Gesunde Ernährung und andere Krankheiten (neues Wissen)
Nervensignalen sowie die Muskelentspannung zuständig.
In einer ausgewogenen Ernährung sollten genügend Salze mit aufgenommen werden, sodass eine extra Zufuhr überflüssig wäre. Trotzdem war der Appetit auf Salz (und auch hier nicht nur bei den Menschen) immer sehr groß. Als der Mensch lernte, Salz in reiner Form zu gewinnen, wurde ein begehrtes Handelsgut daraus. Wo reger Handel herrscht, sind die Begehrlichkeiten der Obrigkeit nicht fern. Salz wurde zum Teil extrem besteuert.
Im Mittelalter führten hohe Salzsteuern zu Mangelerscheinungen bei den armen Bevölkerungsschichten, die dadurch auf Salz verzichten mussten. Die einseitige Ernährung durch einfaches Getreide, meist ganz ohne Beigaben, konnte den Salzbedarf des Körpers nicht decken.
Heute ist Salz in den Industrieländern in fast unbegrenzter Menge vorhanden. Nutzte man es anfangs als Konservierungsmittel, wird es heute in großen Mengen sogenannten „veredelten“ Lebensmitteln der Industrie zugesetzt. So wird über den Mangel an Mineral- und Vitalstoffen hinweggetäuscht. Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Gelenkentzündungen und vieles mehr werden, um der Gewinnmaximierung willen, in Kauf genommen.
Also auch hier: Innerhalb der natürlichen Vorkommen von Salz konnte sich der Mensch bei einem diversifizierten Nahrungsangebot gut versorgen. Kaum konnte er es konzentrieren, fing er an, sich damit zu schaden.
Und dann ist da noch der Zucker:
Zucker – Die Droge des 21. Jahrhunderts
Es gibt nur einen angeborenen Geschmackssinn, und das ist der für „süß“. Verspricht Süße doch Zucker und damit schnelle Energie. Kohlenhydrate sind im Gegensatz zu Fett und Eiweiß reine Energiebringer. Einfache Zuckerverbindungen gehen schnell ins Blut und geben den nötigen Brennstoff für die Muskelbewegung. Auch das Gehirn bevorzugt ausschließlich den Einfachzucker Glucose. Für die langfristige Versorgung mit Zucker sind Polysaccharide, also die Mehrfachzucker, günstiger. Sie müssen von den Verdauungsenzymen erst in Einfachzucker gespalten werden, damit der Organismus seine Energie bekommt. Dieser Vorgang braucht seine Zeit, so geht die Zuckerabgabe langsam vonstatten.
Soweit die Theorie. In seiner Evolution ist einfacher, schnell wirkender Zucker für den Menschen ein Luxus gewesen, der schwer zu bekommen war. Süße Früchte, also Fruktose, wenn die Früchte reif waren. Honig, aber die Bienen ließen sich auch nicht so einfach um ihre Arbeit bringen. Und dann war der Mensch nicht das einzige Lebewesen, das Appetit auf Süßes hatte. Waren die Früchte endlich reif, warfen die Vögel vielleicht schon ehr da und, wer möchte sich schon mit einem Bären um den Honig streiten? So wurde der Körper meist durch die komplexeren Kohlenhydrate versorgt.
Als Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert die neue Welt eroberten, stießen sie auf das Zuckerrohr. Aus diesem ließ sich mit relativ wenig Aufwand Kristallzucker gewinnen. Jetzt konnte der Mensch süßen, was immer er wollte. Der Siegeszug des Zuckers begann.
Im 19. Jahrhundert wurde der Zucker im Norden Europas immer mehr abgelöst durch die Zuckerrübe und den Zuckerrübensirup. Dieses heimische Produkt war deutlich günstiger als der Kolonialzucker. Im 20. Jahrhundert wurden Verfahren zur Reinigung und zur Kristallisation des Rübenzuckers entwickelt, jetzt war der Weg frei für ungehemmten, billigen Zuckergenuss. Reine 4,1 kcal – leere Kalorien, da sie dem Körper weder Mineralstoffe noch Vitamine geben.
Eigentlich hatte die Natur sich etwas dabei gedacht, einfache Zuckerverbindungen dem Menschen schwer zugänglich zu machen. Aber auch hier hat der Mensch es geschafft, die Natur auszutricksen – und damit auch sich selbst. Übergewicht, Diabetes, Darmkrankheiten, um nur ein paar der Folgen zu nennen. Der Zucker wütet unter den Menschen, die sich seinem Konsum hingeben wie Berserker, und das bis heute.
Anfangs waren es noch kulinarische Kreationen, die höchstes Entzücken bereiteten. Feine Süßspeisen, Kuchen und Pralinen. Dann wurde der Zucker – er kostet ja nicht viel – auch immer mehr dazu verwendet, minderwertige Industrielebensmittel für den Konsumenten appetitlich zu machen.
Der Konsument langt gern und kräftig zu. Und er bezahlt auch noch dafür! Zum einen mit seiner Gesundheit, zum anderen aber auch mit Barem. Eine Fruchtjoghurtzubereitung, deren Inhaltsstoffe nur ein paar Cent kosten, kostet im
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