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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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sondern genau zu dem Stapel, hinter dem sich Balfour in Sicherheit gebracht hatte. Auf den Kisten stand »Munition Kaliber.30«. Die Handgranate schlug auf dem Boden auf, und Balfour kroch panisch hinterher und tastete fieberhaft nach dem eiförmigen Ding. Gerade als er sie zu fassen bekam und mit ausgestrecktem Arm wegwerfen wollte, explodierte die Granate. Jonathan sah, wie Balfour in einer schwarz-orangefarbigen Feuerwolke verschwand.
    Als sich die Wolke auflöste, stand Balfour erstaunlicherweise immer noch auf den Beinen. Der untere Teil des Armes, mit dem er die Granate hatte werfen wollen, war bis auf die Knochen zerfetzt, und die Explosion hatte ihm die Haut vom Gesicht gerissen. Benommen drehte er den Kopf in Jonathans Richtung und riss das noch unversehrte Auge weit auf, als wäre er über das gerade Geschehene erstaunt. Eine weitere Granate verfing sich im Netz der Palette und explodierte. Die Munition in den Kisten ging wie auf Kommando hoch. Von zahllosen Kugeln durchsiebt stürzte Balfour leblos zu Boden.
    Die Wände des Hangars begannen zu beben, und die Lampen an der Decke flackerten.
    Die Angreifer zogen sich zurück, und Jonathan erkannte eine amerikanische Flagge auf der Schulter eines Soldaten. Connor musste sie alarmiert haben, doch wie hatte er wissen können, wo die Übergabe stattfand, wenn nicht einmal Jonathan selbst es gewusst hatte?
    An einem Stapel Kisten ganz in seiner Nähe brach ein Feuer aus. Innerhalb von Sekunden schossen die Flammen bis an die Decke, und weitere Munitionskisten gingen hoch. Leuchtspurgeschosse flogen ihm um die Ohren, und überall waren Explosionen zu hören. Metallsplitter schossen wie aufgeschreckte Brummer durch die Luft. Von der Decke löste sich ein Balken und begrub einen der Soldaten unter sich.
    Verzweifelt sah sich Jonathan nach einem Fluchtweg um. Gut zehn Meter von ihm entfernt hob Haq gerade die Kiste mit dem Sprengkopf vom Tisch und hievte sie auf die Ladefläche eines Jeeps. Jonathan versuchte sich aufzurichten. Nur wenige Millimeter oberhalb von seiner Schulter schlug eine Kugel in eine Kiste hinter ihm ein, und Jonathan warf sich sofort wieder flach auf den Bauch. Tatenlos musste er mit ansehen, wie Haq die Ladeklappe des Jeeps schloss und zur Beifahrertür rannte. Einer seiner Männer wurde bei dem Versuch, auf den Fahrersitz zu klettern, erschossen und sofort von einem anderen ersetzt.
    »Haltet sie auf!«, schrie Jonathan mit wild fuchtelnden Armen und deutete auf Haq, doch seine Stimme ging im Gefechtslärm unter. Entnervt sprang er auf und rannte quer durch den Kugelhagel hinüber zum Wagen. Eine Kugel streifte ihn am Ohr, sodass er für einen Moment das Gleichgewicht verlor und stürzte. Entschlossen rappelte er sich wieder auf und rief: »Haq!«
    Im nächsten Augenblick stürzte sich jemand auf ihn und warf ihn wieder zu Boden.
    Noch benommen vom Aufprall, sah Jonathan Mr. Singh, der mit gezückter Pistole auf ihm saß. Singh stieß ihm den Lauf der Waffe in den Mund und drückte ab, doch das Magazin war leer. Jonathan rammte dem Mann das Kinn zwischen die Beine und warf ihn von sich runter. Gerade als er sich aufgerappelt hatte, bekam Mr. Singh seinen Fuß zu fassen und zog ihn wieder zu Boden. Statt der Pistole hielt der Sikh nun ein langes gekrümmtes Khukuri-Messer in der Hand. Er holte aus und ließ es auf Jonathans Bein niederfahren, doch statt der Wade traf das Messer nur den harten Zementboden. Jonathan trat nach dem Gesicht seines Widersachers und traf Mr. Singh an der Wange. Durch die Wucht des Trittes verrutschte der Turban des Sikh. Jonathan trat noch einmal zu und zertrümmerte ihm die Nase. Der dritte Tritt landete auf dem Kinn des Hünen.
    Doch die Verletzungen schienen dem Sikh nicht das Geringste auszumachen. Mit blutender Nase und verfilzten Strähnen vor dem Gesicht rappelte er sich auf und hob die tödliche Klinge mit beiden Händen über den Kopf, um Jonathan mit einem einzigen gezielten Stoß abzuschlachten. Dem sicheren Tod hilflos ausgeliefert, hielt sich Jonathan mit einer letzten verzweifelten Geste schützend die Arme vors Gesicht. Doch zu seinem großen Erstaunen sauste die Klinge nicht erbarmungslos auf ihn nieder. Eine Maschinengewehrsalve traf Singh von hinten in die Brust. Blut und Stofffetzen spritzten durch die Gegend. Wie ein gefällter Baum kippte der Sikh zur Seite, und seine Brust zuckte im Todeskampf.
    Zwei kräftige Arme packten Jonathan und zogen ihn hinter einem Kistenstapel in Sicherheit. Eine

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