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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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versetzte Haq seitlich am Kopf einen Schlag. Inferno verlangsamte sein halsbrecherisches Tempo, und Jonathan war seinen Widersacher für den Augenblick los.
    Nur fünfzig Meter trennten ihn noch vom rettenden Zaun.
    Um wirklich alles aus seinem Gefährt herauszuholen, duckte sich Jonathan über den Lenker.
    Wie aus dem Nichts tauchte von rechts ein Jeep vor ihm auf und versperrte ihm den Fluchtweg. Am Steuer saß Mr. Singh. Hinten auf der Ladefläche stand Balfour an einem schweren Maschinengewehr.
    Jonathan musste den Lenker herumreißen, um nicht frontal in den Jeep hineinzurasen. Bei dem waghalsigen Manöver verloren zwei Räder des ATVs den Kontakt mit dem Boden, und der Wagen neigte sich zur Seite. Jonathan versuchte, durch Verlagerung seines Gewichts die Kontrolle über das Fahrzeug zurückzugewinnen, aber er fuhr viel zu schnell, und der grasbewachsene Untergrund bot den Rädern nicht genügend Halt. Der ATV kippte auf die Seite, und Jonathan purzelte kopfüber ins hohe Gras.
    Den Mund voller Erde rappelte er sich auf die Knie hoch. Als er den Kopf hob, sah er, wie Balfour das MG auf ihn richtete und den Finger um den Abzug legte.
    »Nicht schießen!«, rief Haq, während er von Inferno sprang und auf Jonathan zukam. »Hallo, Dr. Ransom. Ich habe aus tiefstem Herzen gehofft, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen, hätte aber nie zu glauben gewagt, dass dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht. Ich fürchte, dieses Mal können Sie nicht darauf zählen, dass die Kavallerie Sie rettet.«
    »Vermutlich nicht«, erwiderte Jonathan.
    Haq versetzte ihm einen schmerzhaften Tritt in die Rippen, und Jonathan fiel auf die Seite. Dann griff der stattliche Afghane nach Jonathans Handy, das im Gras lag. Erfolglos drückte er auf einige Tasten. »Wen haben Sie angerufen?«
    Jonathan hüllte sich in Schweigen.
    Haq und Balfour wechselten einen Blick.
    »Ich habe den raffiniertesten Störsender der Welt. In einem Umkreis von fünf Kilometern kann niemand auf meinem Anwesen telefonieren, solange ich die Nummer nicht im Vorfeld überprüft und freigeschaltet habe. Dieser Mann hier – Revy, Ransom oder wie auch immer sein Name lautet – kann unmöglich von hier aus telefoniert haben.«
    Haq schien nicht überzeugt. Zunehmend verärgert wandte er sich erneut an Jonathan. »Mit wem haben Sie telefoniert?«
    »Ich habe versucht, Ihren Vater in der Hölle anzurufen, um ihm zu sagen, dass ich es zutiefst bedauere, ihm nicht eigenhändig die Kehle durchgeschnitten zu haben.«
    »Sie werden ihm die Nachricht höchstpersönlich überbringen können, aber vorher muss ich wissen, ob Sie die Wahrheit sagen. Mr. Singh, halten Sie Dr. Ransom fest.«
    Der Sikh zerrte Jonathan unsanft auf die Füße und schlang ihm von hinten die Arme um den Brustkorb.
    Haq zog ein Messer aus der Tasche. Es war kein gewöhnliches Messer, denn es hatte eine kurze sichelförmige Klinge und einen klobigen, verschrammten Griff aus Holz. Jonathan wusste, dass es sich um ein Opiummesser handelte, mit dem die Bauern die reifen Mohnkapseln anritzten, damit der kostbare Saft herausfließen konnte. »An Ihre dunklen Augen erinnere ich mich noch genau«, sagte Haq.
    Jonathan blinzelte mehrmals, bis ihm klar wurde, dass er die getönten Linsen beim Sturz verloren haben musste. Haq drückte ihm die Klinge unter das Auge. »Ein blinder Chirurg kann nicht mehr operieren.«
    Mit diesen Worten presste er die Klinge noch stärker gegen das weiche Gewebe unter Jonathans Auge.
    Jonathan versuchte verzweifelt, sich aus Singhs eisernem Griff zu befreien, doch der Sikh war zu stark.
    »Also, mein Freund«, sagte Haq und zog die Klinge über die zarte Hautpartie, »da uns leider nicht genug Zeit bleibt, um aus Ihnen eine Antwort auf all meine Fragen herauszuholen, stelle ich Ihnen nur eine einzige Frage. Wenn Ihnen daran gelegen ist, Ihr Auge zu behalten, rate ich Ihnen, mir die Wahrheit zu sagen. Und wenn Sie glauben, dass ich Sie am Ende ohnehin umbringe, dann muss ich Sie leider enttäuschen. Bevor es so weit ist, habe ich noch einiges mit Ihnen vor. Haben Sie Ihren Hintermännern von unseren Plänen erzählt?«
    »Die Verbindung kam nicht zustande.«
    Mit einer schnellen Bewegung schlitzte Haq die obersten Hautschichten von Jonathans Unterlid auf. Jonathan zuckte zusammen, gab aber keinen Laut von sich.
    »Ich frage Sie nur noch ein Mal, bevor ich Ihr Auge dem Pferd zum Fraß vorwerfe.«
    Innerlich bereitete sich Jonathan auf das Schlimmste vor. Eines war ihm nur zu

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