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Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Titel: Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Harvey
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widersprach Karl. »Nicht euch allein. Ihr unterliegt den Gesetzen, auf die sich die Menschheit geeinigt hat, ob es euch nun gefällt oder nicht, sobald eine zweite vernunftbegabte Rasse ins Spiel kommt.« Er fragte sich, wie sie reagieren würden, sollte er erwähnen, dass es möglicherweise tatsächlich Gestaltwandler auf Isheimur gab, die zudem noch intelligent waren, aber er beschloss, ihnen das vorerst zu verschweigen. Sie haben jetzt schon genug damit zu tun, sich auf diese für sie gänzliche neue Situation einzustellen, dachte er mit einem Anflug von Mitleid.
    »Er hat recht, Papa«, sagte Arnbjorn und fügte an seinen Vater und an Karl gerichtet hinzu: »Vergesst erst einmal, wer wem was schuldig ist. Dieses Schiff verändert alles. Vielleicht lässt es sich auf eine Art und Weise benutzen, die den …« – er suchte nach einem angemessenen Namen – »… Angepassten nicht schadet.«
    Karl, meldete sich Loki wieder lautlos, der Bordrechner hat Gegenmaßnahmen eingeleitet, die mich von den Kontrollen des Schiffs abschneiden werden, wenn es uns nicht gelingt, sie irgendwie zu umgehen. Ich habe keine Ahnung, was das Schiff in diesem Fall tun würde.
    Arbeite weiter daran, erwiderte Karl auf die gleiche Weise. Wir dürfen ihm nicht gestatten, die Kontrolle über die Winter Song zurückzuerobern, jedenfalls nicht, bevor wir unsere Nachricht abgeschickt haben, und auch dann nur, wenn unsere Sicherheit nicht gefährdet wird.
    Er wandte sich wieder den anderen zu. Orn und Thorir saßen mit gesenkten Köpfen da, anscheinend derart von Ehrfurcht überwältigt, dass sie es nicht fertigbrachten, den Blick auf den Bildschirm zu richten, auf dem Isheimur nun in all seiner Pracht zu sehen war, in strahlendem, mit grünen und blauen Tupfern durchsetzten Weiß. Ragnar und Arnbjorn diskutierten weiter darüber, wie man das Schiff benutzen könnte, ob als Transportmittel für Versorgungsgüter, als orbitale Beobachtungsstation oder als bloßes Ersatzteillager, das man ausschlachten konnte.
    Es fiel Karl schwer, sich auf seine Begleiter zu konzentrieren. Sein Hauptinteresse galt ihrer unmittelbaren Mission. Unser Schiff hat das Hangzhou-Relais erwähnt, dachte er an Loki gerichtet. Kannst du es lokalisieren, damit wir einen zweiten Notruf senden können?
    Ich werde die verfügbaren Daten auswerten und feststellen, ob ich seine Position ausmachen kann, erwiderte Loki.
    Karl sah, dass Coeo Arnbjorn und Ragnar aufmerksam beobachtete, und stieß ihm kameradschaftlich den Ellbogen in die Seite.
    »Viel Gerede«, sagte Coeo. »Worüber?«
    Nachdem Karl ihm erklärt hatte, worüber die beiden sprachen, sagte Coeo: »Wenn es jemandem gehört, dann uns. Nicht ihnen, schon gar nicht, unsere Welt unbewohnbar zu machen. Der Alte ist wie alle von ihrer Art, tötet uns lieber als Land zu teilen. Und ich traue nicht dem Jüngeren, obwohl vielleicht ich schätze ihn falsch ein …«
    »Das spielt ohnehin keine Rolle«, versicherte Karl. »Wir haben das Schiff, nicht sie.«
    »Und das soll so bleiben«, meinte Coeo. »Deine Leute werden sicher zustimmen, wenn sie kommen?«
    »Natürlich.« Karl entschied, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, um Coeo die unterschiedlichen politischen Vorstellungen einer in zahlreiche Fraktionen aufgesplitterten Menschheit zu erläutern.
    Ich habe Isheimurs Atmosphäre analysiert, erklang Lokis Stimme in seinem Kopf, und sie mit den Messungen verglichen, die die Gestalter vor ihrem Verschwinden angestellt haben, sowie mit den Messungen des Bordrechners der Winter Song , bevor er offline gegangen ist. Der Trend ist für jeden, der auf die Bewohnbarkeit des Planeten angewiesen ist, besorgniserregend. Ich kann nicht beurteilen, ob es sich dabei um neue Entwicklungen handelt, oder ob sie schon unmittelbar nach dem Verschwinden der Gestalter eingesetzt haben.
    Raus damit!
    Der atmosphärische Druck hat sich minimal verringert, womit allerdings zu rechnen war. Die Atmosphäre wird langsam ins All entweichen, zu einem Teil aufgrund der zu geringen Schwerkraft Isheimurs, zum anderen wegen der Sonnenwinde Mizars, die das Magnetfeld des Planeten durchdringen. Mit einer Schwerkraft von 0,67 Standard- g befindet sich Isheimur knapp unter der Schwelle, die zur Erhaltung einer Atmosphäre als ausreichend gilt.
    Aber das ist noch nicht das ganze Problem?
    Nein. Wirklich besorgniserregend ist das, was mit der Ozonschicht geschehen ist. Ich würde die Anzeigen, die ich jetzt erhalte, als weniger alarmierend bewerten,

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