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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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vielmehr den Dingen, denen er hier draußen begegnen könnte.« Sie schauderte unter ihrem Fell.
    »Fleischfressende Pflanzen. Psychische Dingsbums…«
    »Kakkiks«, warf Paris ein und lächelte.
    »Wie auch immer. Ich meine, wir haben wenigstens
    Tricorder, Kommunikatoren und Phaser. Neelix hat nichts dergleichen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es ihm gelingt, mit einem zugespitzten Stock und einigen Steinen eine Horde zu allem entschlossener Angreifer abzuwehren.«
    Neelix starrte auf seinen spitz zulaufenden Gehstock und betrachtete dann die Steine auf dem Boden.
    Kein besonders imposantes Arsenal.
    Neelix blickte wieder zu den Xianern, die nun zu laufen begannen. Er schluckte.
    Es hatte keinen Sinn, die Flucht zu ergreifen.
    Unglücklicherweise gab es für ihn nicht die geringste Möglichkeit, sich den Fremden verständlich zu machen, und außerdem erweckten sie nicht den Eindruck, auf die Stimme der Vernunft hören zu wollen.
    Neelix’ Leben hatte auf einem hübschen, fruchtbaren Mond begonnen, der später zerstört wurde. Sollte es jetzt auf einem Planeten enden, der fast ebenso leblos war wie Rinax?
    Pelzball zirpte aufgeregt, flog dabei hin und her. Dann sauste er heran und landete so schwer auf Neelix’ Schulter, daß der Talaxianer fast das Gleichgewicht verloren hätte. Er taumelte.
    Die Xianer kamen näher. Neelix sah ihre gräßlichen Gesichter, und seine Beine schienen sich in Gummi zu verwandeln. Er sank auf die Knie.
    Pelzball hockte noch immer auf seiner Schulter, geriet völlig außer sich und biß Neelix mit nadelspitzen Zähnen ins Ohr.
    Schmerz durchzuckte den Talaxianer, und ihm folgte heißer Zorn. Er griff nach einigen Steinen und stand wieder auf.
    Pelzball sprang, schlug erneut mit seinen Schwingen und flatterte umher.
    Wenn Neelix schon sterben mußte, so wollte er nicht dabei knien. Als die Xianer angriffen und voller Blutgier heulten, stieß Neelix einen von Trotz bestimmten Schrei aus und staunte darüber, wie wütend er klang. Er zielte und warf mehrere Sterne.
    Der erste traf einen Xianer an der Kehle – er stolperte und schnappte nach Luft. Der zweite prallte an eine Schläfe, und der Getroffene ging zu Boden. Die anderen Xianer wurden langsamer und wechselten unsichere Blicke.
    Pelzball kreischte und sauste so dicht an den Angreifern vorbei, daß seine Flügel ihre Gesichter berührten. Neelix zögerte und warf keine weiteren Steine, aus Furcht, seinen kleinen Freund zu treffen. Er wünschte sich, daß Pelzball endlich fortflog.
    Dann war es zu spät für Steine – weniger als zwei Meter trennten ihn von den Xianern. Neelix handelte aus einem Reflex heraus, hob den Gehstock – er hatte das eine Ende zugespitzt, um damit nach Wurzeln zu suchen –, heulte und ging zum Gegenangriff über.
    Nie zuvor in seinem Leben war er zornig gewesen, und der Kampf erfüllte ihn mit einer sonderbaren wilden Freude. Er holte mit dem improvisierten Speer aus und rammte ihn mit ganzer Kraft in den Unterleib des nächsten Gegners. Der Xianer heulte schmerzerfüllt und versuchte, beide Hände um den Hals des Talaxianers zu schließen. Neelix wich beiseite und bewies eine Agilität, die fast der seines kleinen Freundes gleichkam, als er den spitzen Stock aus der Wunde zog. Der Xianer sank zu Boden und preßte beide Hände an seinen Bauch. Purpurnes Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Neelix wirbelte herum und hielt den Stock zum neuerlichen Zustoßen bereit. »Kommt her!« rief er den Xianern zu, die jetzt stehengeblieben waren. »Habt ihr vielleicht Angst vor einem kleinen Mann mit einem Stock?«
    Sie wichen zurück, knurrten dabei und winkten mit ihren eigenen Waffen. Über ihnen flog Pelzball und beobachtete alles.
    Neelix’ eine Lunge gierte nach Sauerstoff, aber gerade jetzt wollte er keine Schwäche zeigen. Er trat einen Schritt vor und hob den Stock. »Grrua bezeichnete euch als sehr gefährlich.
    Aber eigentlich habt ihr gar nicht soviel drauf, oder?«
    Er lief los, das spitze Ende des Stocks auf die Xianer gerichtet. Sie stoben davon, nahmen sich nur genug Zeit, um den gefallenen Artgenossen hochzuheben – schnatternd und heulend flohen sie vor dem kleinen Talaxianer.
    Als sie weit genug entfernt waren, ließ Neelix den Stock fallen, beugte sich vor, stützte die Hände auf die Knie und atmete schwer.
    Pelzball landete auf der rechten Schulter, zirpte sanft und preßte die Schnauze an den Nacken. Schließlich keuchte Neelix nicht mehr, atmete ruhiger und hob die Hand,

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