Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
Vom Netzwerk:
sie nicht erwähnt.
    Niedergeschlagen legte Connor auf.
    Noch einen seiner Leute zu verlieren konnte er nicht tatenlos hinnehmen.

54.
    Jonathan ließ sich beim Auspacken Zeit. Socken und Unterwäsche verstaute er in einer Schublade, die Hemden in einer anderen. Die Anzüge hängte er in den Schrank. Das Zimmer, das Balfour ihm zugewiesen hatte, war gigantisch. Den edlen Parkettboden zierte ein karierter Teppich. In einem Himmelbett dieser Größe hätte man auch den Atlantik überqueren können, und das Zimmer war hoch genug, um einen Basketballkorb in der vorgeschriebenen Höhe an die Wand zu schrauben. Connor hatte ihm geraten, sich so zu verhalten, als ob er vierundzwanzig Stunden am Tag überwacht werden würde. Daran, dass er tatsächlich rund um die Uhr beobachtet wurde, ließ die auffällige Kamera hoch oben in einer Ecke keinen Zweifel aufkommen. Jonathan holte ein Handtuch aus dem Bad und hängte es mit einem Sprung über die Kameralinse.
    Auf dem Schreibtisch entdeckte er die Mappe mit den Resultaten der Bluttests. Nachdem Jonathan die Stoppuhr an seiner Armbanduhr aktiviert hatte, studierte er im Stehen Balfours Laborwerte. Oberflächlich betrachtet schien Balfour in halbwegs guter Verfassung zu sein. Sein Cholesterinspiegel war erhöht, und den Enzymen im Blut nach zu schließen, hatte er ein Problem mit der Leber. Möglicherweise ein Geschwür. Dennoch sprach medizinisch gesehen nichts gegen einen chirurgischen Eingriff.
    Jonathan legte die Laborwerte zurück in die Mappe und ging zu einem der Schiebefenster, von dem aus er einen Blick auf den hinteren Teil des Anwesens hatte. Direkt unter ihm befand sich der Parkplatz, und rechts davon, am Ende einer weitläufigen Wiese, lagen die Pferdeställe. Links vom Parkplatz stand die streng bewachte Werkstatt, die Jonathan schon bei ihrem Spaziergang aufgefallen war. Vor dem Hintereingang parkte ein Lastwagen. Männer in blauen Overalls luden ein schweres Gerät aus dem Laster und schoben es auf einem Rollbrett in den Schuppen.
    Jonathan beobachtete sie etwa eine Minute lang. Dies wie auch Balfours heftige Reaktion auf seine Frage, was da drin lagerte, und die vielen bewaffneten Wachen konnten nur eines bedeuten: Balfour war es tatsächlich gelungen, die Atombombe an sich zu bringen, und sie lagerte in diesem Moment keine fünfzig Meter von Jonathan entfernt dort unten in der Werkstatt. Außerdem stand fest, dass Balfour die Bombe noch vor seiner OP verkaufen und ausliefern würde. Da er Jonathan angekündigt hatte, dass der Eingriff morgen Abend stattfinden sollte, würde er seinen Käufer irgendwann im Laufe des morgigen Tages treffen.
    Auf dem Display seines Handys zeigte ein Symbol an, dass Jonathan keinen Empfang hatte. Connor hatte also richtig vermutet, dass Balfour alle Anrufe auf seinem Anwesen kontrollieren und blockieren würde. Handys waren für Agenten nahezu unverzichtbar, wenn es darum ging, andere auszuspionieren, denn sie ließen sich als Mikrofon, Ortungsgerät oder ganz einfach zum Abhören verwenden.
    Jonathan schob das Fenster hoch und fuhr mit der Hand über die Außenwand. Die Oberfläche war rau und körnig. In einem Meter Abstand verliefen zwischen den Steinen horizontale glatte Fugen. Laut Grundriss lag Balfours Büro genau über seinem Zimmer. Der Abstand zwischen den Fenstern des ersten und zweiten Stockwerks betrug etwa vier Meter. Mit den Fingern tastete Jonathan die Fugen ab. Sie waren rund fünf Zentimeter tief. Das reichte aus, um mit den Zehen Halt zu finden, war aber nicht tief genug, um sich mit den Fingern darin festkrallen zu können.
    Lautes Klopfen an der Tür unterbrach ihn bei seinen Nachforschungen. »Ja bitte?«
    Noch bevor er das Fenster wieder schließen konnte, ging die Tür auf und zwei von Balfours Bodyguards in braunen Anzügen traten ins Zimmer. Jonathan warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Sechs Minuten und dreißig Sekunden hatte es gedauert, bis dem Sicherheitspersonal aufgefallen war, dass die Kamera in seinem Zimmer keine Bilder mehr übertrug, und die zwei Männer bei ihm aufgetaucht waren, um den Grund für die Störung herauszufinden. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    Einer der beiden Männer ging wortlos zur Kamera und versuchte mit zwei Sprüngen, das Handtuch von der Linse zu ziehen, aber er war nicht groß genug. »Würden Sie bitte das Handtuch von der Kamera entfernen, Sir?«, sagte er.
    Jonathan verschränkte die Arme vor der Brust. »Richten Sie Mr. Armitraj bitte aus, dass er schon bei mir

Weitere Kostenlose Bücher