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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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Tests alle gemacht und ist fast schon fertig mit seiner Ausbildung. Wenn es mit Mark nicht klappt, können wir Dominic als Nächstes einsetzen.«
    »Und was ist mit Ewan, seinem sexy, rothaarigen Freund?«
    »Er ist schon in der ersten Runde durchgefallen. Es ist seltsam: Bei Rotschöpfen sind wir uns selten einig, was ich mit meinen roten Haaren natürlich sehr engstirnig finde. Marta konnte sich einfach nicht für ihn erwärmen.«
    »Aber er war so süß!«
    »Na ja, wenn du nächstes Jahr im Komitee bist, kannst du ihn noch mal vorschlagen, wenn er dann noch interessiert ist.«
    Nachdem wir uns die Rechnung geteilt hatten und ich mich von Matilda verabschiedet hatte, beschloss ich, zu Fuß nach Hause zu gehen. Die Nacht war mild, aber ein bisschen unheimlich – kein Mond stand am Himmel. In der Ferne hörte ich Sirenen, eine Kakophonie verschiedener Jazzmelodien ertönte aus jeder zweiten Tür. Es wurde lauter und seltsamer, als die Magazine Street im French Quarter in die Decatur überging. Ich schauderte. Der Herbst kündigte sich an. Das spürte ich in den Knochen. Tatsächlich wirkte plötzlich die ganze Stadt so dunkel und unruhig, wie ich selbst mich fühlte.
    • • •
    Am nächsten Morgen kam ich gerade aus der Dusche, als das Telefon klingelte.
    »Hallo?«
    »Hey, Lady«, sagte eine männliche Stimme mit süß vertrautem Südstaatenakzent.
    Es war mir wirklich nicht in den Sinn gekommen, dass es Jesse sein könnte. Nicht so schnell. Nicht um zehn Uhr morgens. Sicher hatte Matilda ihn gerade erst angerufen, hatte ihm gerade erst seine Möglichkeiten vor Augen geführt. Sicherlich brauchte er doch noch Bedenkzeit!
    Aber er war es. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Der Hörer in meiner Hand war sofort schweißnass. Und jetzt?
    »Wer ist denn da?«, fragte ich. Wenn ich Angst habe, stoße ich alles mit voller Kraft von mir. Ich lasse die Dinge nicht laufen, sondern ich halte sie auf Armeslänge von mir weg, um die Oberhand zu behalten, in der Hoffnung, dass sie irgendwann zu mir kommen. Das hatte ich mit Will gemacht. Jetzt tat ich es mit Jesse.
    »Du weißt doch genau, wer dran ist, Cassie Robichaud.«
    Die S.E.C.R.E.T. -Schritte gingen mir durch den Kopf. Ja! Ich konnte mir all das zunutze machen. Ich hatte es gespürt. Ich hatte es erfahren. Ich konnte das .
    Hingabe .
    »War nur ein Witz. Ich weiß, dass du es bist.«
    »Ja. Also … Matilda sagt, dass du mich sehen willst?«
    Mut .
    »Ja.«
    »Wo bist du?«
    Vertrauen.
    »Zu Hause.«
    Großzügigkeit .
    »Ich habe mich gefragt … Hast du nächsten Samstag Zeit, um mit mir zu Abend zu essen? Ich könnte uns was kochen«, sagte ich.
    »Ich muss eine Woche warten? Wo wohnst du?«
    Furchtlosigkeit .
    »In der Marigny, nicht weit von meinem Arbeitsplatz entfernt.«
    Selbstvertrauen .
    »Wenn du nächsten Samstag keine Zeit hast, dann könnten wir auch den Samstag drauf vereinbaren«, fügte ich hinzu.
    »Samstags kümmere ich mich immer um meinen Sohn«, antwortete er. »Aber ich kann es schon irgendwie einrichten.«
    Neugier .
    »Na gut. Du hast einen Sohn? Wie alt ist er?«
    »Er ist sechs. Ich nehme ihn immer mittwochs, jeden zweiten Freitag und samstags bis sechs Uhr. Dann setze ich ihn wieder bei seiner Ma ab. Er hatte vor vier Tagen Geburtstag.«
    Wagemut .
    »Ach. Wie süß. Na ja, warum kommst du Samstag nicht einfach her, nachdem du ihn weggebracht hast? Ich mache uns etwas zu essen. Bring doch eine Flasche Wein mit oder was immer du trinken willst.«
    »Das werde ich, Miss Robichaud.«
    Überschwang .
    »Toll! Ich freu mich drauf. Ich lebe in dem grünen Haus Ecke Chartres und Mandeville. Zweiter Stock. Bis dann.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich einen riesigen Luftsprung. Ich hatte ein Date mit einem Fremden, einem Typen, dessen Nachnamen ich noch nicht einmal kannte. Einem tätowierten, alleinstehenden Vater, den ich während eines fantastischen, anonymen sexuellen Intermezzos kennengelernt hatte, weil wir beide einer geheimen Organisation angehörten, die Sexfantasien für emotional ausgehungerte Frauen arrangierte. Ich hätte aufgeregter nicht sein können.
    »Ich habe es getan«, sagte ich zu Dixie, die flach auf dem Rücken lag und mit den Anhängern meines Armbandes spielte.

VIERZEHN
    Dauphine
    Ich hätte wissen können, dass irgendetwas faul war, als ein anderer Fahrer, nicht Ernesto, zwanzig Minuten nach der verabredeten Uhrzeit ankam.
    Ich saß in der Lobby des Hotels und trug mein seitlich geknöpftes, schwarzes

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