Gesunde Ernaehrung bei Rheuma
anders: 150 bis 400 mg für Gesunde, für Herz-, Kreislauf-, MS- oder Rheumakranke bis 3000 mg täglich. Wer nicht auf gesättigte Fette (Wurstwaren, Käse) verzichten will, muß besonders sorgfältig auf ein ausgewogenes Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis achten und einen höheren Fischölkonsum anstreben. Aufgrund der erheblichen Schadstoffbelastung ist von Meeresfischverzehr in großem Ausmaß abzuraten. Statt dessen ist es sinnvoller, unsere Nahrung mit hochgereinigten Fischölpräparaten zu ergänzen, immer in Kombination mit Vitamin E, welches die Oxidation der Fette verhindert. Fischölkapseln können bei Fettunverträglichkeit Aufstoßen bewirken (Kapseln auf mehrere Mahlzeiten verteilen). Andere Nebenwirkungen sind bei 3-4 g pro Tag nicht zu erwarten.
Die dritte Säule:
Vitamin E: Vernichtung freier Radikale und Hemmung der Entzündung
Vitamin E, eines der wichtigsten Antioxidantien in unserem Körper, gelangt immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Neben seiner bedeutenden Rolle als Radikalfänger besitzt der bis vor kurzem noch abschätzig als „Modevitamin mit Phantasieindikationen“ abgetane Stoff ausgeprägte entzündungs- und sogar zellhemmende Eigenschaften. Vitamin E hemmt die Bildung der entzündungsfördernden Botenstoffe, die aus der Arachidonsäure entstehen. Die Fakten sind so überzeugend, daß Vitamin E grundsätzlich bei allen entzündlichen Geschehen in das Therapiekonzept mit einbezogen werden soll. Dabei ist die Therapie, im Gegensatzzu den nichtsteroidalen Antirheumatika, auch in hoher Dosierung optimal verträglich. Vitamin E vermag sogar eine durch Antirheumatika geschädigte Magenschleimhaut wieder zu regenerieren. Allerdings mehren sich nach bisher unbestätigten Berichten die Verdachtsmomente, wonach Vitamin E in sehr hohen Dosen die immunologische Reaktion, d. h. in diesem Falle die Entzündung verstärken kann. Bis hier Klarheit herrscht, soll die Dosis von Vitamin E bei entzündlichen Erkrankungen dem Grad der Entzündungsaktivität angeglichen werden.
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis findet sich in der Gelenkflüssigkeit häufig ein erheblicher Vitamin E-Mangel. Folge davon ist ein verminderter Schutz gegen den oxidativen Stress und damit Zellschädigung oder gar Zerstörung durch freie Radikale. Entzündung und Schmerz nehmen in der Folge zu, was wiederum die Bildung freier Radikale fördert. Vitamin E vermag diesen Teufelskreis wirkungsvoll zu unterbrechen. Mehr noch, Vitamin E verhindert auch die Oxidation der verschiedenen Fettsäuren in der Zellwand. Hochdosiertes Vitamin E kann chemische Schmerzmittel ersetzen beziehungsweise deren Verbrauch erheblich einschränken.
Als Antioxidans wird Vitamin E selber oxidiert und ist als Radikalfänger und Entzündungshemmer dann nicht mehr wirksam. Vitamin C regeneriert Vitamin E und macht es wieder einsatzfähig. Beim Einsatz von Fischöl wird zusätzlich Vitamin E verbraucht. In keinem Fall darf Fischöl allein ohne ausreichenden Vitamin E-Zusatz verabreicht werden.
Die vierte Säule:
Die Vernichtung freier Radikale mit Selen
Selen ist ein „Radikalfänger“ und neben Jod auch von zentraler Bedeutung für eine optimale Schilddrüsenfunktion. Selenmangel ist in unserer Bevölkerung weitverbreitet, da die Böden selenarm und ausgelaugt sind. Einheimisches Getreide ist arm an Selen. Infolge vermehrter Einfuhr von amerikanischem Weizen in den letzten Jahren haben sich die Selenwertein der Schweiz etwas verbessert, da der Selengehalt in amerikanischen Böden höher als in Mitteleuropa ist.
Bis Mitte der 50er Jahre war die Bedeutung des Selens als Spurenelement für den Menschen praktisch unbekannt. Lange Zeit wurde heftig darüber gestritten, in welchem Umfang Selen denn tatsächlich benötigt wird und inwieweit dieser Bedarf mit der täglich zugeführten Nahrung gedeckt werden kann. Die Frage scheint nach dem heutigen Erkenntnisstand entschieden. Gesunde Menschen benötigen jeden Tag 1/10mg und Patienten mit chronischen Entzündungen die 2-3fache Menge. Herz- und krebskranke Menschen haben ebenfalls einen erhöhten Selenbedarf, der aus der Nahrung allein nicht ausreichend gedeckt werden kann. Der Selengehalt im Serum von Patienten mit rheumatoider Arthritis, wie generell bei allen entzündlichen Erkrankungen, ist erniedrigt. Selen wie auch die antioxidativen Vitamine C und E sind effektive Stimulatoren des Immunsystems.
Die fünfte Säule:
Die Vernichtung freier Radikale mit einer antioxidantienreichen
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