Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)
Ihrem nächsten Einkauf oder Restaurantbesuch stellen mögen:
Hätte meine Urgroßmutter das auch gegessen?
Es gab Zeiten, in denen die Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Umgebung kamen. Sie waren von den Jahreszeiten abhängig, den Transportwegen und den Marktmöglichkeiten. Es waren nicht immer die besten Lebensmittel. Hygiene war nicht vordergründig. Haltbarkeit? Undenkbar, ein Lebensmittel wegzuschmeißen, nur weil es alt war. Genießbarkeit oder sogar kulinarische Empfehlung? Kaum, man wollte satt werden. Man aß, was einen nicht umbrachte. Ich formuliere dies bewusst provokativ.
Die Hausfrau (Hausmänner waren eher selten), die Ihre Familie versorgen wollte, mussten sich in diesem Umfeld bewegen. Sie musste die Qualität der angebotenen Waren einschätzen können. Ihren Wert und was sie damit anfangen konnte. Es hätte für sie einfach sein können, wenn alles frisch, gesund und wohlschmeckend gewesen wäre – ihre einzige Entscheidung hätte dann in der Frage bestanden: „Was essen wir denn heute?“
So leicht war es dann doch nicht. Sie musste nehmen, was der Markt, der Händler, der Bauer, die Ernte anboten. Neben ihrer Fähigkeit, die angebotenen Lebensmittel einzuschätzen, waren auch Küchenfertigkeiten erforderlich. War das Fleisch der Kuh, die geschlachtet wurde, weil sie keine Milch mehr gab, sehnig und zäh, musste sie wissen, wie man dennoch ein schmackhaftes Mahl aus diesem Fleisch bereitete. Es gab Rüben, Rüben und wieder nur Rüben; sie brauchte Phantasie bei der Zubereitung, damit das Essen nicht öde wurde. War das Budget knapp, Schmalhans Küchenmeister, war auch hier Einfallsreichtum gefragt, um die Familie satt zu bekommen. Reste wegwerfen? Viel zu kostbar, allenfalls bekamen das Schwein oder die Hühner die Reste, weil man diese, wenn ihre Zeit gekommen war, selber aß.
Ihre Urgroßmutter musste also in Lebensmitteldingen hoch kompetent sein. Stellen Sie sich vor, wie diese Dame in einen heutigen Discounter, Supermarkt oder auf den Wochenmarkt zum Einkaufen geht. Stellen Sie sich vor, wie Sie (natürlich imaginär) mit dieser Dame im Restaurant um die Ecke essen gehen.
Und jetzt noch mal die Frage: Hätte meine Urgroßmutter das auch gegessen? Vielleicht gibt diese Frage Ihnen eine kleine Hilfestellung bei Ihrem nächsten Einkauf oder Ihrer nächsten Mahlzeit.
Unsere Ernährung beeinflusst unser Leben
Die Ernährung hat auf fast alle Bereiche unseres Lebens Einfluss. „Du bist, was du isst“ – das ist ein einfacher Spruch, und doch sagt er alles über unsere Ernährung aus. Haben Sie sich einmal Gedanken darüber gemacht, was alles von der Art Ihres Essens und Trinkens beeinflusst wird?
Die Gesundheit, werden Sie sagen, die Leistungsfähigkeit – alles richtig. „Liebe geht durch den Magen“, das kennen Sie bestimmt auch, und tatsächlich hat die Ernährung starken Einfluss auf unsere Sexualität.
So manch einem ungewöhnlichen, meist seltenen und teuren Lebensmittel werden potenzsteigernde Wirkungen nachgesagt, oft aber auf sehr zweifelhaften Grundlagen. Doch nehmen Sie die Kürbiskerne, ihre positive Wirkung auf die Prostata und Blase, das ist seit jeher bekannt. Jungen Männern gab man früher Hopfen, um den Sexualtrieb zu dämpfen, und das heutige Bier hat auf viele Geschlechtsgenossen eine ähnliche Wirkung.
Das „Frustessen“ oder „Schokolade tröstet“ – eine Erfahrung, die wir nicht nur beim ersten Liebeskummer machen. Ein „voller Bauch studiert nicht gern“, klar, er ist ja auch mit Verdauen beschäftigt, da wird alles Blut im Verdauungstrakt gebraucht und nicht im Gehirn.
Mit der Nahrungsaufnahme in den ersten Lebensmonaten werden viele Weichen für die Entwicklung gestellt. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass viele dieser Weichenstellungen auch auf die folgenden Generationen Einfluss haben (mehr dazu in einem späteren Kapitel).
Das Kribbeln des Verliebtseins, aus dem vielleicht die große Liebe erwächst. Auf welchem Parkett haben Sie die ersten Verabredungen, das erste „Beschnuppern“ erlebt? War es nicht vielleicht zu einem schönen Essen beim Italiener oder in der Eisdiele um die Ecke?
Stellen Sie sich vor, Sie kommen in eine Gesellschaft, in der sich alle über Fußball unterhalten. Nur, Sie haben gar keine Ahnung von dieser Sportart. Lenken Sie das Gespräch auf das Thema Essen, vielleicht ein schönes Gericht, das Sie in der Nähe eines Fußballstadions gegessen
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