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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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es sogar mehr.
    »Ist Ihnen aufgefallen, dass im Haus irgendetwas fehlt, Miss Santos?«, fragte Sam.
    Sein Blick fiel auf einen Messerhalter, der sich an der Wand über einer Arbeitsplatte aus Granit befand. Er zählte sechs Messer unterschiedlicher Größen, die sich alle dort befanden, wo sie hingehörten, und unbenutzt aussahen. Dennoch würde er später dafür sorgen, dass jedes Messer, das über eine glatte Klinge verfügte, die zweieinhalb Zentimeter breit oder breiter war, auf Spuren untersucht wurde, die der Mörder möglicherweise nicht hatte beseitigen können.
    Die Augen der jungen Frau folgten seinem Blick und weiteten sich entsetzt. »Nichts, Sir.«
    »Können Sie uns zeigen, wo die übrigen Messer aufbewahrt werden?«, fragte Martinez.
    »Ja, Sir.« Mayumi stand auf und ging quer durchs Zimmer zu mehreren tiefen Schubladen, zögerte dann aber. »Darf ich berühren?«
    Sam stellte sich rechts neben sie. »Meinen Sie, Sie könnten die Schubladen mit einem Finger aufziehen?«
    »Ich sie heute schon geöffnet wie normal«, antwortete Mayumi. »Tut mir leid.«
    »Das ist schon in Ordnung, Ma'am«, sagte Martinez.
    Sie öffnete eine breite Schublade. Als Sam hineinblickte, sah er ein ordentlich arrangiertes Sortiment handelsüblicher Küchen-, Hack-, Schäl- und Tourniermesser.
    Mayumi zählte die Messer mit Flüsterstimme durch.
    »Alle da«, erklärte sie schließlich.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Martinez.
    »Ja, Sir.«
    »Vielen Dank«, sagte Sam.
    Martinez wechselte das Thema. »Sie haben gesagt, Sie konnten sehen, dass Mr. und Mrs. Easterman nicht hier geschlafen haben.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Mayumi. »Ich konnten erkennen daran, weil es sehen anders aus, wenn Mrs. Suzy Bett selber machen.«
    »Wann haben Sie ihre Betten das letzte Mal gemacht?«, fragte Sam.
    »Donnerstagmorgen.«
    Darüber hinaus hatte Mayumi kaum etwas zu bieten. Soweit sie es beurteilen konnte, schien nichts im Haus durcheinander zu sein. Ebenso wenig gab es Anzeichen dafür, dass während ihrer Abwesenheit Besucher hier gewesen waren.
    »Ich kontrollieren den Geschirrspüler«, sagte sie, »für die Fälle, dass ich ihn müsste leeren, aber nichts drinnen.«
    »Ist das normal?«, fragte Martinez. »Nach Ihrem freien Tag?«
    »Nicht so normal, Sir.« Mayumi hielt einen Moment inne und fügte dann mit schlichter Logik hinzu: »Aber wenn sie nicht waren hier, dann sie konnten keine Teller benützen.«
    »Sie glauben also nicht, dass sie hier gekocht haben?«, fragte Sam.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Es sehen nicht so aus, als hätten sie getan.«
    »Haben die Eastermans selbst gekocht, wenn Sie Ihren freien Tag hatten?«, fragte Martinez.
    »Manchmal.«
    »Ist Ihnen aufgefallen, ob die Laken auf dem Bett die waren, die Sie aufgezogen hatten?«, fragte Sam.
    »Ich nicht kontrolliert haben, Sir«, erwiderte Mayumi.
    Gemeinsam gingen sie nach oben und inspizierten das Bett.
    »Darf ich Ecke hochheben?«
    »Nur zu«, meinte Martinez.
    Mayumi hob eine Ecke der Tagesdecke, schaute sich das Bettzeug darunter genauestens an, betrachtete die glatte Baumwolle und die perfekt eingeschlagenen Ecken.
    »Ich haben dieses gemacht«, erklärte sie schließlich.
    »Gute Arbeit«, meinte Martinez.
    »Vielen Dank, Sir«, erwiderte Mayumi und stand wieder kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    Obwohl die Spurensicherung später jeden Millimeter jedes Bettlakens und jedes Kopfkissenbezuges untersuchen würde, genau wie die Matratze darunter, wussten Sam und Martinez, dass es sie sehr überrascht hätte, wenn sie im Bett der Eastermans irgendetwas fanden, das von Interesse gewesen wäre.

11
    8. Februar
    Niemandem im Dezernat gefiel es, sonntags arbeiten zu müssen, schon gar nicht an einem Mordfall.
    Außerdem erwartete Sam und Martinez die unangenehme Aufgabe, den erschütterten Familien zweier auf grauenvolle Weise ermordeter junger Leute ihre Aufwartung zu machen.
    Die Menschen reagierten unterschiedlich auf Ermittlungen in einem Mordfall. Einige waren abgestumpft, andere wütend und aggressiv. Manche Angehörige waren nicht in der Lage, sich mit irgendetwas auseinanderzusetzen, was über die nackte Tatsache des Todes hinausging - oder nicht einmal das. Andere wollten irgendetwas tun, um zu helfen, den Täter zu fassen, der ihnen einen geliebten Menschen geraubt hatte.
    Es war für die Polizeibeamten eine sehr undankbare Aufgabe, der sie sich am liebsten entzogen hätten.
    In diesem Fall aber waren die Leute gefasst, gingen offen mit ihrem

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