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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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die
    Lebenserhaltungssysteme zu aktivieren. Besser als gar nichts.
    Es bedeutete zum Beispiel, daß sie den mitgebrachten Proviant tatsächlich verzehren konnten.
    Kim lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und richtete einen verdrießlichen Blick auf die harten, stangenartigen Notrationen. Voller Sehnsucht erinnerte er sich an das Essen seiner Mutter – und sogar an Neelix’ Kochkünste. Meine Güte, selbst das an Bord von DS9 angebotene Glop-am-Stiel wäre mir lieber als das hier, dachte er und schauderte innerlich, als er sich vorstellte, einen geschmacklosen Klumpen zu kauen.
    Fähnrich Lyssa Campbell ließ sich neben Kim auf den Boden sinken, packte ihre eigene Mahlzeit aus und seufzte
    übertrieben. Das blonde Haar hatte sich gelöst und hing ihr ins Gesicht. Sie strich es zurück, sah Kim an und lächelte.
    »Meine Güte, Harry, sehen Sie! Endlich mal wieder eine Notration! Mhmm!«
    Trotz der alles andere als erfreulichen Situation schmunzelte Kim. Lyssas Lächeln wuchs in die Breite, und sie stieß ihn mit dem Ellenbogen an. Mit ihrem schelmischen Humor hatte sie während der vergangenen Stunden immer wieder für ein wenig Entspannung gesorgt.
    Kim biß von seinem Rationsriegel ab, kaute, fand sich mit dem Geschmack ab und überlegte.
    Warum kamen sie nicht weiter?
    Er blickte über die Brücke. Künstliche Schwerkraft und die Lebenserhaltungssysteme funktionierten, aber der Rest blieb ein Rätsel. Kim bedauerte, daß er nicht auf die Hilfe einer ganzen Technikergruppe zurückgreifen konnte, aber ein entsprechender Transfer war natürlich nicht möglich gewesen.
    Während der letzten zweieinhalb Tage hatten Campbell und er praktisch jeden Quadratzentimeter dieses Schiffes untersucht und auch Informationen mit den beiden anderen
    Einsatzgruppen ausgetauscht.
    Die Aktivierung der Lebenserhaltungssysteme war recht einfach gewesen, und dabei hatten sie etwas über die Erbauer der fremden Raumer herausgefunden. Die Mischung aus
    Sauerstoff und Stickstoff an Bord entsprach fast genau der, an die Menschen gewöhnt waren. Es mußte nur eine kleine Anpassung vorgenommen werden – etwas mehr Sauerstoff, Argon und Kohlendioxid –, um die gleiche Atmosphäre zu schaffen wie auch an Bord der Voyager. Daraus folgte: Es ließ sich nicht ausschließen, daß Arens Volk die Raumschiffe konstruiert hatte.
    Diese Theorie verlor an Plausibilität, als Kim und Campbell die Brücke erreichten: Dort gab es nicht einen einzigen Sessel.
    Kim setzte sich vor einer Konsole auf den Boden und konnte die Schaltelemente nicht erreichen. Ihre Anordnung deutete auf Wesen hin, die über ›normale‹ Hände verfügten.
    Eins stand fest: Die unbekannten Erbauer mußten ein ganzes Stück größer gewesen sein als Menschen. Und offenbar mochten sie keine Sessel.
    Auch die Wiederherstellung der künstlichen Schwerkraft war nicht weiter schwer gewesen. Die entsprechenden Generatoren ließen sich problemlos mit den Tricordern lokalisieren, und anschließend dauerte es nicht lange, um herauszufinden, wie man sie aktivierte.
    Doch der Rest…
    Careys Begleiter Lieutenant K’rin war bei seinem ersten Versuch verletzt worden, die Navigationssysteme der Brücke zu analysieren. Die mitgeführte Medotasche enthielt alle notwendigen Dinge, um seinen Zustand zu stabilisieren, aber ihm stand ein Besuch in der Krankenstation bevor, wenn sie zur Voyager zurückkehrten – was erst nach Abschluß der Mission möglich war. Als K’rin davon erfuhr, hatte er angeblich scherzhaft kommentiert: »Hoffentlich dauert’s noch etwas, bis wir Erfolg haben.«
    Seit diesem Zwischenfall ließen sie alle große Vorsicht walten.
    Kim biß erneut vom Rationsriegel ab, kaute und schluckte.
    »Ich verstehe das einfach nicht«, sagte er zum wiederholten Male. »Warum haben wir keinen Zugang zu den übrigen
    Systemen, obwohl wir Lebenserhaltungssysteme und
    künstliche Schwerkraft reaktivieren konnten?«
    Campbell zuckte mit ihren schmalen Schultern und beendete die Mahlzeit. Sie stand auf und streckte die Hand aus.
    »Wenn ich darauf eine Antwort wüßte, wäre ich bestimmt schon Lieutenant, Harry. Kommen Sie. Nehmen wir eine neuerliche Sondierung mit den Tricordern vor. Vielleicht finden wir doch noch etwas.«
    »Wenn ich gewußt hätte, daß man so leicht vorankommt, wäre ich nicht mit so wenig Proviant aufgebrochen«, teilte Neelix seinem kleinen Freund mit. Pelzball hatte sich ihm wie ein lebender Schal um den Hals geschlungen. Er zirpte und schnüffelte am Ohr des

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