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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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ihr schloß sich die Tür. Torres wollte sich gerade umdrehen und eine erstaunte Frage an ihren Begleiter richten, als jäher Schmerz in ihrem Hinterkopf explodierte. Sie sah grelles, blendendes Licht – und dann nichts mehr.
    Eine dünne Falte des Ärgers bildete sich in Janeways Stirn. Sie war ganz sicher, daß sie die kleine Statue in einem nahen Laden gesehen hatte, aber jetzt suchte sie schon seit einer halben Stunde.
    Sie brachte eine Ecke hinter sich und lächelte. Dort stand sie im Schaufenster: ein wunderschönes, etwa sechzig Zentimeter großes Objekt aus poliertem Stein. Sanftes Licht ging von der Oberfläche aus, in der ein Künstler die Züge einer Humanoidin angedeutet hatte.
    Janeway trat vor, um sich die Statue aus der Nähe anzusehen.
    »Ich grüße Sie«, erklang eine fröhliche Stimme. Janeway drehte den Kopf und bemerkte ein untersetztes Wesen mit rotem Gesicht und mehreren Augen, das ihr entgegeneilte. Die feuchte Schnauze zuckte, vermutlich ein Zeichen von Freude.
    »Offenbar haben Sie guten Geschmack. Von welchem Schiff kommen Sie?«
    »Von der Voyager«, erwiderte Janeway. »Administrator Aren Yashar hat uns begrüßt.«
    »Oh, Sie gehören zu Arens Freunden!« entfuhr es dem
    häßlichen Geschöpf. Die Schnauze zuckte noch heftiger. »Sie sind also etwas Besonderes. Nun, ich schlage vor, Sie begleiten mich ins Hinterzimmer meines Ladens. Die interessantesten Dinge bewahre ich dort in einem Safe auf.«
    Janeway wollte gerade eine bestätigende Antwort geben, als sie die zornige Stimme einer Frau hörte.
    »Es ist mir gleich!«
    Janeway runzelte die Stirn und drehte sich um. In
    unmittelbarer Nähe bemerkte sie das Rhulani-Paar, das sie schon einmal gesehen hatte. Offenbar war es erneut zu einem Streit gekommen. Die junge Frau stand erneut mit
    verschränkten Armen da und wirkte genauso aufgebracht wie zuvor.
    Der Mann raufte sich wie verzweifelt das Haar. »Liebling, ich schwöre dir, daß jene Beziehung schon seit einer ganzen Weile vorbei ist.«
    Die Frau schmollte. »Das glaube ich nicht. So wie sie dich berührt hat…«
    Es lief der Kommandantin kalt über den Rücken.
    »He, das war nicht meine Schuld.«
    »Ach, tatsächlich nicht?«
    Es handelte sich um die gleiche Konfrontation, Wort für Wort, Geste für Geste.
    »Wenn ich mit jemand anders Zusammensein wollte – würde ich dir dann dies hier geben?« Der junge Mann holte einen glitzernden Gegenstand hervor, was die junge Frau dazu veranlaßte, erfreut zu quieken und ihn zu umarmen.
    Irgend etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Janeway starrte zu dem jungen Paar, und ein schrecklicher Verdacht stieg in ihr auf.
    »Captain Janeway?« fragte der Ladeninhaber und schien zu fürchten, daß ihm ein gutes Geschäft durch die Lappen ging.
    Auch hier stimmte etwas nicht – Janeway hatte sich nicht vorgestellt.
    Plötzlich war sie entschlossen, den Laden auf keinen Fall zu betreten.
    Sie lächelte so, als sei alles in bester Ordnung. »Danke, aber ich möchte noch ein wenig wandern und mir die Auslagen der anderen Geschäfte ansehen. Das verstehen Sie sicher.«
    »Hier kann Ihnen niemand sonst so hübsche Dinge anbieten wie ich«, versicherte das Geschöpf mit Nachdruck.
    Janeway lächelte erneut. »Der Kunde hat immer recht«, entgegnete sie und ging langsam fort, um keine
    Aufmerksamkeit zu erregen. Aus den Augenwinkeln
    beobachtete sie, wie sich die jungen Leute küßten und umarmten. Wenige Sekunden später wiederholte sich der –
    programmierte? – Streit.
    Während sie einen Fuß vor den anderen setzte, nicht zu schnell und nicht zu langsam, klopfte sie auf ihren
    Insignienkommunikator. »Janeway an Chakotay.«
    »Hier Chakotay, Captain. Wie gefällt Ihnen Oase? Ist die Raumstation wirklich ein Einkaufsparadies?«
    Die Kommandantin hielt sich nicht mit Erklärungen auf.
    »Scannen Sie nach Lebensformen an Bord der Station.«
    »Aye, Captain.« Nicht zum erstenmal hielt Janeway ihren Ersten Offizier für ein Geschenk des Himmels. Zwar erklang Verwirrung in seiner ruhigen Stimme, aber angesichts ihrer kühlen, knappen Anweisung verlor er keine Zeit mit Fragen.
    Einige Sekunden später: »Captain, die Scanner orten nur fünf Lebensformen, und bis auf eine stammen alle von unserem Schiff. Moment… Jetzt sind es nur noch vier Lebensformen.
    Als wir eintrafen, befanden sich mindestens hundert Personen an Bord von Oase. Was geht bei Ihnen vor?«
    Mit einem Kuß beendete das junge Paar einen neuerlichen Streit. Janeway wäre

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