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Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Titel: Gesucht - Ein Lord zum heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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durch die Terrassentür. Den Mann, der im Raum stand, bemerkte sie erst, als er sie ansprach.
    „Guten Tag, Chloe. Wie ich sehe, ist dein Aufzug wieder einmal völlig unangemessen.“
    Sie fuhr zusammen. „Arthur? Was machst du hier?“
    Wie gewöhnlich starrte ihr Vormund sie missbilligend an. Er war mittelgroß, hatte hellbraunes Haar und ein knochiges Gesicht, das stets so aussah, als wollte er jemanden tadeln. „Und deine Manieren haben sich ebenfalls nicht gebessert.“ Der Earl of Ralston verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Ich habe beschlossen, unverzüglich nach Denbigh Hall zu reisen. Seine Lordschaft und Lady Barbara erwarten ungeduldig deine Ankunft.“
    „Das kannst du nicht tun! Ich soll noch eine ganze Woche hierbleiben, und morgen findet Lady Havershams Ball statt!“
    „Ich hatte nicht die Absicht, bereits heute aufzubrechen. Wir werden zwei Tage nach dem Ball fahren.“ Er maß Julian, der ungewöhnlich still geworden war, mit einem geringschätzigen Blick. „Sobald du dieses Kind zu seiner Amme gebracht hast, möchte ich mit dir sprechen.“
    Wie konnte er es wagen, so abfällig von Julian zu reden? „Du wolltest sicher sagen, sobald ich Lord Wroth zu seiner Amme gebracht habe“, sagte sie schneidend und stolzierte an Arthur vorbei. Zufrieden registrierte sie dabei seinen finsteren Blick. Doch die Freude über ihren kleinen Sieg schwand rasch. In Arthurs Gegenwart gelang es ihr nie, den Mund zu halten und das unterwürfige Gesicht aufzusetzen, das junge Damen seiner Ansicht nach zur Schau tragen sollten. Stattdessen schaffte sie es jedes Mal, ihn gegen sich aufzubringen.
    Als sie die Halle betrat, kam Belle mit bestürztem Gesichtsausdruck auf sie zugeeilt. „Chloe, Arthur ist hier. Er will dich umgehend sprechen.“
    Chloe gab Julian seiner Mutter und verzog das Gesicht. „Ich weiß. Er stand im Salon, als ich durch die Terrassentür hereinkam, und wies mich als Erstes wegen meiner unordentlichen Kleidung und meiner Manieren zurecht.“
    „Oje.“ Belle sah sie mitleidig an.
    Chloe seufzte und kehrte in den Salon zurück. Arthur hatte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Händen am Fenster postiert. Er deutete auf einen der Sessel. „Setz dich.“
    Sie nahm Platz, faltete die Hände im Schoß und schwor sich, alle ungebührlichen Bemerkungen zu unterlassen, die ihr in den Sinn kommen würden.
    „Wenn du verheiratet bist, wird dein Gatte dich hoffentlich lehren, deine Zunge im Zaum zu halten. Und dafür sorgen, dass du anständig gekleidet bist.“
    „Nun, noch habe ich keinen Gatten“, erwiderte sie heiter.
    Ein frostiges Lächeln überflog das Gesicht des Earl. „Ich beabsichtige, Lord Denbighs Antrag anzunehmen.“
    Chloe drehte sich der Magen um, und jeder Gedanke an Unterwürfigkeit war wie weggeblasen. Sie sprang auf. „Nein! Er … er ist zu alt!“
    „Unsinn. Ein Mann in seinen Jahren ist wenigstens in der Lage, dich vernünftig zu leiten, was du ganz sicher nötig hast.“
    „Ich werde ihn nicht akzeptieren.“
    „Weshalb fahren wir sonst wohl nach Denbigh Hall?“
    „Also habe ich keine andere Wahl?“
    Arthur maß sie mit einem kalten Blick. „Du hattest in den letzten zwei Saisons die Wahl, doch du hast alle Anträge abgelehnt. Zweifellos gibt es Gentlemen, die bereit sind, dein fortgeschrittenes Alter zu übersehen, ich ziehe es indes vor, dich verlobt zu sehen, bevor du einundzwanzig bist.“
    „Ich kann ihn nicht leiden“, sagte sie ruhig.
    Lord Ralston kniff die schmalen Lippen zusammen. „Und was soll das heißen? Es ist töricht, zu glauben, dass Gefühle bei der Wahl eines passenden Gatten eine Rolle spielen. Er stammt aus einer der ältesten Familien Englands und ist sehr reich.“
    „Ich finde ihn abstoßend. Er erinnert mich an einen … Frosch!“
    Arthur starrte sie verkniffen an. „Du bist respektlos und kindisch. Es gibt keinen Grund, weshalb du Denbigh nicht akzeptieren solltest. Wenn du einmal über die Vorteile einer solchen Verbindung nachgedacht hast, wirst du zweifellos zur Vernunft kommen.“
    „Niemals. Ich kann ihn nicht heiraten.“
    „Wenn du es nicht tust, werde ich gezwungen sein, dein Nadelgeld zu streichen. Und das deiner Mutter ebenfalls.“
    „Du bist verabscheuenswürdig!“
    Ralstons Züge verzerrten sich vor Zorn, und Chloe rannte ohne nachzudenken aus dem Salon, um unversehens gegen eine harte männliche Brust zu stoßen. Starke Arme hielten sie fest und drückten sie gegen einen Mantel, der nach frischer

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