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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Talaxianers. Sein Schwanz strich Neelix über die Nase.
    Neelix lachte leise und schob den dreieckigen Kopf des Wesens ein wenig fort. »Hör auf damit, Dummchen«, sagte er und schmunzelte.
    Aus irgendeinem Grund schien die Luft nicht mehr so dünn zu sein wie vorher. Vielleicht hatte er sich inzwischen daran gewöhnt. Pelzball schien genau zu wissen, wo es Nahrung und Wasser gab, erwies sich dadurch als unverzichtbarer Helfer.
    Neelix hatte ihn sehr liebgewonnen und fragte sich, ob Janeway ihm erlauben würde, das Tier zu behalten.
    Wenn er nicht gewußt hätte, daß Kes in den traurigen Resten von Neu-Hann gefangen war… Dann wäre er vielleicht
    imstande gewesen, Gefallen an dieser Reise zu finden. Zwar gab es nichts gegen das bequeme Leben an Bord der Voyager einzuwenden, aber er mochte den tiefen Schlaf, der
    körperlichen Anstrengungen folgte, und er fand auch Gefallen daran, die eigenen Muskeln zu spüren, wenn er sie bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit belastete.
    Die geborstene Kuppel war jetzt näher, und die Zuversicht des Talaxianers wuchs mit jedem Schritt. Er würde Kes retten
    – und wenn er Aren Yashar mit eigenen Händen erwürgen mußte.
    Pelzball bewegte sich so, als hätte ihn irgend etwas beunruhigt. Geistesabwesend hob Neelix die Hand und
    streichelte seinen Begleiter. Aber Pelzball kam nicht wieder zur Ruhe, sondern richtete sich auf. Neelix spürte scharfe Krallen an der Schulter, als sich das Geschöpf hin und her wandte, schließlich auf den Kopf des Talaxianers kletterte.
    Dort zirpte es aufgeregt und zerrte an den Haaren.
    »He!« entfuhr es Neelix und versuchte, nach dem nervösen Tier zu greifen. Eine Kralle kratzte ihm über die Wange, und Blut drang aus der kleinen Wunde. »Au! Was ist denn los mit dir? Oh…«
    Direkt vor ihm, nur etwa zehn Meter entfernt, standen sechs Humanoiden. Sie trugen primitive Waffen, die jedoch sehr gefährlich wirkten. Einzelheiten konnte Neelix nicht erkennen, aber er vermutete, daß es sich um Speere handelte. Fast spindeldürre Beine trugen einen massigen Körper, und der Kopf wirkte wie aufgebläht. Der Rücken war wie durch eine Mißbildung gekrümmt, aber die Fremden erweckten
    keineswegs den Eindruck, schwach zu sein, als sie sich näherten.
    Es waren gewiß keine Sshoush-shin.
    »Meine Güte«, sagte Neelix leise. »Ich schätze, das sind Xianer, nicht wahr?«
    Kapitel 12
    Nie zuvor war Tom Paris so verschwitzt und durstig gewesen.
    Die dünne Luft trug nicht gerade dazu bei, daß er sich besser fühlte.
    Drei Tage waren sie nun schon unterwegs, und er glaubte, zehn Kilo verloren zu haben. Inzwischen fürchtete er den Augenblick, wenn es dunkler wurde, obgleich dann auch die Temperatur sank. Der Einbruch der Nacht bedeutete: den Rucksack packen, das Sshoush-shin-Fell überstreifen, den Strick am Gürtel befestigen und erneut zehn Stunden lang durch eine Dunkelheit stapfen, die nichts preisgab. Immer wieder geschah es, daß Paris in der Finsternis über kleine Felsen stolperte, die es darauf abgesehen zu haben schienen, ihn zu Fall zu bringen. Manchmal stieß er auch gegen Dinge, die sehr unangenehm rochen.
    Einmal blickte er über die Schulter zu B’Elanna Torres, die sich hinter ihm abrackerte.
    »Macht jede Menge Spaß, nicht wahr?« meinte er.
    Torres warf ihm einen zornigen Blick zu und fluchte halblaut.
    Daraufhin hielt es Paris für besser, auf weitere scherzhafte Bemerkungen dieser Art zu verzichten.
    Die Tage waren nur deshalb besser als die Nächte, weil sie Rast bedeuteten. Sie mußten sich auch weiterhin mit den dicken Fellen tarnen, unter denen man so sehr schwitzte. Die Rationen blieben knapp, obgleich Hrrrl immer wieder etwas fand, mit dem sie ihre Vorräte strecken konnten. Wasser war eine Kostbarkeit und wurde entsprechend vorsichtig verteilt.
    Paris wölbte die Hände, um seine Wasserration von Hrrrl entgegenzunehmen. Er trank gierig, ohne dabei auf gute Manieren zu achten, leckte sich anschließend die letzten Tropfen von den Fingern. Der neben ihm sitzende Bokk folgte seinem Beispiel. Ihre Blicke trafen sich, und daraufhin lächelten sie beide.
    Torres half Hrrrl dabei, ein Feuer anzuzünden, um die Geschöpfe zu kochen, die der Sshoush-shin mit bloßen Händen gefangen hatte. Sie sahen aus wie Eichhörnchen, denen die Augen fehlten. Hrrrl häutete sie geschickt, zerschnitt rosarotes Fleisch, warf es in den Topf und fügte einige Dinge aus seinem Rucksack hinzu.
    »Eichhörnchen-Eintopf«, sagte Paris zu Bokk.

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