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Gesucht wird Charity

Gesucht wird Charity

Titel: Gesucht wird Charity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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fragte ich
unschuldig.
    Er leerte sein Glas und füllte
es erneut ungeschickt aus der Flasche. »Erzählen Sie’s ihm, George.«
    »Wir brachten sie hierher«,
sagte George in sachlichem Ton. »Es war wichtig, daß sie Mr. Malone nicht zu
Gesicht bekam, damit sie ihn später, wenn sie ihn zufällig bei ihrem Vater sah,
nicht identifizieren konnte. Also blieb Mr. Malone in einem ein paar Kilometer
von hier entfernten Motel, während Eddie und ich sie bewachten. Wir arbeiteten
auf Vierundzwanzigstundenbasis, und ich übernahm die ersten vierundzwanzig
Stunden. Eddie übernahm die Wache gegen sieben Uhr gestern
abend , und ich kehrte zu Mr. Malone ins Motel zurück.«
    »Und das nächste, was
passiert«, unterbrach ihn Malone wütend, »ist, daß dieser große Trottel an die
Tür meines Motelzimmers hämmert, als ob er sie
zusammenschlagen wolle. Alles, was er weiß, ist, daß er hörte, wie jemand um
die Hütte herumschlich — er ging ’raus, um nachzusehen — , und jemand verpaßte ihm von hinten eines auf seinen dicken Schädel.
Als er wieder aufsitzen und alles wahrnehmen konnte, war die Kleine
verschwunden. Nun wissen Sie also, wo wir letzte Nacht waren, Holman ! Draußen in dem verdammten Wald, wo wir versucht
haben, das Mädchen in der Stockfinsternis zu finden!« Seine Augen blickten
trübe. »Während Sie gemütlich hier drinnen lagen und sich mit der Manning mal
schnell amüsierten.«
    »Sie haben Charity also nicht gefunden?« sagte ich.
    »Sieht es so aus?«
    »Aber Sie fanden doch ihren
Freund, Johnny Legarto .« Das Glas stoppte plötzlich
zwei Zentimeter von seinem Mund entfernt, dann stellte er es langsam auf den
Tisch zurück. »Wer, zum Teufel, ist Johnny Legarto ?«
    »Ihr Hippiefreund«, sagte ich.
»Sie haben ihn also gefunden, okay.«
    »Versuchen Sie eigentlich, mich
rein spaßeshalber verrückt zu machen, Holman ?« schrie
er. »Ich sage Ihnen doch, ich weiß von keinem Legarto ,
verdammt noch mal.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich
kalt, »bevor ich seine Leiche unter einem Busch neben dem Klohäuschen dort
hinten fand.« Er hob eine Hand zur Stirn und rieb sie heftig. »Dann liegt jetzt
also eine Leiche neben dem Klo? Sind Sie übergeschnappt, Holman ?«
    »Wenn Sie mir nicht glauben«,
sagte ich, »warum sehen Sie dann nicht selbst nach?«
    Er starrte mich zwei Sekunden
lang unheildrohend an und trank dann schnell einen Schluck aus seinem Glas.
»Das tue ich vielleicht«, knurrte er. »Und gehen Sie nicht weg. Holman . Denn wenn das Ihre Vorstellung von einem Witz ist,
dann sollen Sie meine zu spüren bekommen, wenn ich wieder da bin.«
    George amüsierte sich damit,
seine Achtunddreißiger um den durch den Abzugschutz gesteckten Zeigefinger zu wirbeln, wobei er die
ganze Zeit tonlos vor sich hinpfiff . Das entsprach
nicht meinen Begriffen von lustigem Zeitvertreib, und ich war fast froh, Malone
wieder zurückkehren zu sehen. Unsicher schob er sich an uns beiden vorüber,
stürzte sich auf sein Glas und goß den Rest des verbliebenen Alkohols hinunter,
wobei er einen Teil über seine Hemdbrust schüttete.
    »Irgend so ein verrückter
Knabe«, sagte er heiser. »Mit einem Bart und einem Mädchenkleid an. Er liegt
unter dem Busch und hat ein Loch zwischen den Augen.«
    »Stinkfaul«, sagte George
ruhig. »Dieser Eddie! Ich habe ihm doch gestern nacht gesagt, er solle den Kerl loswerden, und da läßt er ihn unter einem Busch neben
dem Klo liegen! Ich werde mal ein ernstes Wort mit ihm sprechen müssen.«
    »Sie haben ihm das gestern nacht gesagt — « Malones Unterkiefer sank herab,
während er in das freundliche Gesicht des älteren starrte. »Was, zum Teufel,
ist denn da passiert, und warum hat mir niemand ein Wort davon erzählt,
verdammt nochmal!«
    »Wir haben uns das hinterher
überlegt«, sagte George. »Es schien auf diese Weise alles so viel einfacher zu
sein. Der junge — Legarto hieß er? — muß derjenige
gewesen sein, den Eddie um die Hütte herumschleichen gehört hat. Er muß
vorgehabt haben, das Mädchen zu retten, und so hat er Eddie absichtlich
hinausgelockt und ihn mit irgendwas Massivem niedergeschlagen. Als Eddie uns
beide hierher zurückgebracht hatte, war das Mädchen längst verschwunden. Aber Legarto kam aus irgendeinem Grund, den wir wohl nie
erfahren werden, hierher zurück.«
    »Er kam also zurück!«
explodierte Malone. »Das ist offensichtlich, verdammt nochmal! Was ich wissen
möchte, ist, warum er so plötzlich tot war?«
    »Wir wurden im Wald

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