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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sich genommen hatte, aber sie wirkte noch immer hohlwangig.
    Kaum mehr etwas erinnerte an die muntere, immer zum
    Scherzen aufgelegte Kollegin, die tagelang die Monotonie von ihnen ferngehalten hatte. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab, und die Lippen schienen das Lächeln verlernt zu haben. Kim vermutete, daß er einen ähnlichen Anblick bot.
    Sie standen auf der Brücke des fremden Schiffes, und als sich Kim umsah, funkelte fast so etwas wie Haß in seinen Augen.
    »Wo sollen wir anfangen?« Eigentlich lautete Campbeils Frage: Wo sollen wir noch einmal anfangen?
    Kim atmete tief durch. »Wo wir das letzte Mal begonnen haben. Sie nehmen sich die Station dort drüben vor, und ich kümmere mich um diese. Starten Sie die Aufzeichnung.«
    Es piepte einige Male, als Campbell ihren Tricorder
    aktivierte. Kim schaltete sein eigenes Gerät ein, wagte jedoch kaum mehr zu hoffen, daß es irgend etwas aufzuzeichnen gab.
    Er legte die Hände aufs Schaltpult, trommelte mit den Fingern und fragte sich, wie er versuchen sollte, die verdammte Konsole zu aktivieren.
    Plötzlich leuchteten Displays auf, und Farben bildeten sonderbare Muster.
    »Harry…«
    »Ich weiß, hier passiert’s ebenfalls.« Kim konnte die Aufregung nicht aus seiner Stimme verbannen.
    »Was haben Sie angestellt?«
    »Nichts!« Er starrte auf die Konsole hinab, die plötzlich zum Leben erwacht war. Elektronisches Zirpen drang ihm an die Ohren, und diesmal stammte es nicht vom Tricorder.
    »Carey an Kim. Etwas geschieht mit…«
    »Ich weiß, Carey. Bei uns werden die Konsolen ebenfalls aktiv. Ich schlage vor, wir begnügen uns zunächst damit, alles aufzuzeichnen.«
    Erstaunt und erfreut stellte Kim fest, daß ein Code über den Bildschirm scrollte. Offenbar versuchte jemand auf dem Planeten, die Wachschiffe zu aktivieren. Und sobald Kim den Code kannte, konnte er Prioritätsschaltungen vornehmen.
    Endlich entwickelten sich die Dinge in der richtigen Richtung. Er klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Kim an Voyager. Ich habe gute Nachrichten, Commander.«
    Kims Nachrichten waren tatsächlich sehr gut, und Chakotay lächelte erleichtert. »Ausgezeichnet, Harry. Unternehmen Sie zunächst nichts. Ich möchte unseren Trumpf erst im letzten Augenblick ausspielen. Halten Sie sich bereit.«
    »Wir warten auf Ihre Anweisungen«, bestätigte Kim, und auch in seiner Stimme erklang neue Zuversicht.
    »Commander…«, sagte Henley aufgeregt. »Das
    Verzerrungsfeld und der Ionensturm sind deaktiviert worden.
    Sechs Schiffe der Ja’in starten, Sir.« Sie sah zum Ersten Offizier. »Offenbar haben sie es auf uns abgesehen.«
    »Das Timing könnte nicht besser sein«, erwiderte Chakotay.
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er beugte sich vor und blickte aufmerksam zum Hauptschirm.
    Einige Sekunden lang fühlte er sich in seine Zeit als Maquis-Commander zurückversetzt. Er konnte die Denkweise Aren Yashars und der Ja’in besser verstehen als jemand aus der ursprünglichen Voyager- Crew . Vielleicht war es Glück im Unglück, daß derzeit keine Starfleet-Offiziere die Kontrollen auf der Brücke bedienten, sondern frühere Maquisarden.
    Den Bock zum Gärtner machen, fuhr es Chakotay durch den Sinn. Er sprach seine Überlegungen laut aus, damit die Brückencrew Bescheid wußte.
    »Die Ja’in starten sechs Raumer, und sie glauben, noch immer die drei Wachschiffe im Orbit zu kontrollieren«, sagte er. »Aber wir haben eine kleine Überraschung für sie. Henley, stellen Sie eine Kom-Verbindung zum Flaggschiff der kleinen Flotte her.«
    Fast sofort erschien ein zufrieden lächelnder Aren Yashar auf dem Hauptschirm. »Ah, Commander Chakotay. Ich freue
    mich, Sie wiederzusehen. Obwohl es für Sie besser gewesen wäre, dieses Sonnensystem zu verlassen, als Sie noch Gelegenheit dazu hatten.«
    »An Ihrer Stelle würde ich mich nicht überschätzen, Yashar«, erwiderte Chakotay.
    Aren preßte die Lippen zusammen, und in seinen purpurnen Augen blitzte es. »Geben Sie auf und treffen Sie
    Vorbereitungen dafür, meine Leute an Bord zu empfangen. Ich habe es satt, mit Ihnen zu spielen. Jetzt wird es ernst.«
    Chakotay lehnte sich im Kommandosessel zurück, und seine Haltung brachte unerschütterliche Zuversicht zum Ausdruck.
    Er lachte laut. »Vielleicht wird es ernst für Sie.«
    Aren musterte Chakotay einige Sekunden lang und winkte dann mit der rechten Hand. Ein anderer Ja’in trat vor, und in Chakotay krampfte sich etwas zusammen, als er sah, wen er mit

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