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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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darüber geredet?
    Sie stöhnte beinahe auf, als sie sich an die unsinnige, einseitige Unterhaltung erinnerte, die allerdings überaus typisch war, wenn es um Nate und sie ging. Einseitige Unterhaltungen, mehr gab es da nicht. Typisch war auch, dass ihre Fähigkeit, augenblicklich die linguistische Version von Durchfall aktivieren zu können, dafür sorgte, dass jegliche Emotion aus seinem Blick verschwand, seine Augen glasig wurden und es in seinem Kiefer zu zucken begann.
    Doch in etwa zwei Sekunden, wenn Ozzie/Ethan ihre Höschen herausholte, würden Nates Augen vermutlich alles andere als glasig sein.
    Verdammter Mist.
    Hätte sie ihre Entscheidung, diese Reise anzutreten, nicht schon längst bereut, dann würde sie es spätestens nach dieser ihr bevorstehenden unfassbaren Erniedrigung tun. Um einen von Griggs Lieblingsaussprüchen zu bemühen:
Entweder Pest oder Cholera.
    Da beides keine besonders angenehme Option darstellte, kam es ihr am klügsten vor, einfach aufzustehen, dem Ganzen den Rücken zuzudrehen, einige Schritte den Gang hinunterzugehen und zu versuchen, mit der Wand zu verschmelzen.
    »Du bist erwachsen. Die beiden sind erwachsen. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass sie in Kontakt mit Frauenunterwäsche kommen. Tu einfach so, als wäre es keine große Sache«, sagte sie sich leise und rückte ein Stück entlang des Geländers von den beiden Männern ab.
    »Was hast du gesagt?«, wollte Nate wissen, und sie wirbelte herum, nur um festzustellen, dass er sie anstarrte, als würde ihr gleich ein zweiter Kopf wachsen.
    Sie musste diese Sache mit den Selbstgesprächen
wirklich
unter Kontrolle bekommen.
    »Nichts«, versicherte sie ihm und erkannte an seinem finsteren Blick sofort, dass sie dieses Mal nicht damit durchkommen würde. »Okay, ihr seid gerade dabei, die Tasche zu untersuchen, in der ich meine Dessous aufbewahre, und es macht mich schon ein bisschen nervös, wenn ein Fremder in meiner Unterwäsche herumwühlt. Daher werde ich währenddessen da rübergehen.« Sie deutete mit einem Daumen über die Schulter, um in die Ecke zu deuten, an der das Geländer in der Wand verschwand.
    Nates Gesicht verhärtete sich noch mehr, falls das überhaupt möglich war, und er fragte Ethan/Ozzie: »Ist das wirklich nötig?«
    Der Mann schwenkte das schwarze zauberstabähnliche Ding über ihrer Dessoustasche, und es summte wie eine riesige wütende Biene.
    Nate seufzte resigniert und drehte sich wieder zu ihr um. »Tut mir leid. Es muss leider sein.«
    »Ja«, erwiderte sie und versuchte, ihn anzugrinsen, was ihr offenbar nicht gelang, da Nate sie daraufhin besorgt ansah. »Wirklich, es ist schon okay. Ich gehe einfach da rüber und sehe mir an, was unten so los ist.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte – und was konnte er schon dazu sagen, dass sie ihre Unterwäsche durchsuchen würden? –, setzte sie ihre Entscheidung in die Tat um und entfernte sich aus der Nähe der beiden.
    »Himmel, die Frau hat aber eine nette Sammlung«, murmelte der Junge, während er mit seinem Messer die winzige Naht auftrennte, um den papierdünnen Peilsender herauszuholen, der im Saum eines weiteren von Alis Slips verborgen war.
    Korrektur: eines weiteren von Alis Strings.
    »Mmph«, knurrte Nate, der nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte. Es sah ganz danach aus, als wäre diese Frau die stolze Besitzerin einer ganzen Victoria-Secret-Kollektion.
    Außerdem konnte er ganz leicht den Duft von Geißblatt riechen, der von dem Kleiderhaufen aufstieg.
    Gut, das war vermutlich nur Weichspüler, Lotion oder etwas in der Art, aber als Reaktion auf den Geruch in Kombination mit dem Gefühl der Seide und des Satins in seiner Faust wurde sein eigensinniger Penis hart. Erinnerungen an den Tag am Strand stiegen wieder in ihm auf. Er wusste noch genau, wie seine suchenden Finger über das zarte Höschen gestrichen hatten und wie sich das warme, weiche Fleisch darunter angefühlt hatte …
    Nein, verdammt!
Daran würde er jetzt nicht denken. Das durfte er nicht. Nicht, wenn sie ganz in der Nähe war. Er war sich nicht sicher, ob er nicht zum Höhlenmenschen mutieren und …
    Nein!
    Irgendwie gelang es ihm mit übermenschlicher Anstrengung, seine widerstrebenden Finger zu öffnen und alles wieder zurück auf den Tisch zu werfen.
    »Wusstest du, dass Grigg eine so heiße Schwester hat?«, wollte Ozzie wissen.
    Äh,
ja
.
    Ali spielte seit etwa einem Dutzend Jahre die Hauptrolle in seinen feuchten Träumen, und was sollte er nach

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