Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)
Supermarkt bis zu einem Euro. Ein einfacher Naturjoghurt, in den man etwas Obst der Saison schneidet und einen Teelöffel Honig untermischt, würde nicht mal die Hälfte kosten. Aber das macht ja Arbeit und strahlt nicht den Lifestyle eines mit modernsten Marketingmethoden gepushten Produktes aus.
Abwechslungsreiche Ernährung
Ich habe jetzt so oft die „Abwechslung in der Ernährung“ bemüht, dass ich an dieser Stelle kurz klarstellen möchte, was ich darunter verstehe.
Tiefkühlpizza heute, Backofen-Pommes morgen, Mirácoli am Wochenende und als Nachtisch Fruchtjoghurt-Zubereitungen und Nussnougat-Aufstrich auf Toastbrot.
Klingt abwechslungsreich? Was das Design der Verpackungen und die Kreativität der Werbeaussagen angeht, ganz bestimmt. Doch enthalten all diese Industrieprodukte so gut wie keine Vitalstoffe in ihrem natürlichen Zusammenhang. Fehlende Aromen und Geschmäcker sind durch Fett, Salz, Farb- und Aromastoffe sowie Zucker ersetzt. Hier ist für den Organismus so gut wie keine Abwechslung vorhanden, auch wenn es ihm vorgetäuscht wird.
Im Januar Kohl und Schweinebauch, im Februar Rübengemüse mit Getreide, zum März Brotsuppe mit Käse, im April die ersten Kräuter in der Fastensuppe, im Mai die ersten Radieschen. Es kommen der Spargel und die Frühkartoffeln, und dann im Juni die ersten Freilanderdbeeren.
Ich möchte das an dieser Stelle nicht weiter ausführen – ich denke, Sie haben mich verstanden.
Abwechslung bedeutet nicht, jeden Tag drei bis zwölf verschiedene Lebensmittel zu essen. Aber über den Monat und das Jahr gesehen, am besten mit der Saison und der Verfügbarkeit, natürliche, wenig verarbeitete Grundlebensmittel. Das ist in meinen Augen Abwechslung.
Und wie oft am Tag?
Ich habe Ihnen so viel über das Essen erzählt, da mag der Eindruck entstehen, man wäre nur am Essen. Ist es eigentlich gut, immer zu essen? Natürlich nicht! Ich möchte noch einmal unsere Evolution bemühen. Wenn es dem Menschen nach langem Jagen und Sammeln endlich gelang, genug für eine Mahlzeit zusammenzuklauben, aß er, was reinging. Wusste er doch nicht, wann es wieder etwas geben würde. Auch die Menschen des Altertums aßen morgens, um genügend Kraft für das Tageswerk zu schöpfen. Dann abends, wenn es genug gab. Zu festlichen Gelegenheiten wurde üppigst aufgetischt, man langte zu. War doch beim einfachen Volk eher Schmalhans Küchenmeister.
Der Körper ist also daraufhin entwickelt, dass er mit einer Mahlzeit lange auskommen kann. Der Magen ist sehr dehnbar und kann sehr schnell eine große Menge, hoffentlich gut zerkaute, Nahrungsmittel aufnehmen. Mit Flüssigkeiten hält sich der Magen gar nicht lange auf, die reicht er gleich an die nachfolgenden Därme weiter, sie würden ihn nur unnötig füllen. An dieser Stelle verstehen Sie vielleicht auch, warum es keinen Sinn macht, vor einer Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken, um den Magen zu füllen und dann eventuell weniger zu essen.
Mehrere Mahlzeiten am Tag sind also eigentlich wider die Natur. In Ländern mit anderer Ernährungskultur wird das auch berücksichtigt. Essen die traditionellen Italiener nur wenig bis gar nichts zum Frühstück (Milchkaffe und Kekse), dann aber abends gut und im Kreise der ganzen Familie. Den Franzosen ist das Mittagessen die wichtigste Mahlzeit. In Spanien wird vor allem zu Abend gegessen.
Ein kräftiges Frühstück, ein üppiges Mittagessen, ein leckeres Abendbrot, begleitet von einem zweiten Frühstück und dem Nachmittagskaffee mit Kuchen. Das geht gar nicht. Arbeitet man nicht gerade in einem Steinbruch, kann der Körper mit diesem Überangebot nichts anfangen. Hier folgt er seiner jahrtausendealten Programmierung und legt alles, was er nicht direkt braucht, in den Fettdepots an.
Zurück zu den Mahlzeiten: Es gibt keine wirkliche Regel, wann Sie essen sollten. Im Idealfall eine Hauptmahlzeit. Denken Sie daran, dass der Körper nach einer guten Mahlzeit viel Kraft zum Verdauen braucht. So sollten Sie Ihre Hauptmahlzeit lieber nicht mitten in den Arbeitstag legen. Planen Sie noch zwei weitere, kleine und leichte Mahlzeiten für den Tag. Dazwischen möglichst nichts weiter. Keine Schokoriegel oder Franzbrötchen, keinen Apfel oder eine schnelle Banane. Diese Dinge gehören zu den beiden kleineren Mahlzeiten. Trinken dürfen Sie hingegen viel und oft. Aber auch hier muss ich einschränken. Keine zuckrigen Softdrinks, und auch Milch zählt eher
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