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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Janeway und Hrrrl die Wunde untersuchten. In der Dunkelheit fauchte ein Phaser – Tuvok kochte Wasser.
    Nach einigen Sekunden sah Janeway auf und schüttelte kurz den Kopf. Sagen Sie ihm nichts, lautete die stumme Botschaft, und Torres bestätigte mit einem knappen Nicken, daß sie verstanden hatte. Wortlos beugt sie sich vor und überließ das Messer der Kommandantin – sie würde es brauchen. Janeway nahm es entgegen, wandte sich an Hrrrl und sprach leise. Der Sshoush-shin klickte zweimal mit den Zähnen – eine
    Verneinung – und antwortete ebenso leise.
    »Was geht hier vor?« fragte Paris und spürte offenbar die Besorgnis des Captains.
    Janeway lehnte sich zurück. Das Licht ihrer Lampe tanzte über den Boden und schuf seltsame Schatten. »Offenbar sind Sie von einem giftigen Geschöpf gebissen worden. Hrrrl hat eine solche Wunde noch nie zuvor gesehen. Den Sshoush-shin können die Insekten nichts anhaben, denn ihre Haut ist viel zu dick. Nun, ich will ganz offen sein, Tom. Es sieht ziemlich schlimm aus, und uns stehen hier nur sehr primitive
    Instrumente zur Verfügung. Ein Teil des Gewebes ist
    gangränös, und ich muß es fortschneiden. Wenn wir wieder an Bord der Voyager sind, dürfte es für den Doktor kein Problem sein, alles Notwendige zu regenerieren. Keine Sorge, Sie kommen wieder in Ordnung.« Janeway betonte die letzten Worte, und Torres bemerkte den besonderen Glanz in den Augen des Captains.
    Ich wäre bereit, ihr zu glauben, dachte Torres. Hoffentlich behält sie recht.
    Paris holte tief Luft. »Na schön. Bringen wir’s hinter uns.«
    Was hätte er auch sonst sagen sollen?
    »Wir haben keine Betäubungsmittel, Tom«, meinte B’Elanna und sprach sanft. »Schnitte durch das tote Gewebe verursachen keine Schmerzen, aber die Sache sieht anders aus, wenn das Messer lebendiges Fleisch berührt.«
    »He«, erwiderte Paris mit einer gehörigen Portion
    Galgenhumor, »ich habe schon Schlimmeres durchgemacht.
    Wenigstens fällt mir diesmal nicht die Zunge aus dem Mund.«
    Er rang sich ein Lächeln ab, das sofort wieder von seinen Lippen verschwand. Torres seufzte und bereitete sich innerlich vor – sie mußte Paris festhalten, während Janeway mit dem Messer hantierte.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Erzählen Sie mir von dem neuen Holodeck-Programm, an dem Sie gearbeitet haben, Tom. Ich meine das Programm, das Sie an Bord der Raumstation Oase in Schwierigkeiten brachte.«
    »Sie haben davon gehört?«
    »Sie sollten wissen, daß sich die Dinge bei der Voyager- Crew schnell herumsprechen.«
    Daraufhin schmunzelte der Pilot. Genau in diesem
    Augenblick führte Janeway den ersten Schnitt durch. Mit sanftem Nachdruck hielt B’Elanna Paris’ Kopf auf ihrem Schoß fest und beobachtete die Operation.
    »Es basiert auf der terranischen Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts«, sagte Paris. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    Torres konnte nicht feststellen, ob er Schmerzen spürte oder nicht. »Hauptschauplatz ist eine Galeone namens The Captain’s Lady. Ich bin natürlich der tollkühne Piratenkapitän.«
    »Ich hätte für Sie die Rolle des Küchenjungen vorgesehen«, meinte B’Elanna. »Eine Lektion in Bescheidenheit könnte Ihnen gewiß nicht schaden.«
    »Oh, aber es ist mein Holodeck-Pro… Ah!«
    Torres spürte, wie sich Paris versteifte. Sie beugte sich vor, hielt den Piloten etwas fester und versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Sie sollten möglichst ruhig liegen, Tom«, sagte sie. »Wenn Sie sich bewegen, trifft das Messer vielleicht eine Stelle, die es besser nicht treffen sollte.«
    Sie fühlte Paris’ warmen Atem an der Wange. Bestimmt litt er sehr, aber trotzdem lachte er leise.
    »Das möchte ich lieber… vermeiden… «, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ich bin fast fertig«, verkündete Janeway.
    »Nun…« B’Elanna überlegte angestrengt, wie sie Paris ablenken sollte. »Gibt es in Ihrem Holo-Programm eine Rolle für mich?«
    »O ja, ich habe eine für Sie vorgesehen… Mein Gott! Ah!«
    »Still!« befahl Torres dem Patienten. Tom bäumte sich regelrecht auf, und Hrrrl unterstützte B’Elannas Bemühungen, drückte Paris vorsichtig auf den Boden. »Reden Sie, Tom.
    Welche Rolle ist für mich vorgesehen?«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete B’Elanna, wie Janeway auch weiterhin mit dem sterilisierten Messer arbeitete. Wenige Sekunden später zog sie halb verfaultes, von Maden
    durchsetztes Gewebe aus der Wunde. Torres schloß die Augen.
    Paris schrie erneut

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