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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Küche gekommen und hatte gefragt, ob Sam ein frühes Frühstück oder ein spätes Abendessen wünsche; falls Letzteres der Fall sei, könne er die Minestrone empfehlen.
    Die Suppe schmeckte vorzüglich, und zu allem Überfluss war die Musik, die im Hintergrund in perfekt gemäßigter Lautstärke lief - »Summertime« von Leontyne Price - eines von Sams Lieblingsstücken und Balsam für seine müde Seele. Sam war selbst ein guter Musiker und mit einem kräftigen Bariton gesegnet, der ihm bereits mehrere Soloparts beim hiesigen Amateurensemble S-BOP eingebracht hatte, der South Beach Opera.
    »Ihr habt jetzt einen neuen Stammkunden«, hatte er damals gesagt und Wort gehalten.
    Martinez mochte das Lokal ebenfalls, obwohl er mehr auf die kubanische Küche stand. Außerdem wohnte er auf der Alton Road, sodass das Opera Café nicht auf seinem Weg lag.
    Was immer Matt Dooley zubereitete, war ein Genuss. Er sagte, es liege daran, dass er die Grenzen kenne, über die ein durchschnittlicher Koch sich niemals hinauswagen sollte. »Ich bin kein Gourmetkoch«, behauptete er von sich selbst. »Allerdings bin ich einen ganzen Stiefel besser als die meisten Fließbandköche.« Und Simone Regan - eine schlanke, attraktive Brünette in den Vierzigern mit zartgrünen Augen - war die perfekte Partnerin für Dooley. Sie wusste genau, wie sie sich um ihre Kunden kümmern musste. Sam hatte miterlebt, wie sie selbst mit den schwierigsten Gästen fertiggeworden war, meist auf die sanfte, manchmal aber auch auf die harte Tour, zumal Dooley ihr notfalls den Rücken stärken konnte.
    Dooley war ein großer, schwerer Kerl, der wie ein harter Brocken wirkte, aber sanfte braune Augen besaß. Und mit Simone ging er so zärtlich um wie eine Katzenmutter mit ihren Kleinen, wenn sie schlappmachte oder einen ihrer schrecklichen Migräneanfälle bekam, der diese tüchtige, energiegeladene Frau in ein zitterndes Bündel verwandelte.
    Und all das waren die Gründe dafür gewesen, dass er sofort an das Opera Café gedacht hatte, als Cathy mit Grace über den Karrierewechsel sprach, den sie in Erwägung zog.
    Sie habe in letzter Zeit viel nachgedacht, hatte sie gesagt, über ihren verstorbenen Stiefvater Arnold Robbins - einen Mann, den sie innig geliebt hatte und der erste, der Cathy in ihrem zerrütteten jungen Leben adoptiert hatte. Robbins hatte eine kleine, erfolgreiche Kette von Restaurants geleitet, die »Arnie's« hießen, bis er und Cathys Mutter Marie brutal ermordet wurden. Jetzt, mehr als acht Jahre später und auf der Suche nach einer neuen Richtung für ihr Leben, hatte Cathy sich plötzlich wieder an Arnie's erinnert.
    »Weißt du, es ist beinahe so, als würde er versuchen, mir zu helfen«, hatte Cathy zu Grace gesagt. »Nur dass Arnie immer leckeres Essen gekocht hat, das allein schon dadurch, dass es auf der Karte stand, die Arterien der Leute verstopft hat, und dass ich stattdessen schmackhaftes, gesundes Essen kochen möchte.«
    Wie viele andere Menschen im Großraum Miami auch, hatte Grace das zwar gedacht, aber nicht übers Herz gebracht zu sagen, da weder sie noch Sam die Begeisterung ihrer Tochter mit Füßen treten wollten.
    Als hätte Cathy ihre Gedanken gelesen, hatte sie seufzend hinzugefügt: »Nur gibt es hier noch zehn Trizillionen andere Leute, die genau das möchten.«
    »Es ist mit Sicherheit ein Arbeitsfeld, in dem es viel Konkurrenz gibt«, meinte Grace.
    »Ich will natürlich erst mal lernen, vielleicht eine Art Lehrstelle annehmen«, sagte Cathy. »In Sacramento habe ich als Kellnerin gearbeitet.«
    »Das hast du mir noch nie erzählt.« Grace war überrascht.
    »Die Frau, für die ich gearbeitet habe, hat gesagt, ich hätte Talent.« Cathy lächelte. »Nicht unbedingt fürs Kellnern, aber ich hätte eine Antenne dafür, was die Kunden wollen. Deshalb habe ich meine Chefin in den Nächten, in denen sie frei hatte, als Geschäftsführerin vertreten.«
    »Ich bin beeindruckt«, hatte Grace erwidert.
    »Ich habe euch beiden nichts davon erzählt. Wenn ihr gewusst hättet, wie gut es mir ging, hättet ihr euch wahrscheinlich Sorgen gemacht, dass ich nie wieder nach Hause komme.«
    Das konnte Grace nicht bestreiten.
    »Ich finde auch, dass sie sich ein sehr hartes Geschäft ausgesucht hat«, hatte Sam später dazu gesagt, »aber verglichen mit Leichtathletik ist es wahrscheinlich ein Spaziergang im Park.«
    »Auf Wettkampf-Leichtathletik mag das ja zutreffen«, erwiderte Grace. »Auf Trainerarbeit nicht unbedingt.«
    »Sie

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