons Blick in die Wüste hinaus und blinzelte, während ihre Augen sich wieder an das Licht gewöhnten. Und

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