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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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weniger vielversprechend.
    So eifrig die Detectives auch suchten, sie fanden im Hinblick auf Beatty nichts mehr, was von Bedeutung gewesen wäre - nichts bei der Anwaltskammer Floridas, keine weiteren Skandale, keine Gaunereien, keine laufenden Verfahren gegen ihn.
    Sie fanden nichts bei der NCIC, der Verbrecherdatenbank des FBI, und auch nichts bei den Polizeibehörden.
    Weder Krankenhäuser noch Pflegeheime hatten den Diebstahl von Rolltragen oder Seilwinden gemeldet.
    Plastikkuppeln wurden auch nicht vermisst.
    Keine Geschäfte oder Websites, die zugaben, ungewöhnlich große Mengen Klebstoff verkauft zu haben.
    Niemandem war bekannt, dass Suzy oder Michael Easterman sich jemals irgendeiner Form von Psychotherapie unterzogen oder Medikamente gegen Angstzustände gebraucht hatten - was die Tür zu einer möglichen Verbindung zu André Duprez zuschlug.
    Zwei Stunden später rief Rachel Weinman an, um den Detectives mitzuteilen, dass sie den Namen Allison Moore nirgendwo in den Akten der Kanzlei gefunden habe.
    »Zufälle sind manchmal wirklich nur Zufälle«, sagte Sam.
    »Vielleicht«, erwiderte Martinez. »Aber beide sind immer noch von Interesse für uns, richtig? Und die Beschuldigung der Vergewaltigung tut da nicht weh.«
    Sam nickte bloß.
    Die Information, die ihnen inzwischen über das Nummernschild des VW-Kombis vorlag, enthielt nichts, was sie nicht bereits voller Pessimismus erwartet hatten. Das Nummernschild ließ sich zu einem PKW zurückverfolgen, der einer Frau in Naples gehörte, die ihren Chrysler im vergangenen November als gestohlen gemeldet hatte - was das Nummernschild völlig unnütz machte, da die Möglichkeit bestand, dass der Kombi ebenfalls gestohlen war. Aber zumindest bestätigte es, dass das Fahrzeug mit hoher Wahrscheinlichkeit verdächtig war. Vielleicht war es sogar beim vorausgegangenen Verbrechen an den Eastermans benutzt worden - vermutlich mit einem anderen Satz gestohlener Nummernschilder.
    Die Fotos von der Windschutzscheibe waren vergrößert und genauestens untersucht worden. Es wurde deutlich, dass dunkle Plastikfolie auf das Glas geklebt worden war, die der Fahrer möglicherweise nur für diese eine Fahrt benutzt hatte, da es schwierig gewesen sein musste, durch die extrem dunkle Folie aus dem Inneren nach draußen zu sehen. Außerdem hätten Streifenpolizisten den Kombi bei Tageslicht angehalten.
    »Und falls die Folie dem Wachmann am Tor aufgefallen wäre«, sagte Sam, »hätte der Fahrer den Kombi einfach wenden und abhauen können.«
    Im Endeffekt hieß das allerdings nur, dass man unmöglich sagen konnte, ob mehr als ein Fahrgast - oder Opfer - im Kombi gewesen war.
    Als Nächstes standen weitere trauernde Verwandte auf der Tagesordnung. Zuvor aber gönnten sich die Detectives eine kurze mentale Auszeit. Beide wünschten sich, zu Hause bei ihren Lieben zu sein, weit weg von der Hässlichkeit ihrer Arbeit.
    Für Martinez war es ein ganz neues Gefühl, sich so etwas wünschen zu können.
    »Ich dachte, der Tag hätte gar nicht schlimmer werden können«, sagte Sam gegen achtzehn Uhr am Telefon zu Grace. »Der Vater und die Schwester der jungen Frau haben viel Würde an den Tag gelegt, aber es war nicht zu übersehen, dass das Ganze sie innerlich auffrisst.« Er schüttelte den Kopf. »Und dann erst die Duprez-Eltern.«
    »Das alles ist zu viel«, sagte Grace mit sanfter Stimme. »Für dich und auch für Al.«
    »Wenn wir nicht tun, wofür man uns bezahlt, sind wir nichts wert«, erwiderte Sam.
    »Ihr tut, was ihr könnt«, widersprach Grace. »Mehr kann niemand erwarten.«
    »Da draußen sind vier Familien, deren Welt zusammengebrochen ist«, klagte Sam. »Die haben das Recht, verdammt viel mehr zu erwarten.«
    Grace zögerte. »Es ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt, dich danach zu fragen, aber bleibt es dabei, dass wir das Abendessen für Al und Jessica ausrichten?«
    »Ich weiß es noch nicht.«

44
    Montags holten sich Evelyn und Frank Ressler ihr Abendessen meist in einem Restaurant, denn nachmittags gingen sie gern zum Tanztee in ihre Synagoge in Surfside, und das Essen dort taugte nicht viel, gelinde gesagt.
    Evelyn war einundsiebzig, Frank drei Jahre älter, aber beide waren noch verliebt wie am ersten Tag. Evelyns Haar war silbergrau, Frank hatte kaum noch welches. Beide brauchten eine Lesebrille, und Frank hatte ein Gebiss. Aber beide waren gesund und bei wachem Verstand.
    Es gab Leute, die maulten, die Resslers hätten nur Augen füreinander, doch sie selbst

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