Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
fernab von den trauernden Familien, teilte Elliot Sanders seine unerquicklichen Untersuchungsergebnisse mit Sam und Martinez.
    »Es ist einwandfrei Klebstoff«, erklärte er. »Innen und außen. Auf Mrs. Eastermans Vulva und in ihrer Vagina sowie in der Harnröhre ihres Mannes.« Er schüttelte den Kopf. »Hundertprozentig kann ich es im Moment noch nicht sagen, aber ich nehme an, dass der Täter die Opfer gewaschen und abgetrocknet hat, um sich dann mit irgendeinem speziellen Gerät an die Arbeit zu machen. Es könnte eine Spritzenpumpe gewesen sein, aber ebenso gut eines dieser Geräte, mit denen man Truthähnen Wasser oder Bier unter die Haut spritzt, damit sie beim Braten nicht austrocknen.«
    Die beiden Detectives blickten einander sprachlos an.
    »Und da ist noch etwas«, fuhr Sanders fort. »Die Waffe, mit der sie getötet wurden, hatte eine glatte Klinge. Es wurde präzise und sorgfältig geschnitten, nicht wild drauflosgeschlitzt. Nichts lässt auf eine gezahnte Schneide schließen, und es gibt keine auffälligen Einrisse. Die Klinge ist wahrscheinlich zweieinhalb Zentimeter breit, eher noch breiter.«
    »Und wie viele Millionen gibt es davon in dieser Scheißstadt?«, schimpfte Martinez.
    Sanders ging nicht auf diese Bemerkung ein. »Ich habe an Mister Eastermans linkem Fußknöchel und am rechten Bein seiner Frau ein paar Spuren gefunden, die von Fesseln herrühren könnten«, fuhr er fort.
    »Das wird ja mit jeder Sekunde abartiger«, meinte Martinez.
    »Oder teuflischer«, entgegnete Sam. Dabei wurde ihm mit schrecklicher Deutlichkeit bewusst, wie hilflos sie angesichts wahrer Boshaftigkeit waren.
    Dann rettete ihn sein Schnupfen, weil er wieder einmal laut und heftig niesen musste, was ihn gewissermaßen auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte.
    »Du hast gesagt, da wären noch ein paar Dinge«, erinnerte er Sanders.
    »Die Leute von der Spurensicherung haben Blut in der alten Kunstgalerie gefunden, allerdings nur wenig. Außerdem Kokainrückstände«, sagte der Gerichtsmediziner. »Ich halte euch auf dem Laufenden.«

10
    Während der Rest des Teams im Umfeld der ehemaligen Oates Gallery Ermittlungen bei den Nachbarn anstellte, hatten sich Sam und Martinez zum Easterman-Haus auf dem La Gorce Drive begeben, einem wunderschönen, eierschalfarbenen, zweistöckigen Gebäude, das über einen Vorgarten verfügte, dessen Palmen einen direkten Einblick verhinderten, wodurch das Haus potentiell gefährdeter war, was Einbrüche und ähnliche Verbrechen anging.
    Der Durchsuchungsbefehl war beantragt, aber noch nicht erteilt worden, doch die nächsten Angehörigen hatten ihre Einwilligung gegeben, dass die Polizei sich im Haus umsah, denn sie waren verzweifelt bemüht, den Ermittlern auf jede nur denkbare Weise zu helfen. Die Detectives wussten, dass die Verwandten ihnen zu gegebener Zeit eine Flut von Fragen stellen würden - von denen viele nicht zu beantworten sein würden -, doch nun mussten sie den Schock überwinden. Sam und Martinez wollten morgen mit ihnen sprechen.
    Jetzt gab es erst einmal eine mögliche Zeugin, die sie verhören mussten: Mayumi Santos, die philippinische Haushälterin des Ehepaares, die am frühen Freitagabend zurückgekommen war, nachdem sie die vorausgegangenen vierundzwanzig Stunden, die sie jede Woche freihatte, bei ihrer Kusine verbracht hatte. Bei ihrer Rückkehr hatte sie Suzys verängstigte Mutter angetroffen, die auf ein Lebenszeichen von ihrer Tochter wartete.
    Jetzt, da sie in der Küche ihrer Arbeitgeber saß, wirkte Mayumi verstört.
    »Mrs. Stein mir sagen, sie Mrs. Easterman viele Male angerufen, wenn nicht nach Bal Harbour gekommen.« Sie sprach zwar gestelzt, aber schnell. »Und dann sie hergekommen, und wir in Schlafzimmer gegangen, und ich sehen, sie haben dort nicht geschlafen, denn wenn Mrs. Suzy ...« Sie verstummte und brach in Tränen aus.
    Die Küche, in der sie saßen, war ein Palast aus Granit und funkelndem Edelstahl. Nach der Vernehmung würden die Detectives die Frau bitten müssen, das Haus zu verlassen, um mögliche Spuren und Beweismaterial zu schützen. Da Mayumi aber schon seit gestern Abend hier war, hier geschlafen, gebadet, gekocht, gegessen und abgewaschen hatte, konnten Sam und Martinez sich nicht vorstellen, dass groß etwas zu gewinnen war, wenn man die schockierte junge Frau hastig aus dem Haus schaffte, in dem sie möglicherweise niemals wieder würde leben dürfen. Da war es rücksichtsvoller, hier mit ihr zu sprechen; vielleicht brachte

Weitere Kostenlose Bücher