Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
Hotel ziehen?«, fragte sie.
    »Sicher«, meinte Sam. »In ein Hotel, zur Familie, zu Freunden ...«
    »Solange wir wissen, wo Sie sich aufhalten«, sagte Martinez.
    Endlich begriffen die beiden.
    »O Gott, Tony«, stieß Karen hervor und war wieder den Tränen nahe. »Wem sagst du das«, bekräftigte ihr Ehemann.
    »Was für ein Pärchen«, seufzte Sam, als sie wieder draußen waren.
    »Es ist gut, da raus zu sein«, erwiderte Martinez.
    Dies hier war nicht nur ein brutaler Mord. Es war eine besondere Form der Entwürdigung, die bereits ein zweites Mal begangen worden war. Es verursachte ihnen Übelkeit im Magen und Schmerzen in der Seele.
    Und dann geschah das, was immer geschah, wenn sie es mit extrem schlimmen Fällen zu tun bekamen: Auf einmal waren sie entschlossen, ihre Arbeit so gut zu machen, wie ihre Fähigkeiten es ihnen erlaubten.
    Möglichst noch besser.

33
    Sam und Martinez hatten Glück mit Karen Christous Nachbarn, allerdings nur insofern, als fast alle zu Hause waren, als sie bei ihnen klopften. Damit hatte es sich dann auch schon mit dem Glück, denn kein Nachbar gab zu, am Abend zuvor oder in der Nacht etwas Verdächtiges gesehen oder gehört zu haben.
    Zumindest waren sie zu Hause und konnten deshalb abgehakt werden auf der immer längeren Liste der Dinge, die das Dezernat zu erledigen hatte. Alles, was auf dieser Liste stand, war mühsam, vieles sogar Plackerei, und da eine heiße Spur fehlte, mussten die Dinge akribischer denn je angegangen werden. Nicht dass die Detectives sich allzu sehr darüber beschwert hätten, denn sie wussten einer wie der andere, dass es nun einmal so war in diesem Job, und solange sie am Ende ans Ziel kamen, war es alle Mühe wert. Was es zwar nicht einfacher machte, aber dafür wurden sie bezahlt, und sie waren es den Opfern schuldig.
    Ein Gutes hatte der Tag.
    Jessica Kowalski hatte frei, und als sie von den neuen Morden erfuhr, verspürte sie plötzlich das dringende Bedürfnis, etwas für ihren frischgebackenen Verlobten zu tun, und so brachte sie ihm und seinem Partner in einem Picknickkorb das Mittagessen. Knusprige Brötchen, kanadischen Cheddarkäse, kaltes Hühnchen und Mineralwasser.
    »Wein habe ich nicht mitgebracht«, sagte sie. »Weil ihr zwei ja an dem Fall arbeitet.«
    »Du machst Witze«, erwiderte Martinez. »Wenn wir das hier alles essen, dösen wir den Rest des Tages sowieso nur noch vor uns hin.«
    »Es ist zu viel?«, fragte Jessica.
    »Und wenn schon«, sagte Sam. »Das ist das Beste, was in diesem Laden je einer für uns getan hat.«
    »Außerdem bedeutet es, dass ich dich zu sehen bekomme«, sagte Martinez.
    »Ich hoffe, dir ist klar, dass wir uns an so etwas gewöhnen könnten«, meinte Sam.
    Jessica stieg eine leichte Röte in die Wangen. »Ich nehme an, dass Grace solche Sachen nicht hinbekommt - nicht bei ihrem Beruf und mit dem Baby, das sie versorgen muss.«
    Sam lächelte. »Oh, du wärst erstaunt, wie viel Grace hinbekommt.«
    Ansonsten gab es an diesem Tag nicht mehr viel Gutes.
    Am Tag des Doppelmordes.
    Des inzwischen vierfachen Mordes.
    »Wann spricht man eigentlich von einem Serienmord?«, fragte Jessica, kurz bevor sie ging.
    »Das ist etwas anderes als das hier«, erwiderte Martinez und klopfte auf seinen Schreibtisch. »Hoffen wir.«
    »Wenn mindestens zwei Menschen in gewissem zeitlichen Abstand vorsätzlich getötet wurden«, antwortete Sam. »Obwohl Cops dazu neigen, erst dann von einer Serie zu sprechen, wenn mehr Beweismaterial vorliegt.«
    »Mit anderen Worten, wenn mehr Tötungsdelikte begangen wurden«, erklärte Martinez.
    »Gott bewahre!«, meinte Jessica.
    Obwohl jedem, der mit den Ermittlungen zu tun hatte, auf bedrückende Weise bewusst war, dass die Inszenierung der Morde es wahrscheinlich machte, dass dem Täter möglicherweise der Sinn danach stand, sein »Werk« mit einem dritten Paar abzurunden.
    Gott bewahre, wie Jessica gesagt hatte.
    Am späten Nachmittag endlich fanden sie etwas.
    Ein paar Sandkörner, die in den Radspuren auf dem Rasen der Christous entdeckt worden waren.
    Auf den ersten Blick nicht gerade der große Wurf, wenn man bedachte, dass die Prairie Avenue zu Miami Beach gehörte. Allerdings erklärten die Mitarbeiter der Spurensicherung, dass dies hier kein Miami-Beach-Sand war, denn der hatte eine goldene Farbe und war von der Struktur vergleichsweise grobkörnig.
    Der Sand aus den Radspuren aber war weiß und viel feiner, eher wie der Sand an der Golfküste oder von den Stränden im Nordwesten

Weitere Kostenlose Bücher