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Gesucht wird Charity

Gesucht wird Charity

Titel: Gesucht wird Charity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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plötzlichen
Funkeln seiner ausgeblichenen blauen Augen, daß er heftig überlegte.
»Natürlich«, bohrte ich weiter, »wenn Ihnen die Freundschaft mit einem blöden,
dicken Tropf wie Eddie mehr wert ist als zehntausend Dollar.«
    »Wie wollen Sie ihn umbringen?«
flüsterte er.
    »Ich bin bereit, auf jeden
Vorschlag einzugehen«, sagte ich. »Fast jede Waffe ist geeignet.«
    »Sosehr ich Ihre Schnelligkeit
im Denken bewundere, Mr. Holman , ich glaube nicht,
daß ich mich überwinden könnte, Ihnen meine eigene Pistole zu leihen.«
    »Sie schlagen ihm mit dem
Pistolengriff auf den Hinterkopf und ich kümmere mich um das übrige«, sagte
ich. »Es würde keine Mühe machen, mit einem der Vorderräder des Kabrioletts
über seinen Hals zu fahren.«
    »Eddie?« Er schürzte die
Lippen.
    »Ich frage mich, ob der Schlag
auf den Kopf, den er gestern nacht erhalten hat, das
bißchen Gehirn in seinem dicken Schädel vollends aufgeweicht hat?«
    »Bei seinem jetzigen Zustand
wäre es beinahe ein Akt der Güte«, sagte er grinsend.
    »Sie haben vermutlich recht.«
Er lächelte zurück. »Also abgemacht, Mr. Holman . Wir
lassen ihn hier hereinkommen, dann verpasse ich ihm eines über den Kopf und
schlage ihn bewußtlos . Der Rest bleibt Ihnen
überlassen. Ich werde natürlich die ganze Zeit über ein interessierter und
aufmerksamer Zuschauer sein.«
    »Und die Pistole auf mich
gerichtet halten«, brummte ich.
    »Genau.«
    Es dauerte noch ungefähr eine
Viertelstunde, bevor wir das Geräusch des zurückkehrenden Wagens hörten. Es
gelang mir, George zu fortgesetzten Schilderungen der alten Tage in Chikago anzuregen — und über die Zeit in Havanna ich tat
alles, um ihn daran zu hindern, sich plötzlich einfallen zu lassen, daß er
nicht nachgeprüft hatte, ob ich selbst eine Waffe bei mir trug. Mein Hemd
klebte vor Schweiß am Rücken, während ich auf Eddies gewichtige Schritte hörte,
die auf die Hütte zukamen, und ich stöhnte beinahe vor Erleichterung als er
eintrat.
    »Ich habe den Benzinkanister
mitgebracht, wie du gesagt hast, George«, verkündete er stolz. »Er ist im
Kofferraum.«
    »Ausgezeichnet«, sagte George.
»Tu mir noch einen Gefallen, Eddie. Nimm Holmans Brieftasche aus seiner Innentasche, während ich die Pistole auf ihn gerichtet
halte. Er hat behauptet, sie enthielte eine Menge Zaster.«
    »Klar.« Eddie nickte und kam
langsam auf mich zu.
    Ich knöpfte meinen Jackenknopf
auf, während Eddies massige Gestalt mich vorübergehend gegen George abdeckte,
und griff dann nach der Achtunddreißiger im
Gürtelhalfter. Eddies Augen weiteten sich entsetzt, und er öffnete den Mund, um
eine Warnung zu schreien, aber in diesem Augenblick folgte ein dumpfer Laut.
Ich sah, wie seine Augen glasig wurden, als er langsam nach vorne auf dem Boden
zusammensackte, und plötzlich hatte ich George wieder deutlich in Sicht, der
nach wie vor seine Pistole am Lauf hielt.
    »Keinen Mucks!« Ich zielte mit
meiner eigenen Achtunddreißiger auf seinen Magen.
    Sein Gesicht wurde bleich vor
Wut, aber er rührte sich nicht.
    »Öffnen Sie jetzt vorsichtig
die Finger«, sagte ich. Er gehorchte, und seine Pistole fiel auf den Boden.
    »Stoßen Sie sie mit dem Fuß zu
mir herüber«, sagte ich. Er stieß ungeschickt dagegen, die Waffe rutschte über
den Boden und kam unmittelbar vor meinen Füßen zum Stillstand. Ich bückte mich,
hob sie auf und steckte sie in meine Tasche.
    »Was wollen Sie tun?« fragte er
heiser. »Bitte, bringen Sie mich nicht um, Mr. Holman .
Bitte!«
    »Drehen Sie sich um!« zischte
ich und genoß den Anblick der schwindenden letzten Hoffnung in seinen Augen.
    Er drehte sich um und stand mit
hängenden Schultern da. Ich schlug ihm mit dem Griff meiner Pistole auf den
Hinterkopf — nicht allzu hart — , und er stürzte zu Boden. Wahrscheinlich würde
ihm ein riesiges Vergnügen bevorstehen, wenn er das Bewußtsein wiedererlangte und seinem Freund genau zu erklären suchte, was ihm, Eddie,
zugestoßen war.
    Die Limousine stand neben
meinem Kabriolett. Ich öffnete den Kofferraum und sah den Kanister Benzin dort
stehen. Das verursachte vorübergehend ein dumpf benommenes Gefühl in mir. Dann
stieß ich mit dem Kabriolett zurück, wendete es, so daß es in der richtigen
Richtung stand und ließ den Motor laufen. Zwischen den beiden Wagen war nun ein
Abstand von rund dreißig Metern, und das kam mir ausreichend weit vor.
Irgendwie erschien es mir angemessen, den beiden ein Abschiedsgeschenk zu
hinterlassen — etwas,

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