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Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Titel: Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Harvey
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sie nicht davonfliegen konnten
    »Langsam«, erwiderte Thorunn griesgrämig.
    »Ich könnte schwören, dass die kleinen Teufelchen immer geschickter darin werden, ihre Nester vor uns zu verstecken«, kicherte Salli. »Vielleicht züchten wir immer intelligentere Enten heran, weil wir nur die dummen essen.«
    »Könnte sein, dass wir das wirklich tun«, stimmte ihr Ragnar grinsend zu. »Sollten wir sie in Zukunft vielleicht lieber testen, bevor wir ihnen die Hälse umdrehen?«
    »Wie geht es dem Sternenmann?«, wollte Thorunn wissen.
    »Wer sagt denn, dass er ein Sternenmann ist?«, fragte Ragnar zurück. Sein Lächeln war schlagartig erloschen.
    Thorunn zuckte die Achseln. »Was auch immer er ist, Bera scheint glücklich zu sein, dass sie jetzt jemanden hat, den sie bemuttern kann.«
    Ragnar verzichtete auf eine Antwort und ging weiter. »Essenszeit!«, rief er den Frauen als verspäteten Abschiedsgruß über die Schulter zu.
    Als er sich dem Hof näherte, sah er, dass Brynja wieder am Wasserhahn in der Mitte des Platzes angeleint war. Der Welpe bellte ihn an, doch er ignorierte den kleinen Hund, obwohl er bemerkte, dass er zugenommen hatte, und er fragte sich, womit Bera ihn wohl fütterte. Solange das Futter von ihrem Anteil am Essen stammte und sie ihm das Tier vom Hals hielt, kümmerte es ihn nicht sonderlich.
    Er betrat den Vorraum und zog seine Stiefel aus.
    »Bera fühlt sich offenbar von ihm angezogen«, hörte er Thorbjorg gerade mit ihrer schrillen Stimme sagen. »Stimmt’s, Bera? Lässt er dein Herz schneller schlagen, Mädchen?«
    Bera murmelte irgendetwas, das Ragnar nicht verstehen konnte.
    »Ach, wirklich?«, fragte Asgerd in einem Tonfall, als hätte sie Mühe, nicht zu lachen.
    »Worüber amüsieren sich meine Schwiegertöchter?«, erkundigte sich Ragnar, als er durch die Tür der Gemeinschaftsküche trat. Er wurde mit Schweigen und verunsicherten Blicken empfangen. Der Gothi sog prüfend den Geruch ein, der die Küche erfüllte, und legte den Kopf schief. »Es gibt Pferd? Aus welchem Anlass?«
    »Berti ist gestern Nacht gestorben«, sagte Hilda. »Wir pökeln und frieren so viel wie möglich von dem Fleisch ein, aber es bleibt immer noch genug für einige Mahlzeiten übrig.« Sie schenkte Ragnar ein schwaches Lächeln. »Bei diesem Wetter wird es ja wohl kaum verderben.«
    »Richtig.« Er griff nach einem Fleischbrocken und zog schnell die Hand zurück, als Hilda mit der Messerklinge nach ihm zielte. »Gebt ihr unserem Gast auch etwas von dem Essen ab?«, fragte er kauend.
    Hildas Lächeln erlosch, und Ragnar spürte die Spannung, die plötzlich in der Küche lag. Fast konnte er die Gedanken der Frauen lesen: Sollen wir ja oder nein sagen? Ist er gut oder schlecht gelaunt? Gut so, es konnte nicht schaden, wenn er dafür sorgte, dass sie vorsichtig blieben.
    »Ich wollte … äh … ich hatte vor, ihm ein paar Stücke rauszubringen, nachdem wir gegessen haben«, sagte Bera. Sie sah nicht auf. »Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist, nach dem letzten Mal, als wir ihm Pferdefleisch gegeben haben …«
    Die Erinnerung daran, wie Allman sein Erbrochenes gegessen hatte, ließ Ragnar zusammenzucken. Wahrscheinlich war das Fleisch noch nicht richtig aufgetaut gewesen. Trotzdem … »Bring ihm ein bisschen davon raus«, sagte er und spürte, wie sich die allgemeine Stimmung hob. »Ich werde dich begleiten, ja?«
    »Wie du willst, Gothi«, erwiderte Bera, den Blick noch immer zu Boden gerichtet. Sie hatte ihn nicht mehr Papa genannt, seit er ihr vorgeworfen hatte, sich zu große Ver traulichkeiten ihm gegenüber herauszunehmen. Ihre Wei gerung, ihm den Vater ihres Kindes zu nennen, wäre an sich schon schlimm genug gewesen, aber sie hatte sich ihm gegenüber unverschämt benommen, was noch schlimmer gewesen war. Er hatte ihr daraufhin heftig genug ins Gesicht geschlagen, um ihre Nase bluten zu lassen.
    Ragnar setzte sich an den Tisch, machte sich über das Fleisch her und tunkte die Soße mit frisch gebackenem Brot von der kostbaren letzten Ernte auf.
    Nach dem Essen ließ er Bera allein mit dem Fleisch in die Scheune gehen und blieb in der Küche am Tisch sitzen, während die Frauen die Essensreste und das schmutzige Geschirr forträumten. Er wartete, bis alle außer Asgerd die Küche verlassen hatten, bevor er sie fragte: »Sollte ich mir Sorgen darüber machen, sie mit dem Fremden allein zu lassen?«
    Hilda wäre stinksauer gewesen, wenn sie mitbekommen hätte, dass er seine ältere

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