Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged
Floridas, wo es den reinsten und weißesten Sand des ganzen Bundesstaates gab. Vielleicht stammte er aber einfach nur aus einem der Bunker der zahlreichen Golfplätze in der Gegend. Mit etwas Zeit waren sie wahrscheinlich in der Lage, ihn genauer zu analysieren und die Möglichkeiten einzugrenzen. Aber für den Augenblick wussten sie nur, dass es kein Sand war, der von einem der hiesigen Strände stammte.
Doch niemand konnte sich vorstellen, wie ihnen das helfen sollte, die Mörder der Aquariumsopfer zu überführen.
Aber es war wenigstens etwas.
Sam kam zu spät nach Hause, um den Freitagabend so zu begehen, wie er es liebte; zu spät, um dabei zu sein, wenn die Sabbatkerzen angezündet wurden und die Familie sich um den Sabbattisch versammelte, was sogar Grace im Laufe ihrer Ehe zu schätzen gelernt hatte. Sie war das Kind einer italienischen Katholikin und eines schwedischen Protestanten, und es bereitete den Beckets Freude und erheiterte sie, bei Anlässen wie Thanksgiving die bemerkenswerte ethnische Vielfalt ihrer Familie und ihre unterschiedlichen nationalen und religiösen Hintergründe aufzulisten, wobei Sam bis zu Joshuas Geburt immer behauptet hatte, er gehe als »afrikanisch-bahamaischer-episkopal-jüdischer Nachfahre eines entlaufenen Sklaven« aus diesem Schmelztiegelwettbewerb einwandfrei als Sieger hervor.
Obwohl es heute Abend schon spät war und sein Sohn fest schlief, wartete Grace auf ihn: mit einer Suppe aus Kartoffeln und Rindfleisch, die in einem Kupfertopf köchelte, einem Laib Ciabatta, der nur noch angeschnitten werden musste, und dem Rest des guten Chiantis, den sie sich am Vorabend gegönnt hatten und der jetzt auf dem Küchentisch stand.
Sam küsste seine Frau, ließ sich auf einen der Stühle sinken und kraulte Woody hinter den Ohren, während der Hund sich an sein rechtes Bein kuschelte.
»Heute werde ich ja richtig verwöhnt«, meinte Sam.
Er hatte ihr bereits erzählt, dass Jessica das Mittagessen gebracht hatte.
»Das kann nur bedeuten, dass du es verdienst«, erwiderte Grace.
»Von wegen appetitlich genug, um daran zu knabbern«, raunte Sam. »Schau sich einer diese Frau an.«
Sinnlich war es nicht, was sie anhatte - Reizwäsche oder schwarze Spitze waren nicht Grace' Ding -, doch wirkte sie in einem seiner alten weißen Hemden erotischer als jede Doppelseite von Gentlemen's Quarterly.
»Du siehst müde aus«, sagte sie und schöpfte dabei die Suppe in eine Keramikschale.
»Ich bin auch müde«, erwiderte er.
»Zu müde, um eine Idee zu besprechen, die mir gekommen ist?« Sie stellte die Schale vor ihn auf den Tisch, schnitt ihm ein großes Stück Brot ab und schenkte ihm ein Glas Wein ein.
»So müde bin ich nun auch wieder nicht.« Er griff nach ihrer Hand. »Danke, Gracie.«
»Gern geschehen«, erwiderte sie, erfreut, dass er sich immer noch die Mühe machte, ihr für kleine Nettigkeiten und Gefälligkeiten zu danken.
»Und wie sieht diese Idee aus?«, fragte er und aß einen Löffel Suppe.
»Meinst du, Al hätte was dagegen, wenn wir für ihn und Jessica eine Party geben?«
Sam zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Eine Party?«
Sie setzte sich neben ihn. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas selbst auf die Reihe bekommt, aber ich glaube, dass die beiden Spaß daran hätten. Wenn du meinst, es wäre okay, würde ich das sehr gern in die Hand nehmen.«
»Du bist wirklich eine tolle Frau«, sagte Sam.
»Ist das ein Ja?«
»Absolut«, antwortete er. »Nur dass ich nicht weiß, ob wir irgendjemanden vom Dezernat einladen können.«
»Du meinst, Al und Jessica erzählen das den Leuten wirklich noch nicht?« Sie verzog das Gesicht. »Ich weiß nicht, wen wir dann einladen könnten. Ich habe Al noch nie darüber reden hören, dass er außerhalb des Büros Freunde hat.«
»Im Grunde hat er außerhalb des Büros fast kein Leben«, gab Sam zurück.
»Vorher vielleicht nicht«, sagte Grace, »aber jetzt schon.«
»Vielleicht sollten wir einfach ein Abendessen mit der Familie veranstalten, weil unsere Familie ja auch seine ist.«
»Wäre mir recht«, sagte Grace. »Sollte es eine Überraschung werden, oder sollten wir es vorher mit ihnen besprechen? Was meinst du?«
»Ich finde, wir sollten es Al sagen und es ihm überlassen, ob er Jessica davon erzählen will oder nicht.«
»Damit bleibt nur noch das größte Problem«, erklärte Grace. »Einen Abend zu finden, an dem ihr beide freihabt. Bei dem aktuellen Fall ist es sicher nicht einfach,
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