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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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verabschiedeten. »Ich hoffe nur, dass Al nicht krank wird, obwohl man es kaum mitbekommen hat, weil er sich tapfer hält.«
    Sam blickte zu Martinez, der sich soeben bei Grace bedankte. Er befürchtete, dass Jessica recht hatte, denn sein Freund sah alles andere als gesund aus. Und wenn Martinez jetzt tatsächlich die Grippe bekam, war das der letzte Nagel in den Sarg der Kreuzfahrt.

63
    20. Februar
    »Mann, fühl ich mich mies«, sagte Martinez vor der Teambesprechung am Freitagmorgen zu Sam. »Ich glaube, das ist mehr als ein Schnupfen.«
    »Meinst du, du hast Fieber?«, fragte Sam.
    »Wenn ich Fieber habe«, entgegnete Martinez mit finsterer Miene, »will ich es gar nicht wissen.«
    Der Tod der Resslers hatte ihnen nichts gebracht außer weiteren Kopfschmerzen. Evelyns und Franks letzte Mahlzeit hatte aus Fisch, Kartoffeln, Karotten und Temazepam bestanden, einem weder griechischen noch ungarischen Essen. Barbara Herman war der Meinung, dass ihre Eltern am letzten Abend ihres Lebens wahrscheinlich zu Hause gegessen hatten.
    Der Fall wies die gleichen Merkmale auf wie die ersten beiden Morde: Die Opfer waren entführt und gefesselt worden, und sie hatten die gleiche Droge im Körper, die gleichen tödlichen Wunden an den Kehlen. Und ihre Leichen waren auf die gleiche bizarre Art und Weise zur Schau gestellt worden.
    »Eine regelrechte Parade, mit der man uns vorführt«, sagte Sam jetzt.
    »Oh, Scheiße ...«, sagte Martinez mit schwacher Stimme.
    Dann brach er zusammen.

64
    Da sie an diesem Morgen nicht arbeiten musste, war Cathy früh wieder im Haus ihrer Eltern, um Grace beim Aufräumen zu helfen.
    »Das war wirklich nicht nötig«, sagte Grace, als sie gerade mit vereinten Kräften versuchten, die Veranda wieder in ihren üblichen Zustand zu versetzen.
    »Ich wusste, dass Sam nicht bleiben konnte, um zu helfen. Und warum solltest du das hier allein machen?«
    »Ich bin dir sehr dankbar«, erwiderte Grace.
    Cathy wartete bis zu ihrer Kaffeepause in der Küche, um die Frage zu stellen, die ihr unentwegt durch den Kopf ging.
    »Was hältst du wirklich von Jessica?«
    »Ich halte sie für eine liebenswerte Person«, antwortete Grace. »Ich kenne sie zwar noch nicht allzu gut, aber ich bin sicher, sie ist die Richtige für Al.«
    »Ich wollte, das könnte ich auch sagen«, gab Cathy zurück.
    »Freust du dich denn nicht?« Grace war überrascht. »Was für ein Problem hast du mit Jessica?«
    »Du wirst mich auslachen.«
    »Das bleibt abzuwarten.«
    »Ich glaube, sie ist eifersüchtig auf dich«, sagte Cathy.
    »Dann hast du recht«, antwortete Grace. »Dann kann ich dich nur auslachen.«
    »Es ist nur so ein Gefühl ... obwohl ich weiß, dass sie den halben Abend damit zugebracht hat, dir zu erklären, wie nett du bist.«
    »Sie hat mir immer wieder gesagt, wie dankbar sie sei. Nach einer Weile habe ich sie gebeten, das zu lassen, denn du weißt ja, dass es uns einfach Freude gemacht hat, das Essen zu arrangieren.«
    »Du hast es für Al getan«, sagte Cathy.
    »Das stimmt nicht ganz«, erwiderte Grace. »Natürlich ist es Al, für den wir uns am meisten freuen, aber Jessica hat Liebe in sein Leben gebracht.«
    »Ich habe sie dabei beobachtet, wie sie dich die ganze Zeit angesehen hat«, fuhr Cathy fort. »Und ich habe sie dabei beobachtet, wie sie Sam angeschaut hat.« Sie hielt einen Moment inne. »Ich glaube, sie ist in ihn verliebt.«
    »Das ist verrückt«, erwiderte Grace.
    »Wieso?«
    »Weil sie Martinez liebt.«
    »Vielleicht«, räumte Cathy ein.
    »Ach, hör auf«, rief Grace und lachte. »Es ist ein verrückter Gedanke.«
    Da hatte sie nicht den geringsten Zweifel.

65
    Martinez war in der Notaufnahme des Miami General und wurde gründlich untersucht.
    Er war bei Bewusstsein. Wie es schien, war er nur ohnmächtig geworden, aber er hatte Schüttelfrost und hohes Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, und er hatte sich vor einiger Zeit übergeben. Außerdem waren sein Husten und seine Kopfschmerzen seit gestern schlimmer geworden.
    »Es könnte alles Mögliche sein«, sagte einer der Ärzte zu Sam.
    Mit anderen Worten, es mussten eine Menge Untersuchungen gemacht werden.
    Martinez sah verängstigt aus. Sam konnte sich nicht erinnern, ihn je zuvor so erlebt zu haben. Dann aber traf Jessica ein, bleich vor Angst. Sofort schien ihr Verlobter sich ein wenig zu entspannen, wie Sam dankbar registrierte.
    »Du solltest dich jetzt wieder an die Arbeit machen«, sagte Martinez zu Sam. »Schnapp dir diesen

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