Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)
aufgab und mich durchs Fernstudium kämpfte, um meinen Abschluss als Ernährungsberater zu machen.
Oft frage ich mich, wie weit ich eigentlich für mich selber das nutze, was ich meinen Seminarteilnehmern und an dieser Stelle Ihnen, liebe Leser, nahebringe. Zu Beginn meiner Tätigkeit als Ernährungsberater war ich sehr enthusiastisch, Vollkorn, alles frisch, Ballaststoffe, aber mit der Zeit wurde ich etwas entspannter.
Meine Cholesterinwerte sind seit Jahren zu hoch, mein Blutdruck schon, seit ich mit 25 bei der Bundeswehr erstmals diesbezüglich untersucht wurde. Jetzt mit 48 ist auch mein Zuckerwert zu hoch. Beginnender Diabetes? Hinzu kommt die Psoriasis.
Natürlich weiß ich, wie ich mich verhalten müsste, tue ich es aber? Ich antworte mir selbst: Eigentlich schon. Ich bewege mich viel, esse gesund, trinke genug, versuche mein Gewicht zu halten.
Aber es sind die schwachen Momente, wenn der Tag nicht gut war, das leere Konto Sorgen bereitet, ein Seminar anstrengend gelaufen ist, ich mit meiner Leistung nicht zufrieden bin. Dann kommen sie wieder durch, meine schlechten Gewohnheiten. Zu viel Alkohol, und der Heißhunger vor allem auf Schokolade. Nun wäre es nicht so schlimm, wenn es einmal im Jahr passieren würde, doch dem ist leider nicht so. Nun empfehle ich, sollten Sie mal über die Stränge schlagen, legen Sie ein bis zwei „Entlastungstage“ ein, um den Körper wieder ins Lot zu bringen. Aber das fällt mir selbst nach überstandenen Problemen auch schwer.
Muss mir mein Körper erst durch Krankheit signalisieren, dass ich etwas, trotz besseren Wissens, falsch mache? Oder mache ich mir, eben aufgrund dieses Wissens, einfach zu viele Gedanken? Muss ich vielmehr akzeptieren, dass der Körper nicht für die Ewigkeit gemacht wird? Ich mich mit 48 zwar subjektiv auf der Höhe meiner Kraft fühle, mein Körper aber tatsächlich immer mehr „Verschleißerscheinungen“ zeigt? Bedingt durch meine Vorgeschichte bin ich seit Jahren in ärztlicher Behandlung, weiß gut über meine Blutwerte Bescheid. Durch alljährliches Fasten (immer am Jahresanfang für acht bis zehn Tage) befasse ich mich zeitweise intensiv mit meinem Körpergewicht (natürlich faste ich nicht, um abzunehmen, trotzdem freue ich mich über die in der Zeit verlorenen Kilos).
Hilft es zu „wissen“?
Was nützt mir dieses ganze Wissen, wenn ich dann doch nur marginal an den möglichen Stellschrauben drehe. Schlimmer, ein schlechtes Gewissen habe, weil ich meinem „Schweinehund“ immer wieder nachgebe. Dadurch natürlich unzufrieden bin, was dazu führt, dass Frust aufkommt. Ein Teufelskreis.
Sind die Menschen besser dran, die nicht zum Arzt gehen, ihren Lebensstil den lieben Gewohnheiten unterordnen, auch wenn diese der Gesundheit entgegenstehen?
Irgendwann gibt es dann den „Schuss vor den Bug“, aber die moderne Medizin weiß da schon ein Medikament, oder die defekten Körperteile werden einfach weggeschnitten. Auf dem Weg dorthin machen sich diese Menschen aber bestimmt weniger Sorgen.
Aus dieser Erkenntnis heraus gehe ich heute ganz anders mit den Menschen um, die zu mir kommen, um von meinem Wissen und meinen Erfahrungen zu profitieren. Die meisten wissen schon ganz gut darüber Bescheid, was richtig ist und was falsch. Aber sie sind in ihren Lebensumständen eingesponnen. Die allerwenigsten (und ich vorneweg) würden ihre Lebensumstände radikal ändern. Es gibt genug Institutionen, Wohlmeinende, Geschäfte, die gefragt oder ungefragt erzählen, dozieren, belehren.
Da muss ich nicht auch noch mit anfangen. So spreche ich viel lieber mit den Menschen über ihre Gewohnheiten, Krankheiten. Tausche mit ihnen Erfahrungen aus, biete aus meinem erworbenen Wissen rund um Lebensmittel Alternativen. Ich freue mich dann, wenn ich höre, dass Seminarteilnehmer anfangen, ihr Brot selber zu backen (natürlich mit hochwertigem Getreide und vielleicht sogar dem eigenen Sauerteig), und mir erzählen, sie würden kein „fertiges Brot“ mehr kaufen, weil es ihnen einfach nicht mehr schmeckt.
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