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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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bewusst: Emma hätte niemals klein beigegeben.
    Wenn er ihr schon in der Liebe hoffnungslos unterlegen war, würde er wenigstens versuchen, sie im Kampf zu übertrumpfen.
    »Haben Sie Ihren Leuten von unseren Plänen erzählt?«, fragte Haq.
    »Nein.«
    Haq blickte erneut zu Balfour, der mit ausdruckslosem Gesicht das Geschehen beobachtete. »Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht abnehmen. Tut mir leid.« Er drückte die Klinge tiefer in die Haut.
    »Überzeugen Sie sich doch selbst«, rief Jonathan. »Hier, bitte. Drücken Sie auf die Sieben und dann auf den Hörer. Na los, versuchen Sie’s.«
    Haq ließ von ihm ab. Er nahm das Handy, drückte auf die Sieben und den Hörer und lauschte. Jonathan beobachtete ihn und hoffte inständig, dass die fünf Minuten nach der Aktivierung des Gegenstörsenders bereits verstrichen waren. Haq riss die Augen auf, und Jonathan rechnete mit dem Schlimmsten. Eine Sekunde später ließ Haq das Handy sinken und verstaute es in seiner Hosentasche.
    »Und?«, erkundigte sich Balfour.
    »Keine Verbindung. Ihr Störsender scheint zu funktionieren.«
    »Überlassen Sie ihn mir«, sagte Balfour. »Ich erledige das.«
    Haq hielt ihn mit ausgestrecktem Arm zurück. »Noch nicht. Zuerst möchte ich Dr. Ransom mit meinem Bruder bekannt machen. Er hat bestimmt noch einige Fragen an unseren guten Doktor.«
    Balfour dachte kurz nach und richtete den Lauf seines Maschinengewehrs dann zum Himmel. »Wie Sie wünschen. Betrachten Sie Dr. Ransom als mein persönliches Geschenk an Sie.«

64.
    H18.
    Eingepfercht auf der Rückbank von Balfours Range Rover, wusste Jonathan beim Anblick des auf den Hangar gemalten großen weißen Schriftzugs am Flughafen von Islamabad sofort, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Neben ihm saß Mr. Singh. Der stets wachsame Sikh hatte ihn während der einstündigen Fahrt von Blenheim zum Flughafen nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen. Sultan Haq saß auf dem Beifahrersitz vorn neben Balfour, der den Wagen steuerte. Ein Wagen mit Bodyguards fuhr voran, zwei weitere folgten ihnen. Doch das Wichtigste lagerte nicht mal eine Armlänge von Jonathan entfernt hinten im Kofferraum: eine unauffällige khakifarbene Kiste von der Größe einer Ausrüstungstruhe, wie Jonathan sie früher im Lager der Pfadfinder oft gesehen hatte. Doch in dieser Kiste war keine harmlose Ausrüstung verstaut, sondern ein Atomsprengkopf.
    Der imposante Hangar für die Wartung großer Flugzeuge stand abseits am äußersten Ende des Flughafens. Über den verschlossenen Toren prangte der Schriftzug: »East Pakistan Airways«. EPA . Auf dieses Kürzel war Jonathan bei seiner nächtlichen Durchsuchung von Balfours Büro gestoßen. Der Hangar wirkte verlassen, doch als sich die Wagen näherten, öffnete sich wie von Zauberhand ein Tor. Ohne zu bremsen, fuhr Balfour den Wagen in den Hangar hinein. Das Sonnenlicht wurde vom Halbdunkel des Hangars abgelöst. In der riesengroßen Halle standen keine Flugzeuge, sondern nur jede Menge Kisten. Wie Berge türmten sich die khakifarbenen Kisten vor ihnen auf. Sie waren in Englisch, Kyrillisch und Arabisch beschriftet. Jonathan las Aufschriften wie: »5000 Schuss Kaliber.45«, »Antipersonenminen«, »AK-47 Kalaschnikows« und »Semtex«, »C4«, »Bofors« oder »Glock«. Ein Sammelsurium an todbringenden Waffen aus allen möglichen Ländern.
    Balfour lenkte den Wagen um etliche Kurven durch den Kistendschungel. An der Rückwand des Hangars wurden sie von einer Art Begrüßungskomitee aus zehn Männern im traditionellen Salwar Kameez und einem etwas älteren, düster wirkenden Mann in der schwarzen Robe eines Imam empfangen. Hinter den Männern parkten verschiedene Wagen: ein Hilux-Pick-up, zwei Jeeps und ein Kleintransporter.
    Der Range Rover hielt an, und Mr. Singh stieß Jonathan unsanft aus dem Wagen. Nach und nach kletterten Balfours Bodyguards aus ihren Fahrzeugen und bildeten hinter Jonathan einen Halbkreis. Zwanzig Mann, alle mit den gleichen braunen Anzügen bekleidet und einer Kalaschnikow in der Hand. Singh brüllte einen kurzen Befehl, woraufhin zwei der Männer die Kiste aus Balfours Kofferraum luden und zu einem großen Tisch trugen.
    Haq trat zu Jonathan und drückte ihm ein feuchtes Tuch in die Hand. »Wischen Sie sich das Gesicht ab.«
    Jonathan tupfte sich das Blut vom Auge, und Haq klopfte ihm kurz auf die Schulter. Es war die Geste eines Siegers gegenüber dem Besiegten, und Jonathan schlug seine Hand wütend weg. »Fertig«, sagte er und

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