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Getäuscht - Thriller

Titel: Getäuscht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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wurde, diskutieren sie, ob der Anschlag der Regierung galt oder sich tatsächlich gegen Iwanow richtete. Der Innenminister zieht in Erwägung, alle Regierungsgebäude in Westminster räumen zu lassen. Das hier ist größer als ein Mordfall.«
    »Ich bin mit diesem Fall zu Ihnen gekommen«, sagte Kate langsam und deutlich. »Es ist mein gutes Recht, bis zum Ende mit dabeizubleiben.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mit Ihnen Verbindung aufgenommen. Ich war es, der heute Morgen in Ihrer Küche stand.«
    »Weil mein Team gute Arbeit geleistet hat. Sie wussten, dass ich auf eine heiße Spur gestoßen bin und haben mich um Hilfe gebeten.«
    »Ich glaube, die Sachlage hat sich in den letzten zwölf Stunden gewaltig verändert.«
    »Aber Jonathan Ransom kann Ihnen nicht weiterhelfen. Merken Sie denn nicht, dass er die Wahrheit sagt?«
    »Um ehrlich zu sein, nein. Die Sprengstoffrückstände, die wir auf seiner Kleidung gefunden haben, vernebeln mir wahrscheinlich den Blick. Sobald Ransom sich umgezogen hat, werden wir die Orte abfahren, an denen er angeblich seine Frau getroffen und gesehen hat. Wenn er uns nicht ein bisschen mehr liefert, bringe ich ihn auf direktem Weg nach Hereford zurück und helfe ihm zusammen mit ein paar Jungs vom Regiment auf die Sprünge.«
    »Sie wollen die Wahrheit aus ihm herausprügeln? Damit kommen Sie keinen Schritt weiter.«
    »Wir würden ihn nicht anrühren, das wissen Sie genau. Aber wir werden unser Bestes geben, ihm ein wenig Angst einzujagen.« Graves zog die Vorhänge zurück. »Offen gesagt glaube ich, dass unser guter Doktor lügt.« Graves ließ den Blick über den Hyde Park schweifen. »Ich bin überzeugt, dass er ganz genau weiß, wo seine Frau sich versteckt. Meine Theorie ist folgende: Ransom ist seiner Frau nicht hinterhergerannt, um sie aufzuhalten. Er wollte die Sache beschleunigen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Iwanow saß im ersten Mercedes, nicht im dritten. Ransom erkannte ihn im Vorbeifahren und wollte seiner Frau sagen, dass sie die Bombe früher zünden muss.«
    »Die Fenster der Limousinen waren schwarz wie die Nacht«, warf Kate ein. »Niemand konnte hindurchsehen. Ransom konnte nicht wissen, wer in welchem Wagen saß.«
    Graves drehte sich zu ihr um und verschränkte die Arme. »Ich denke, unsere Zusammenarbeit ist hiermit beendet.«
    Kate rührte sich nicht vom Fleck. »Wir müssen die Frau finden, die Russell die Videobotschaft geschickt hat. Über ihre Kontakte hat Russell den Tipp mit Victoria Street bekommen. Das bedeutet, ihr Informant hat Zugang zu der Organisation, die hinter dem Anschlag steckt. Vermutlich ist er selbst einer von denen, die ganz oben mitmischen. Es geht um dieses Netzwerk zuverlässiger Informanten. Wenn wir herausfinden, woher sie den Tipp hatte, wissen wir, von wem Emma Ransom ihre Befehle erhält. Die Frau ist der Schlüssel.«
    »Aber es ist unmöglich, sie zu finden. Die Chancen, dass wir die Nachricht bis zum Absender zurückverfolgen können, sind gleich null. Ich halte mich lieber an Ransom. Es steht Ihnen frei, den Fall nach Ihrem Ermessen weiterzuverfolgen, aber losgelöst von meiner Abteilung. Jonathan Ransom ist unsere Angelegenheit.« Graves ging zur Tür und öffnete sie. Zwei Beamte in Zivil tauchten auf und schauten ihn erwartungsvoll an. Graves gab ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass alles in Ordnung war.
    »Was ist mit Reg Cleak?«, wollte Kate wissen.
    »Mit wem?« Graves wurde schlagartig klar, von wem sie redete, und sein Gesicht wurde zu einer undurchdringlichen Maske. »Ach ja. Das mit Ihrem Partner tut mir leid.«
    »Ich werde von hier aus direkt zu Regs Frau fahren und ihr sagen, dass ich mich persönlich darum kümmern werde, seine Mörder zu finden - die für seinen Tod verantwortliche Gruppe oder Regierung. Es würde meine Ermittlungen sehr erleichtern, wenn ich auf die Ressourcen des MI5 zurückgreifen könnte.«
    »Gute Nacht, DCI Ford.«
    »Kommen Sie schon. Reg zuliebe.«
    Graves beugte sich nahe an sie heran, sodass sie die braunen Flecken in seinen blauen Augen und seinen entschlossenen Blick nicht übersehen konnte. »Wir befinden uns in der düsteren Welt des Geheimdienstes, DCI Ford. Hier tut niemand etwas aus reiner Menschenliebe.«

25.
 
    Jonathan blieb so lange unter der Dusche stehen, bis Graves die Tür aufriss und ihm in barschem Ton befahl, seinen Hintern in Bewegung zu setzen. Dabei warf er die Fußfessel ununterbrochen von einer Hand in die andere. Jonathan ließ sich

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