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Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Titel: Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Harvey
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Scheune gewesen –, tanzt auf stelzenartigen Beinen herum. »Bera hatte einen Schatz!«, singt er und unterbricht kurz seinen Tanz. »Baa, baa«, plärrt er mit der dünnen schwachen Stimme, die dich vom Grasessen abgelenkt hat.
    Ein Teil von dir registriert das Folgende: Die Jungen aller Spezies haben eines gemeinsam: große Augen und dünne helle Stimmen. Auch wenn er von der Körpergröße her noch nicht ganz ausgewachsen ist, ist ein anderer Aspekt noch interessanter: dass du nämlich automatisch auf einen Schlüsselreiz reagiert hast, auf das, was du als den Hilferuf eines in Not geratenen Kindes interpretiert hast. Vielleicht ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass dieser Pseudoautismus allmählich seine Gewalt über dich verliert.
    Du ignorierst die Stimme und fährst damit fort, Gras zu essen. Der junge Mann hört auf herumzutanzen und bleibt stehen, als Bera ruft: »Lass das, Thorir!«
    Du wirst erneut bei deiner Grasmahlzeit unterbrochen, weil der Mann jetzt blökt: »Ich bin nur eins von Ra-a-ag-na-ars verirrten kleinen Lä-ä-ämmchen: Bitte lass mich an deinen Titten nuckeln, Be-ra-a-a …« Sein Blöken wird abrupt durch einen dumpfen Schlag auf seinen Hinterkopf beendet, der ihn vornüberkippen lässt.
    Ragnar steht breitbeinig über ihm, öffnet und schließt die rechte Hand und massiert seine Fingerknöchel. »Wenn du nicht mein Schwiegersohn wärst, Thorir, würde ich dich wegen dieser Beleidigung morgen früh noch vor Sonnenaufgang zum Duell fordern!«
    »Ich … ich wollte dich … nicht beleidigen«, stottert Thorir. »Ich wollte nur Bera ärgern.«
    »Selbst wenn das stimmt, hast du dich auch mit der Beleidigung meiner Pflegetochter auf üble Weise über mich lustig gemacht«, grollt Ragnar. »Obwohl ich eigentlich nichts anderes von Thorir dem Dummkopf erwarten sollte. Wie konntest du Hilda auf dem Frühlingsmarktfest nur davon überzeugen, dass du ihrer würdig bist? Ihr Götter, du musst wirklich gut im Bett sein, denn sonst taugst du zu überhaupt nichts. Steh auf, du Mistkerl!«
    Thorir zieht die Knie bis zur Brust und stemmt sich hoch.
    Plötzlich wird dein Kopf so heftig zurückgerissen, und die Schmerzen sind derart überwältigend, dass du aus deinem Dämmerzustand erwachst. »Tu ihm nicht weh!«, schreit Bera.
    »Du hast Gras gefressen?«, brüllt der Häuptling mit hochrotem Gesicht, untermalt von Gelächter aus dem Hintergrund, das augenblicklich verstummt, als er sich wütend umblickt.
    »Das liegt an den Nanophyten«, erklärst du, obwohl du kaum die Hälfte dessen verstehst, was dich der Andere zu sagen zwingt; er hat vorübergehend die Kontrolle über deinen Körper errungen. »Ich habe so viel Gewicht an das Lebenserhaltungsgel verloren, dass die Nanophyten die Kontrolle übernommen haben. Sie assimilieren die Zellen des Gels, aber das kostet Energie. Ich müsste ohnehin viel essen, um die verlorene Körpermasse zurückzugewinnen, aber zusätzlich benötige ich noch einmal Tausende von Kalorien täglich. Und das jeden Tag. Ich bin so hungrig, dass ich einfach alles essen würde. Selbst wenn ich es nicht verdauen kann, schwärmen die Nanophyten in meinen Därmen aus und wandeln die Nährstoffe direkt in Energie um.«
    Ragnar starrt dich mit einer Mischung aus Mitleid und Abscheu an. »Du kannst also sprechen. Auch wenn die Hälfte davon Unfug ist.«
    »Das Sprachen-Netz«, sagst du. »Es nimmt alles auf, was du in deiner Sprache sagst, noch bevor meine Gehörnerven es in die entsprechenden Bereiche meines Gehirns weitergeleitet haben. Das ist auch der Grund, weshalb ich dir nicht zuhören und dabei gleichzeitig deine Lippen ansehen kann; das würde die Signale durcheinanderbringen. Und wenn ich auf Anglish antworten will, fängt das Sprachen-Netz wieder die Signale aus meinem Gehirn ab, übernimmt die Kontrolle über meinen Mund und meine Stimmbänder und verwandelt das Anglish automatisch in Isheimurisch.«
    Es ist unverkennbar, dass Ragnar dich nicht versteht. »Hör – auf – zu – plappern.« Er legt nach jedem Wort eine deutliche Pause ein, damit du ihn besser verstehst. »Tu – etwas – Sinnvolles. Hilf – den – Frauen – bei – der – Arbeit.«
    Du starrst ihn an, während du noch immer an einem Mund voll Gras herumkaust, und er stapft davon.
    »Die KI ist vermutlich das eine gemeinsame Element, das die Menschheit davon abhält, sich selbst auszulöschen …«
    »Komm mit und hilf uns, Flechten zu sammeln, Bera«, sagt eine Frau und entblößt dabei die

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