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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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deutete eine Verbeugung an. Kes bedauerte zwar die Notwendigkeit einer Lüge, aber nicht die Lüge selbst. Aren wich zurück, bis die Schatten ihn umhüllten, drehte sich erst um, als Kes die Buckel auf seinem Rücken nicht mehr sehen konnte.
    Die Ocampa sah ihm ernst nach. Sie hatte ihren Weg gewählt und würde ihn entschlossen beschreiten. Von jetzt an gab es keine Tränen mehr, weder für sie selbst noch für Aren Yashar.
    Weiche Kissen und warmes Wasser hatten falschen Trost gespendet. Jetzt galten Kes’ Gedanken nur noch einem Ziel: der Flucht.
    Sie befaßte sich gar nicht mehr mit Terraforming-Technik.
    Mit Kula Dhads geistesabwesender Hilfe verwendete sie ihre Computerkenntnisse, um Sicherheitscodes zu knacken, ohne daß jemand etwas bemerkte. Sie hatte bereits eine gute Vorstellung von der Struktur des Stützpunkts gewonnen, und derzeit galt ihre Aufmerksamkeit den Waffen und
    Verteidigungssystemen. Irgendwie würde sie eine Möglichkeit finden, in die Freiheit zurückzukehren. Kes hatte mit sich selbst eine Vereinbarung getroffen: Sie wollte eher in der Wildnis von Mischkara sterben, als den Rest ihres Lebens in dieser luxuriösen Piratenbasis zu verbringen.
    Arens Verdacht hatte sie weitgehend zerstreut. Die Wächter hielten sie nicht für eine Gefahr, sahen in ihr nur ein Spielzeug ihres Herrn. Man unterschätzte sie, und diesen Umstand wollte Kes zu ihrem Vorteil nutzen.
    Mit dem Zeigefinger berührte sie den Bildschirm, und weitere Datenkolonnen scrollten durchs Projektionsfeld.
    Torres erwachte und spürte stechenden Schmerz. Sie lag in einem Haufen aus Fellen, nahm ihren durchdringenden Geruch wahr und atmete Staub. Jemand schien jeden einzelnen Knochen in ihrem Leib geschüttelt zu haben, und in ihrem Rücken brannte etwas. Einige Sekunden lang wußte sie nicht, wo sie sich befand. Hier und dort tasteten blasse Lichtstrahlen durch die Dunkelheit um sie herum, und sie fühlte sich plötzlich von ihnen bedroht. Mit einem leisen Knurren versuchte sie, sich aufzurichten.
    »Ganz ruhig, B’Elanna«, erklang Janeways Stimme. »Sie sind schwer gestürzt und haben außerdem starke
    Verbrennungen erlitten.«
    Torres spürte beruhigende Hände und fühlte, wie man ihr am Rücken die Uniform aufschnitt. Luft strich über die
    verbrannten Stellen, brachte angenehme Kühle. Als Janeway Salbe aufzutragen begann, kehrten die Schmerzen zurück.
    B’Elanna zischte leise und biß dann die Zähne zusammen, um keinen Laut von sich zu geben.
    »Sie sind beim Sturz in die Tiefe gegen die Wand gestoßen und haben sich dabei verbrannt. Diese Salbe lindert den Schmerz und beugt außerdem einem Feuchtigkeitsverlust vor.
    Um Sie wird sich der Doktor zuerst kümmern, wenn wir zur Voyager zurückkehren.«
    Eine andere Art von Schmerz erfaßte B’Elanna. Tom. Sie hatte Tom oben zurückgelassen, und allein war er den Ja’in hilflos ausgeliefert. Es sei denn…
    »Hat Tom es nach unten geschafft?« Der angeschwollene Mund machte es nicht leicht, diese Worte zu formulieren.
    Die Hände des Captains zögerten kurz und fuhren dann damit fort, Salbe aufzutragen. »Nein«, antwortete Janeway offen. »Er griff Sie an. Sie fielen ins Loch. Und wenige Sekunden später kam es zu einer Explosion, die alles einstürzen ließ. Wenn Aren mit der Voyager verhandeln will, wird er Mr. Paris am Leben lassen, denn tot nützt er ihm nichts.«
    Plötzlich war Torres für die Dunkelheit dankbar – die Finsternis verbarg das ganze Ausmaß ihrer Erschütterung.
    »Wie geht es den anderen?« fragte sie.
    »Es steht nicht besonders gut um uns«, erwiderte Janeway.
    Sie bedeckte die Brandwunden mit einigen Stoffstreifen, die so sauber waren, wie es die Umstände erlaubten. »Ihre
    Brandwunden sind so ernster Natur, daß Sie ruhen müssen.
    Tuvoks Arm ist noch stärker verletzt als vorher, und hinzu kommt eine Gehirnerschütterung. Und Neelix hat sich das Bein gebrochen.«
    Torres erinnerte sich ans Klettern mit Neelix und Paris auf der Sakari-Heimatwelt. Damals hatte er sich ebenfalls das Bein gebrochen. »Er scheint beim Fallen Pech zu haben«, sagte sie.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung? Und wie sieht es mit Hrrrl aus?«
    Janeway lachte leise. »Mir geht es bestens. Ich bin auf Hrrrl gefallen, was sicher nicht sehr angenehm für ihn gewesen ist, aber dadurch blieb ich unverletzt. Und ihm ist ebenfalls nichts zugestoßen. Können Sie sich aufsetzen?«
    »Ich denke schon.« Mit Janeways Hilfe gelang es Torres, sich in eine sitzende Position zu

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