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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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hatte sie sich nicht sehr intensiv mit der Terraforming-Technik der Föderation befaßt, aber natürlich kannte sie die entsprechenden Prinzipien des interstellaren Völkerbunds im Alpha-Quadranten. Die Regeln waren sehr streng. Planeten mit einheimischem Leben kamen nicht für ein Terraforming in Frage. Nur auf toten Welten durfte jene hochentwickelte Technik eingesetzt werden, die neues Leben ermöglichte.
    Das in der Föderation gebräuchliche Terraforming
    funktionierte in einem globalen Maßstab. Die pelzigen Geschöpfe namens Sshoush-shin – sie hatten die Schutzkuppel an dem Ort namens Neu-Hann errichtet – waren in der Lage gewesen, auch einzelne Bereiche mit einer Minimalgröße von etwa zehn Quadratkilometern zu terraformen.
    Während der Suche nach weiteren Terraforming-
    Informationen hatte sich Kes ein wenig ablenken lassen, um mehr über die Sshoush-shin, Xianer und anderen Völker zu erfahren, deren Angehörige nach Mischkara verbannt worden waren. Außerdem erfuhr sie von den gefährlichen
    Lebensformen dieser öden Welt. Stundenlang saugte Kes Informationen so auf wie ein Schwamm Wasser, und der Preis dafür bestand aus Steifheit in ihren Gliedern.
    Sie ging zu Dhad. »Aufwachen«, sagte sie leise und berührte ihn an der Schulter.
    Kula Dhad erwachte tatsächlich, aber seine heftige Reaktion verblüffte Kes: Er sprang auf und zog die Waffe.
    Kes wich zurück und hob die Hände. »Es ist alles in
    Ordnung«, sagte sie. »Ich bin’s nur.«
    Langsam ließ Dhad die Waffe sinken und wirkte verlegen. Er blinzelte mehrmals, schien sich auf diese Weise von letzten Benommenheitsresten befreien zu wollen. »Wie lange?« fragte er.
    »Keine Ahnung.« Kes versuchte, nicht zu fröhlich zu klingen.
    »Es war sehr interessant.«
    »Ja, und ob«, brummte Dhad und rieb sich die Augen. »Sind Sie jetzt fertig?« Die Ocampa nickte. »Gut. Vielleicht kann ich noch eine Stunde in einem richtigen Bett schlafen, bevor mein Dienst beginnt. Kommen Sie.«
    Sie folgte ihm die Treppe hoch und zum Turbolift. Er betätigte die Kontrollen, und daraufhin setzte sich die Transportkapsel in Bewegung. Eine Zeitlang schwiegen sie, und dann sagte Kes: »Ich weiß, daß Sie müde sind, aber ich würde gern das Bad ausprobieren, das Aren für mich
    konstruiert hat. Ich nehme an, Sie lassen mich nicht allein dorthin gehen, oder?«
    Dhad schüttelte den Kopf. »In dem Raum bleiben Sie
    natürlich ungestört, aber jemand muß die Tür bewachen. Und dafür sollte ich mich besser freiwillig melden, da ich während der vergangenen Stunden in dieser Hinsicht keine besonders gute Arbeit geleistet habe.« Er zögerte kurz und sah die Ocampa an. »Äh, Sie weisen Aren doch nicht darauf hin, oder?
    Daß ich eingeschlafen bin, meine ich. Während draußen die Schiffe unterwegs waren…«
    Er klappte den Mund mit einem hörbaren Klicken zu.
    »Schiffe?« wiederholte Kes mit plötzlichem Interesse.
    »Machen Sie sich deshalb keine Gedanken.«
    Mißtrauen erwachte in Kes. »Warum sind draußen Schiffe unterwegs?«
    »Es… gibt Gerüchte von einem Aufstand der Sshoush-shin.
    Aren hat Ihnen nichts davon gesagt, weil er es vermeiden wollte, Sie zu beunruhigen.« Dhad mied den Blick der Ocampa.
    Die Hoffnung in Kes schwand wieder. Was sie über die Sshoush-shin gelesen hatte, deutete auf ein friedliches Volk hin. Aber inzwischen wußte sie auch über die sehr harten Lebensbedingungen an der Oberfläche des Planeten Bescheid.
    Wenn man ständig kämpfen mußte, um zu überleben, und das über viele Jahre hinweg… Dann verwandelten sich selbst sehr friedliche Leute in aggressive Nomaden.
    Und Kes konnte sich gut vorstellen, daß ihr Zorn vor allem den Ja’in galt.
    Sie hatte gehofft, daß die Schiffe wegen der Voyager unterwegs waren, daß Captain Janeway noch immer versuchte, sie zu finden und zu befreien.
    Die Transportkapsel hielt mit einem metallenen Knirschen und einem deutlich spürbaren Ruck an, der Kes in die Realität zurückbrachte.
    Eins mußte man Dhad lassen: Er beklagte sich nicht. Mit geduldigem Schweigen wartete er, während Kes einen
    Bademantel überstreifte und alle Dinge einsammelte, die sie für ein Bad benötigte. Er begaffte sie nicht einmal, als sie aus ihrem Zimmer kam, führte sie einfach nur zur hydroponischen Anlage, öffnete dort die Tür und ließ die Ocampa eintreten.
    »Ich bin hier draußen, wenn Sie etwas brauchen«, sagte er.
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit.« Die Tür schloß sich mit einem leisen Zischen.
    Zwar gab es

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